Innerorts geblitzt – welche Kosten kommen auf Sie zu?

Von Sascha D.

Letzte Aktualisierung am: 23. Mai 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Bußgeldrechner: Geschwindigkeitsüberschreitung

Bußgeldtabelle: Geschwindigkeitsverstöße innerorts

Tat­be­standBuß­geldPunk­teFahrverbotFVerbotLohnt ein Einspruch?
... bis 10 km/h30 €eher nicht
... 11 - 15 km/h50 €Hier prüfen **
... 16 - 20 km/h70 €Hier prüfen **
... 21 - 25 km/h115 €1Hier prüfen **
... 26 - 30 km/h180 €1(1 Monat)*Hier prüfen **
... 31 - 40 km/h260 €21 MonatHier prüfen **
... 41 - 50 km/h400 €21 MonatHier prüfen **
... 51 - 60 km/h560 €22 MonateHier prüfen **
... 61 - 70 km/h700 €23 MonateHier prüfen **
... über 70 km/h800 €23 MonateHier prüfen **
* Normalerweise droht nur ein Fahrverbot, wenn innerhalb von 12 Monaten zweimal eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 26 km/h oder mehr begangen wurde.

Geschwindigkeitsüberschreitung in der Ortschaft

Geblitzt: Innerorts liegen die Bußgelder zwischen 15 und 680 Euro.
Geblitzt: Innerorts liegen die Bußgelder zwischen 30 und 800 Euro.

In Deutschland spielt es eine Rolle, ob die Geschwindigkeitsüberschreitung innerhalb einer Ortschaft gemessen wurde oder außerhalb. Wenn Sie innerorts zu schnell gefahren sind, ist das normalerweise etwas teurer im Vergleich zu derselben Geschwindigkeitsübertretung außerorts.

Was passiert, wenn Sie zu schnell fahren und innerorts geblitzt werden? Welche Strafe droht? Wie teuer ist es, innerorts geblitzt zu werden? Die Antworten dazu finden Sie in diesem Ratgeber. Außerdem: Ziehen Sie den obigen Bußgeldrechner für Geschwindig­keits­über­schreitungen sowie den Bußgeldkatalog für Ge­schwin­dig­keits­verstöße innerhalb geschlossener Ortschaften zurate.

FAQ: Innerorts geblitzt worden

Welche Strafe droht, wenn ich innerorts geblitzt wurde?

Die Sanktionen sind hier etwas schärfer als außerorts. Alle Konsequenzen können Sie dieser Tabelle entnehmen.

Ab wann droht ein Fahrverbot?

Ein Fahrverbot droht, wenn Sie die erlaubte Höchstgeschwindigkeit innerorts um 31 km/h oder wiederholt um 26 km/h überschritten haben.

Darf der Blitzer direkt hinter dem Ortseingangsschild stehen?

Das ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Im Saarland kann das aber durchaus vorkommen. Die einzelnen Bestimmungen dazu finden Sie hier.

Wo sind Blitzer zulässig? – Infos im Video

Mehr dazu, wo Blitzer stehen dürfen, erfahren Sie im Video.
Mehr dazu, wo Blitzer stehen dürfen, erfahren Sie im Video.

Zu schnell gefahren: Innerorts kosten Verstöße mehr

Warum macht es eigentlich einen Unterschied, ob Verkehrssünder außerorts oder innerorts geblitzt werden? Kosten für Verkehrsverstöße innerorts sind in der Regel höher, weil hier von einer höheren Sicherheitsgefährdung ausgegangen wird.

Innerorts geblitzt: Bei besonders hoher Geschwindigkeitsübertretung droht auch ein Fahrverbot.
Innerorts geblitzt: Bei besonders hoher Geschwindigkeitsübertretung droht auch ein Fahrverbot.

Grundsätzlich herrscht innerhalb geschlossener Ortschaften ein niedrigeres Tempolimit als beispielsweise auf der Autobahn oder Landstraßen. Das hängt damit zusammen, dass gemeinsam mit Fußgängern, Radfahrern und dem allgemeinen Straßenverkehr ein dichteres Verkehrsaufkommen und damit auch Unfallrisiko herrscht.

