Wohnmobil überladen? Das kann teuer werden
Letzte Aktualisierung am: 2. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Rechnen Sie hier aus, was das kostet!
Bußgeldkatalog: Überladung beim Wohnmobil
Wohnmobil überladen ... | Bußgeld | Punkte |
---|---|---|
bei Kfz bis 7,5 Tonnen | ||
... um mehr als 5 Prozent | 10 € | |
... um mehr als 10 Prozent | 30 € | |
... um mehr als 15 Prozent | 35 € | |
... um mehr als 20 Prozent | 95 € | 1 |
... um mehr als 25 Prozent | 140 € | 1 |
... um mehr als 30 Prozent | 235 € | 1 |
bei Kfz über 7,5 Tonnen | ||
... um 2 bis 5 Prozent | 30 € (Fahrer) 35 € (Halter) | |
... um mehr als 5 Prozent | 80 € (Fahrer) 140 € (Halter) | 1 (Fahrer + Halter) |
... um mehr als 10 Prozent | 110 € (Fahrer) 235 € (Halter) | 1 (Fahrer + Halter) |
... um mehr als 15 Prozent | 140 € (Fahrer) 285 € (Halter) | 1 (Fahrer + Halter) |
... um mehr als 20 Prozent | 190 € (Fahrer) 380 € (Halter) | 1 (Fahrer + Halter) |
... um mehr als 25 Prozent | 285 € (Fahrer) 425 € (Halter) | 1 (Fahrer + Halter) |
... um mehr als 30 Prozent | 380 € (Fahrer) 425 € (Halter) | 1 (Fahrer + Halter) |
Fahrten mit dem Wohnmobil: Eine Überladung beeinflusst das Fahrverhalten
Auch wenn der großzügige Stauraum eines Wohnmobils quasi dazu einlädt, den Camper bis oben hin vollzupacken, sollten Sie darauf achten, wirklich nur das einzupacken, was Sie auch tatsächlich brauchen. Ansonsten kann es schließlich schnell passieren, dass Sie das Wohnmobil überladen, was sich unweigerlich auf das Fahrverhalten auswirkt.
Bei einer Überladung verlängert sich nicht nur der Bremsweg: Zusätzlich verringert sich die Fahrstabilität und das Kfz kann in Kurven ausbrechen. Daher bringen Sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr, wenn Sie mit einem überladenen Camper unterwegs sind. Welche Sanktionen der Bußgeldkatalog in dem Fall vorsieht, lesen Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Wohnmobil überladen
Eine Überladung beim Wohnmobil liegt immer dann vor, wenn das sogenannte zulässige Gesamtgewicht (zGG) überschritten ist. Dieser Wert ergibt sich aus dem Leergewicht des Campers und aus der Zuladung. Angaben zum zGG stehen im Fahrzeugschein (Punkt 15) bzw. in der Zulassungsbescheinigung Teil I (Zeile F.1.), Angaben zum Leergewicht finden Sie wiederum im Fahrzeugschein unter Punkt 14 oder in der Zulassungsbescheinigung Teil I unter Punkt G. Möchten Sie die Zuladung bei einem Wohnmobil berechnen, müssen Sie lediglich das Leergewicht vom zGG abziehen.
Häufig wird fälschlicherweise angenommen, es würde beim Leergewicht eines Campers darum gehen, wie viel dieser wiegt, wenn er komplett leer und unbeladen ist. Dem ist jedoch nicht so. Vielmehr geht es bei dieser Angabe darum, wie viel ein Wohnmobil unbeladen, dafür aber mit vollem Kraftstoff- und Wassertank, Gasflaschen sowie einem Fahrer (75 Kilogramm) auf die Waage bringt.
Ist ein Wohnmobil überladen, richtet die Strafe sich sowohl nach dem zulässigen Gesamtgewicht als auch nach dem Ausmaß der Überladung. Bei einem Camper bis 7,5 Kilogramm können zwischen 10 und 235 Euro fällig werden. Auch Punkte in Flensburg sind möglich. Bei einem Wohnmobil über 7,5 Tonnen zGG drohen Bußgelder zwischen 30 und 425 Euro. Auch hier können Punkte dazukommen. Eine Strafe bei einer Überladung von einem Wohnmobil bis 7,5 Tonnen kann außerdem nicht nur den Fahrer, sondern ebenfalls den Halter des Kfz ereilen, wobei Letzterer mit höheren Bußgeldern rechnen muss.
Im Video: So beladen Sie ein Wohnmobil richtig
Ab wann ist die Rede von einem überladenen Wohnmobil?
Grundsätzlich gilt ein Wohnmobil als überladen, wenn das sogenannte zulässige Gesamtgewicht (zGG) überschritten ist. Dieser Wert setzt sich zum einen aus dem Leergewicht des Campers und zum anderen aus der Zuladung zusammen. Die Angaben zu Ersterem finden Sie entweder im Fahrzeugschein unter Punkt 14 oder in der Zulassungsbescheinigung Teil I unter Punkt G.
