Innerorts geblitzt – welche Kosten kommen auf Sie zu?
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Bußgeldrechner: Geschwindigkeitsüberschreitung
Bußgeldtabelle: Geschwindigkeitsverstöße innerorts
Geschwindigkeitsüberschreitung in der Ortschaft
In Deutschland spielt es eine Rolle, ob die Geschwindigkeitsüberschreitung innerhalb einer Ortschaft gemessen wurde oder außerhalb. Wenn Sie innerorts zu schnell gefahren sind, ist das normalerweise etwas teurer im Vergleich zu derselben Geschwindigkeitsübertretung außerorts.
Was passiert, wenn Sie zu schnell fahren und innerorts geblitzt werden? Welche Strafe droht? Wie teuer ist es, innerorts geblitzt zu werden? Die Antworten dazu finden Sie in diesem Ratgeber. Außerdem: Ziehen Sie den obigen Bußgeldrechner für Geschwindigkeitsüberschreitungen sowie den Bußgeldkatalog für Geschwindigkeitsverstöße innerhalb geschlossener Ortschaften zurate.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Innerorts geblitzt worden
Die Sanktionen sind hier etwas schärfer als außerorts. Alle Konsequenzen können Sie dieser Tabelle entnehmen.
Ein Fahrverbot droht, wenn Sie die erlaubte Höchstgeschwindigkeit innerorts um 31 km/h oder wiederholt um 26 km/h überschritten haben.
Wo sind Blitzer zulässig? – Infos im Video
Zu schnell gefahren: Innerorts kosten Verstöße mehr
Warum macht es eigentlich einen Unterschied, ob Verkehrssünder außerorts oder innerorts geblitzt werden? Kosten für Verkehrsverstöße innerorts sind in der Regel höher, weil hier von einer höheren Sicherheitsgefährdung ausgegangen wird.
Grundsätzlich herrscht innerhalb geschlossener Ortschaften ein niedrigeres Tempolimit als beispielsweise auf der Autobahn oder Landstraßen. Das hängt damit zusammen, dass gemeinsam mit Fußgängern, Radfahrern und dem allgemeinen Straßenverkehr ein dichteres Verkehrsaufkommen und damit auch Unfallrisiko herrscht.
Das Bußgeld innerorts für zu schnell fahrende Kfz liegt zwischen 30 und 800 Euro, je nachdem, wie weit die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten wurde.
Für Lkw über 3,5 Tonnen gelten unter Umständen andere Bußgelder, besonders dann, wenn es sich um Gefahrenguttransporte oder Busse mit Fahrgästen handelt. Im Vergleich: Ein Lkw, der innerorts 26 km/h zu schnell gefahren ist, muss mit einem Bußgeld von 235 Euro rechnen sowie zwei Punkten in Flensburg und einem Monat Fahrverbot.
Ein Pkw mit derselben Geschwindigkeitsübertretung dagegen handelt sich „nur“ 180 Euro Bußgeld und einen Punkt ein.
Der Toleranzabzug ist innerorts und außerorts gleich. Er bezweckt den Ausgleich möglicher Messfehler, weshalb hier kein Unterschied gemacht wird. Bei einer Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h werden 3 km/h vom gemessenen Wert abgezogen, bei einer Geschwindigkeit von über 100 km/h beträgt der Toleranzabzug 3 Prozent.
Wo darf der Blitzer stehen?
Ist das Blitzen innerorts eigentlich überall erlaubt? Diese Frage stellt sich deshalb, weil viele Autofahrer einen Blitzer unmittelbar in der Nähe des Ortsschildes als ungerecht empfinden. Tatsächlich darf der Blitzer nicht willkürlich aufgestellt werden.
Innerorts darf geblitzt werden, wenn das Messgerät einen ausreichenden Abstand zum Ortsschild bzw. dem Schild, das die Geschwindigkeit vorgibt, aufgestellt wird. Wo genau innerorts geblitzt werden darf, bestimmen die Bundesländer jeweils selbst:
Bundesland | Mindestabstand zum Orts-/Geschwindigkeitsschild |
---|---|
Baden-Württemberg | keine Begrenzung |
Bayern | 200 m |
Berlin | Geschwindigkeitsbegrenzungsschild: 75 m Ortsschild: 150 m |
Brandenburg | 150 m |
Bremen | 150 m |
Hamburg | keine Begrenzung |
Hessen | 100 m |
Mecklenburg-Vorpommern | auf Kraftfahrstraßen: 100 m auf Autobahnen: 250 m |
Niedersachsen | 150 m |
Nordrhein-Westfalen | keine Begrenzung |
Rheinland-Pfalz | 100 m |
Saarland | 100 m |
Sachsen | 150 m |
Sachsen-Anhalt | 100 m |
Schleswig-Holstein | 100 m |
Thüringen | 200 m |
Innerorts geblitzt: Ab wann droht ein Fahrverbot?
Nicht immer ist es nur mit einem Bußgeld getan, wenn Sie geblitzt wurden. Innerorts können Verkehrsverstöße auch Punkte in Flensburg oder ein Fahrverbot nach sich ziehen.
Sind Sie zu schnell gefahren, und das innerorts, droht Ihnen ab einer Geschwindigkeitsübertretung von 21 km/h ein Punkt in Flensburg. Ein Fahrverbot von einem Monat kommt ab 31 km/h zu viel auf Sie zu.
Zwei Monate Fahrverbot gibt es, wenn Sie innerorts mit 51 km/h zu schnell geblitzt wurden. Bei 61 km/h über dem Tempolimit werden es drei Monate Fahrverbot.
Wer innerorts geblitzt wird, die Probezeit aber noch nicht hinter sich hat, muss mit einer Probezeitverlängerung rechnen. Ist der Fahranfänger mit mehr als 20 km/h zu schnell innerorts geblitzt worden, kann die Probezeit um zwei Jahre verlängert werden.
Verfasse einen neuen Kommentar Antwort abbrechen