Automatik-Führerschein: Fahren ohne Schaltgetriebe
Letzte Aktualisierung am: 8. Juli 2024
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Beschränkung der Fahrerlaubnis auf Automatik-Fahrzeuge
Wer in Deutschland eine Fahrerlaubnis erwerben möchte, muss zunächst einmal eine entsprechende Ausbildung in der Fahrschule durchlaufen. Diese besteht aus einem theoretischen sowie einem praktischen Teil und soll den betroffenen Fahrschüler bestmöglich auf die Teilnahme am Straßenverkehr vorbereiten.
Um es sich bei den benötigen Fahrstunden sowie bei der anschließenden Fahrprüfung etwas leichter zu machen, beschließen einige Schüler, einen Automatik-Führerschein zu machen. Schließlich müssen sie in diesem Fall weder den Umgang mit der Kupplung beim Anfahren, noch das Schalten an sich erlernen. Welche Besonderheiten mit einem Führerschein nur für Automatik-Fahrzeuge einhergehen, erklären wir in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Automatik-Führerschein
In Bezug auf die Ausbildung in der Fahrschule unterscheiden sich die Inhalte bei einem Führerschein mit Automatik oder mit Schaltung kaum. Die einzigen Unterschiede liegen in der Regel darin, dass die Fahrstunden sowie die Führerscheinprüfung mit einem Automatik-Fahrzeug stattfinden und Fahrschüler daher nicht erst lernen müssen, wie man schaltet.
Grundsätzlich darf man mit einem Automatik-Führerschein nicht mit Schaltgetriebe fahren. Haben Sie einen Führerschein der Klasse B nur auf Automatik erworben, wird Ihnen in der Regel die Schlüsselzahl 78 eingetragen. Diese beschränkt die Fahrerlaubnis ausschließlich auf Automatik-Fahrzeuge.
Seit dem 1. April 2021 haben Fahrschüler die Möglichkeit, unter gewissen Voraussetzungen auch Kfz mit Gangschaltung fahren zu dürfen, obwohl Sie Ihren Führerschein auf Automatik gemacht haben. Dazu müssen Sie nach der praktischen Grundausbildung mindestens zehn Fahrstunden á 45 Minuten mit einem Fahrzeug mit Schaltgetriebe absolvieren und anschließend Ihr Können während einer Testfahrt á 15 Minuten mit dem Fahrlehrer unter Beweis stellen. Daraufhin wird die Schlüsselzahl 197 im Führerschein eingetragen und Sie dürfen mit einem Automatik-Führerschein auch mit Schaltung fahren. Auch eine nachträgliche Änderung ist möglich: Haben Sie die zusätzlichen Fahrstunden sowie die Testfahrt erfolgreich hinter sich gebracht, müssen Sie lediglich eine Bescheinigung darüber bei der Fahrerlaubnisbehörde vorlegen; eine erneute Fahrprüfung ist bei der Klasse B nicht notwendig.
Automatik-Führerschein in der Fahrschule erwerben: Was ist zu beachten?
Im Grunde genommen macht es keinen großen Unterschied, ob Sie die Fahrschulausbildung für einen Führerschein der Klasse B regulär mit einem Schaltwagen durchlaufen oder mit einem Automatik-Fahrzeug. Die vorgeschriebenen Pflichtstunden an Theorie und Praxis sind im Regelfall dieselben. Etwas einfacher haben Sie es allerdings schon, wenn Sie einen Automatik-Führerschein machen.
Schließlich müssen Sie nicht erst lernen, wie das Anfahren funktioniert, wo sich der Schleifpunkt der Kupplung befindet und wie das Schalten grundsätzlich abläuft. Dies verschafft Ihnen zunächst einmal bei der ersten praktischen Fahrstunde und anschließend vor allem bei der praktischen Fahrprüfung einen Vorteil.
Was ein Automatik-Führerschein kosten kann, lässt sich im Übrigen nicht pauschal sagen, da es dabei stets eine Rolle spielt, wie viele Fahrstunden der betroffene Fahrschüler benötigt. Dennoch könnte man vermuten, dass der Führerschein auf Automatik geringere Kosten verursacht, weil der Umgang mit der Schaltung nicht erlernt werden muss. Allgemein bewegen sich die Kosten für eine Fahrerlaubnis der Klasse B zwischen 1.500 und 2.500 Euro.
Führerschein auf Automatik gemacht: Darf man auch Schaltgetriebe fahren?
Nicht selten fragen sich Fahrer, die mit einem Automatik-Auto den Führerschein gemacht haben, ob sie damit auch Fahrzeuge mit Gangschaltung fahren dürfen. Die Antwort darauf lautet jedoch: Nein. Haben Sie in der Fahrschule nur einen Automatik-Führerschein erworben, wird im Normalfall die Schlüsselzahl 78 in Ihrem Fahrausweis eingetragen.
Diese beschränkt die Fahrerlaubnis ausschließlich auf Automatik-Fahrzeuge. Interessant: Wer seinen Führerschein regulär mit einem Kraftfahrzeug mit Schaltgetriebe erworben hat, darf automatisch auch Automatik-Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen steuern. Dazu ist keine separate Prüfung oder ähnliches notwendig.
Automatik-Führerschein auf Schaltgetriebe ändern: Wie geht das?
Seit dem 1. April 2021 können Fahrschüler bereits während ihrer Ausbildung in der Fahrschule dafür sorgen, dass sie anschließend mit einem Automatik-Führerschein auch Schaltwagen fahren dürfen. Dazu müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:
- Nach der praktischen Grundausbildung müssen sie mindestens zehn Fahrstunden á 45 Minuten mit einem Kfz mit Schaltgetriebe absolvieren.
- Während einer anschließenden Testfahrt á 15 Minuten mit dem Fahrlehrer müssen sie nachweisen, dass Sie in der Lage sind, einen Schaltwagen sicher durch den Verkehr zu steuern.
Meistern sie diese Aufgaben mit Bravour, wird die Schlüsselzahl 197 im Führerschein eingetragen. Diese gestattet es dem Inhaber, mit einem Automatik-Führerschein auch Kraftfahrzeuge mit Schaltung zu fahren und hebt die vorherige Beschränkung der Fahrerlaubnis auf Automatik-Kfz sozusagen auf.
Gut zu wissen: Auch nachträglich können Sie bei Ihrem Automatik-Führerschein eine solche Änderung vornehmen lassen. Nachdem Sie die zusätzlichen Fahrstunden sowie die Testfahrt abgeschlossen haben, müssen Sie lediglich eine Bescheinigung darüber bei der Fahrerlaubnisbehörde vorlegen. Handelt es sich um einen Automatik-Führerschein der Klasse B, wird keine erneute Fahrprüfung von Ihnen verlangt.
Hallo habe mal eine Frage darf ein Führerscheinbesitzer mit Automatikausbildung einen Schaltwagen fahren.Und welche Strafe bekommt er wenn er einen Schaltwagen fährt
Hallo habe mal eine Frage darf ein Führerscheinbesitzer mit Automatikausbildung einen Schaltwagen fahren.Und welche Strafe bekommt er wenn er einen Schaltwagen fährt