Welches zulässige Gesamtgewicht für Ihr Wohnmobil maßgeblich ist, steht im Fahrzeugschein unter Punkt 15 oder alternativ in der Zulassungsbescheinigung Teil I in der Zeile F.1. Und wie lässt sich bei einem Wohnmobil die erlaubte Zuladung berechnen? Dieser Wert ergibt sich aus der Differenz zwischen zGG und Leergewicht.
Zur Veranschaulichung ein Beispiel:
- Sie planen eine Reise mit einem Wohnmobil, welches über ein zulässiges Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen verfügt.
- Das Leergewicht bei diesem Camper liegt bei 2,8 Tonnen.
- Ziehen Sie das Leergewicht vom zulässigen Gesamtgewicht ab, erhalten Sie die gestattete Zuladung bei diesem Wohnmobil: 3,5 – 2,8 = 0,7.
- Demzufolge dürften Sie in diesem Fall maximal 0,7 Tonnen bzw. 700 Kilogramm an Gepäck und mitfahrenden Personen zuladen, um zu vermeiden, das Wohnmobil zu überladen.
Gut zu wissen: Grundsätzlich räumt der Hersteller des Campers beim Leergewicht eine gewisse Toleranz ein. Diese liegt bei 5 Prozent. Sollte also im Fahrzeugschein oder in der Zulassungsbescheinigung Teil I ein Leergewicht von 2,5 Tonnen angegeben sein, kann das Kfz unbeladen also zwischen 2,375 und 2,625 Tonnen auf die Waage bringen. Dies wirkt sich unweigerlich darauf aus, wie viel zugeladen werden darf. Da bei einem Wohnmobil bei der Zuladung ebenfalls eine Toleranz von 5 Prozent gilt, kann sich der zulässige Wert also entsprechend erhöhen oder verringern.
Welche Strafen bei einer Überladung vom Wohnmobil drohen
Allgemein richtet sich die Strafe, sollte ein Wohnmobil überladen sein, zum einen nach dem zulässigen Gesamtgewicht des Campers und zum anderen nach dem Ausmaß der Überladung:
- Wiegt das Gefährt höchstens 7,5 Tonnen und ist mehr als 5 Prozent überladen, droht lediglich ein Verwarnungsgeld von 10 Euro. Bei einer Überladung von mehr als 20 Prozent drohen jedoch bereits 95 Euro sowie ein Punkt in Flensburg.
- Haben Sie ein über 7,5 Tonnen schweres Wohnmobil überladen und das Ausmaß liegt abermals bei mehr als 5 Prozent, kommen 80 Euro und ein Punkt laut Bußgeldkatalog auf Sie zu. Eine Überladung von mehr als 25 Prozent zieht wiederum 285 Euro und einen Punkt nach sich.
Sobald ein Wohnmobil überladen ist und mehr als 7,5 Tonnen auf die Waage bringt, kann nicht nur der Fahrer dafür belangt werden, sondern ebenfalls der Halter. Zudem muss Letzterer mit einem höheren Bußgeld rechnen. Dabei sind je nach Ausmaß der Überladung Beträge zwischen 30 und 425 Euro möglich. Sobald der Camper um mehr als 5 Prozent überladen ist, müssen sowohl der Fahrer als auch der Halter mit Punkten in Flensburg rechnen.
Wichtig: Sie sind in eine Verkehrskontrolle geraten und Ihr Wohnmobil war überladen? Ob Sie weiterfahren dürfen oder nicht, entscheiden die zuständigen Polizeibeamten. Sobald die Verkehrssicherheit in Gefahr ist, können sie die Entladung des Campers anordnen und die Weiterfahrt verbieten, bevor dies nicht geschehen ist.
Wohnmobil überladen im Ausland?
Auch wenn Sie eine Urlaubsreise außerhalb von Deutschland mit dem Camper unternehmen, sollten Sie darauf achten, das Gefährt nicht zu überladen. Schließlich kann eine Überladung beim Wohnmobil im Ausland zum Teil deutlich strenger sanktioniert werden. Zudem gibt es in vielen europäischen Ländern, wenn das Wohnmobil überladen ist, keine Toleranz.
In der folgenden Tabelle haben wir Ihnen einige Beispiele für die ausländischen Sanktionen im Falle einer Überladung bei einem Camper aufgelistet:
Land | Sanktionen |
---|---|
Belgien | 110 - 130 €* |
Frankreich | 135 - 750 € |
Italien | 41 - 1.697 € |
Kroatien | mindestens 40 € |
Niederlande | 130 - 850 € |
Österreich | 36 - 5.000 € |
Portugal | 60 - 300 € |
Spanien | 300 - 4.600 € |
* Ausländische Fahrer müssen das Bußgeld immer gleich in bar bezahlen, wenn ihr Wohnmobil überladen ist. |
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