Lidar – die besondere Methode zur Geschwindigkeits- und Abstandsmessung
Letzte Aktualisierung am: 30. September 2024
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FAQ: Lidar
Lidar ist laut Definition eine bestimmte Technologie zur Messung von beispielsweise Abständen und Geschwindigkeiten. Das System, was auch bei einigen Blitzern Anwendung findet, verwendet Laserimpulse, die vom erfassten Objekt reflektiert werden und wieder auf einen Sensor im Gerät treffen.
Mithilfe der Lidar-Technologie können Entfernungen im Bauwesen und bei Landvermessungen bestimmt werden. Weitere Einsatzfelder sind die Hinderniserkennung bei Fahrassistenzsystemen, Erkennung von Turbulenzen bei Passagierflugzeugen oder als Laser-Blitzer.
Lidar findet zudem Anwendung als Blitzertechnologie. Sowohl bei mobilen, als auch stationären Blitzern sendet die Technologie Laserimpulse in die Umgebung aus und erfasst damit Objekte. Anhand der Reflektion der Strahlen kann Lidar sowohl den Abstand zum Gerät, als auch die Geschwindigkeit des erfassten Objekts bestimmen. Stellt es eine Geschwindigkeitsüberschreitung fest, löst die Kamera aus und erstellt ein Blitzerfoto.
Inhaltsverzeichnis
Lidar-Technik: Was ist das überhaupt?
Lidar, oder auch LIDAR oder LiDAR, ist die Abkürzung für den englischen Begriff “Light detection and ranging” oder “Light imaging, detection and ranging”. Auf Deutsch bedeutet das so viel wie Lichterkennung und Lichtentfernungsmessung. Die Lidar-Technologie ähnelt der des Radars. Anstatt von Radiowellentechnologie, wird beim Lidar allerdings eine Lasertechnik verwendet. Diese Technik wird unter anderem für die Geschwindigkeits- und Abstandsmessung im Straßenverkehr, als Rotlichtblitzer oder zur Überwachung der Maut verwendet. Zudem kommt Lidar beim Auto vor. Assistenzsysteme in Fahrzeugen funktionieren teilweise mit dieser Messtechnologie. Es erkennt Hindernisse, sodass beispielsweise eine Notbremsung eingeleitet wird.
Weitere Einsatzfelder des Lidar finden Sie in der folgenden Übersicht:
- zur Fernmessung in der Windforschung
- in Geographie und Geologie zur Messung von atmosphärischen Parametern wie Temperatur, Feuchtigkeit und Druck und Landschaften
- für Entfernungsmessungen
- zur Hinderniserkennung und Bereichserfassung beim autonomen Fahren
- als Lasermesser im Handwerk
- zur Erfassung von Turbulenzen im Flugzeug
Lidar: Funktionsweise und Abgrenzung zum Radar
Die Funktion von Lidar und Radar ähneln sich stark. Anstatt mit Radiowellen, arbeitet sie allerdings mit Laserstrahlen. Doch wie genau misst das Lidar-Prinzip nun Geschwindigkeiten und Abstände? Das Messgerät, dass mit dieser Technologie arbeitet, sendet permanent lichtbasierten Laserimpuls in die Umgebung aus und erfasst diese dabei dreidimensional. Erfassen diese Strahlen ein Objekt, wie ein Fahrzeug, Verkehrsschild oder einen Baum, werden sie von diesen wieder zurück zum Gerät reflektiert. Am Lidar trifft dieser Laser auf einen Sensor. Dabei misst das Gerät die Dauer zwischen dem Aussenden des Laserimpulses und dem Empfangen des reflektierten Lichts. Daraus wird dann nicht nur erfasst, in welcher Richtung sich das Objekt befindet, sondern das Messgerät bestimmt auch direkt die Entfernung vom Lidar-Sensor zum reflektierenden Objekt.
Die Distanz berechnet es nach folgender Formel:
(Zeit x Lichtgeschwindigkeit)/2 = Entfernung
Die Lidar-Messung im Straßenverkehr
BILD: Der Lidar erstellt Bilder von der Umgebung durch Lasertechnologie.
Die Funktionsweise vom Lidar lässt ebenso das Messen von Geschwindigkeiten zu. Ist das erfasste Objekt in Bewegung, treffen mehrere Laserimpulse hintereinander auf den Gegenstand und werden jeder mit leicht verändertem Winkel und Pulslaufzeit wieder zum Sensor zurückgeworfen. So kann von einem fahrenden Auto, das die Position ja während jeder Lidar-Messung ändert, bestimmt werden, wie weit sich das Fahrzeug in einer bestimmten Zeit bewegt hat und dadurch seine Geschwindigkeit ermittelt werden.
Am Lidar löst die Kamera aus und fungiert als Blitzer, wenn das Auto sich schneller bewegt, als es die zulässige Höchstgeschwindigkeit zulässt. Die Messergebnisse (die Lidar-Daten) werden in Deutschland an die zuständige Behörde gesendet. Diese Behörde prüft, gegen welche Vorschriften der Verkehrsteilnehmer verstoßen hat und leitet unter Umständen ein Bußgeldverfahren ein.
Spezielles zu einzelnen Lidar-Geräten
Die Lidar-Technologie kommt sowohl bei mobilen als auch stationären Blitzern zum Einsatz. Bekannte Modelle, die mit dieser Technik arbeiten, sind der Poliscan Speed oder der TraffiStar S350. Bei einer Messung durch Lidar kann die Reichweite je nach Gerätetyp stark variieren. Bei einer Blitzersäule zum Beispiel beträgt sie zwischen 10 und 75 Meter.
Die Fehler bei der Lidar Geschwindigkeitsmessung und Ihr Vorgehen dagegen
Bei Nebel, Schnee und Regen können die Sensoren der Lidar-Technik eingeschränkt sein. So kommt es auch bei dieser Technologie zu Messfehlern. Das kann Sie zu einem Einspruch gegen den Bußgeldbescheid berechtigen, den Sie wegen einer Messung mit einem Lidar-Gerät bekommen.
Weitere Fehler im Zusammenhang mit diesem Messgerät, wegen denen Sie Einspruch einlegen können, sind z.B.:
- keine ordnungsgemäße Bedienung bzw. Aufbau gemäß der Gebrauchsanweisung
- keine ausreichende Eichung
- ungeschultes Personal stellt die Lidar-Geräte auf und bedient diese
- keine nachvollziehbare Messwertbildung durch Standardisierung
- falsche Zuordnung des etwas später erstellten Blitzerfoto zu der Messung mit Lidar
Solche Messfehler führen oft dazu, dass die Messung unzulässig ist und ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid Erfolg haben kann. Holen Sie sich einen Anwalt für Verkehrsrecht zur Hilfe, wenn Sie sich bei Einlegung des Einspruchs unsicher sind.
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