Das Bußgeld innerorts für zu schnell fahrende Kfz liegt zwischen 30 und 800 Euro, je nachdem, wie weit die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten wurde.

Für Lkw über 3,5 Tonnen gelten unter Umständen andere Bußgelder, besonders dann, wenn es sich um Gefahrenguttransporte oder Busse mit Fahrgästen handelt. Im Vergleich: Ein Lkw, der innerorts 26 km/h zu schnell gefahren ist, muss mit einem Bußgeld von 235 Euro rechnen sowie zwei Punkten in Flensburg und einem Monat Fahrverbot.

Ein Pkw mit derselben Geschwindigkeitsübertretung dagegen handelt sich „nur“ 180 Euro Bußgeld und einen Punkt ein.

Der Toleranzabzug ist innerorts und außerorts gleich. Er bezweckt den Ausgleich möglicher Messfehler, weshalb hier kein Unterschied gemacht wird. Bei einer Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h werden 3 km/h vom gemessenen Wert abgezogen, bei einer Geschwindigkeit von über 100 km/h beträgt der Toleranzabzug 3 Prozent.

Wo darf der Blitzer stehen?

Ist das Blitzen innerorts eigentlich überall erlaubt? Diese Frage stellt sich deshalb, weil viele Autofahrer einen Blitzer unmittelbar in der Nähe des Ortsschildes als ungerecht empfinden. Tatsächlich darf der Blitzer nicht willkürlich aufgestellt werden.

Innerorts darf geblitzt werden, wenn das Messgerät einen ausreichenden Abstand zum Ortsschild bzw. dem Schild, das die Geschwindigkeit vorgibt, aufgestellt wird. Wo genau innerorts geblitzt werden darf, bestimmen die Bundesländer jeweils selbst:

BundeslandMindestabstand zum Orts-/Geschwindig­keitsschild
Baden-Württembergkeine Begrenzung
Bayern
200 m
BerlinGeschwindigkeits­begrenzungsschild: 75 m

Ortsschild: 150 m
Brandenburg150 m
Bremen
150 m
Hamburgkeine Begrenzung
Hessen100 m
Mecklenburg-Vorpommernauf Kraftfahrstraßen: 100 m

auf Autobahnen: 250 m
Niedersachsen150 m
Nordrhein-Westfalenkeine Begrenzung
Rheinland-Pfalz100 m
Saarland100 m
Sachsen150 m
Sachsen-Anhalt100 m
Schleswig-Holstein100 m
Thüringen
200 m

Innerorts geblitzt: Ab wann droht ein Fahrverbot?

Das Blitzen ist innerorts nur mit ausreichendem Abstand zum Ortsschild erlaubt.
Das Blitzen ist innerorts nur mit ausreichendem Abstand zum Ortsschild erlaubt.

Nicht immer ist es nur mit einem Bußgeld getan, wenn Sie geblitzt wurden. Innerorts können Verkehrsverstöße auch Punkte in Flensburg oder ein Fahrverbot nach sich ziehen.

Sind Sie zu schnell gefahren, und das innerorts, droht Ihnen ab einer Geschwindigkeitsübertretung von 21 km/h ein Punkt in Flensburg. Ein Fahrverbot von einem Monat kommt ab 31 km/h zu viel auf Sie zu.

Zwei Monate Fahrverbot gibt es, wenn Sie innerorts mit 51 km/h zu schnell geblitzt wurden. Bei 61 km/h über dem Tempolimit werden es drei Monate Fahrverbot.

Wer innerorts geblitzt wird, die Probezeit aber noch nicht hinter sich hat, muss mit einer Probezeitverlängerung rechnen. Ist der Fahranfänger mit mehr als 20 km/h zu schnell innerorts geblitzt worden, kann die Probezeit um zwei Jahre verlängert werden.

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Über den Autor

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Sascha D.

Sascha ist aufgrund seines rechtswissenschaftlichen Studiums an der Universität Greifswald ein Experte auf seinem Gebiet. Seit 2017 unterstützt er die Redaktion von bussgeldrechner.org mit seinem profundem Hintergrundwissen. Dabei stellt er sicher, dass seine Artikel inhaltlich fundiert und präzise sind.

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