Verkehrsregeln in Frankreich: Geblitzt in Frankreich?
Letzte Aktualisierung am: 8. Juli 2024
Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Lesen Sie hier nach, was das kostet!
Verstoß | Bußgeld in Euro |
---|---|
Innerorts weniger als 20 km/h zu schnell | 135 |
Außerorts weniger als 20 km/h zu schnell | 68 |
20 bis unter 50 km/h zu schnell | 135 |
50 km/h oder mehr zu schnell | Bis zu 1.500 |
Alkohol am Steuer: 0,5 bis 0,8 g/l | 135 |
Alkohol am Steuer: ab 0,8 g/l | Bis zu 4.500 |
Fehlende Umweltplakette | 68 |
Bußgeldkatalog Frankreich
Wer mit dem Auto ins Ausland fährt, sollte sich zuvor mit den jeweiligen Regeln zumindest in ihren Grundzügen vertraut gemacht haben. Dies gilt auch für die Verkehrsregeln in Frankreich. Denn auch wer in Unkenntnis gegen sie verstößt, ist vor Sanktionen nicht sicher, wenn er in Frankreich geblitzt wird.
Wer nämlich beispielsweise zu schnell in Frankreich unterwegs war, etwa weil er sich des Tempolimits nicht bewusst war, muss durchaus damit rechnen, zuhause einen Bußgeldbescheid aus Frankreich zu bekommen.
Im Folgenden sollen daher die wichtigsten Fragen geklärt werden. Welche allgemeinen Verkehrsregeln gelten in Frankreich? Wie hoch fallen die Sanktionen aus? Wie schnell darf ich zum Beispiel auf der Autobahn in Frankreich fahren? Und welche Wirkung hat ein Knöllchen aus Frankreich eigentlich in Deutschland? Erfahren Sie hier mehr.
Weitere Infos zu Verkehrsregeln in Frankreich
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Verkehrsregeln in Frankreich
Die allgemeinen Verkehrsvorschriften von Frankreich unterscheiden sich nicht von den deutschen. Lesen Sie hier, welche Promillegrenze zu beachten ist und wie schnell Sie in Frankreich fahren dürfen.
In der Bußgeldtabelle finden Sie hier einen Überblickt, zu den möglichen Bußgeldern, die bei Verkehrsverstößen in Frankreich verhängt werden können.
Ja, das EU-Vollstreckungsabkommen ermöglicht es, Bußgelder ab 70 Euro in Deutschland einzufordern. Ein Fahrverbot oder Punkte werden nicht nach Deutschland übertragen.
Allgemeine Vorschriften in Frankreich: Verkehrsregeln
Die Verkehrsregeln in Frankreich sind zwar nicht völlig von denen in Deutschland verschieden, doch es gibt einige Dinge, die der Besucher im Nachbarland beachten sollte.
Zunächst die einfachen Tatsachen: In Frankreich benötigen Sie zum Autofahren einen gültigen EU-Führerschein. Wie auch in Deutschland müssen Sie zudem eine Sicherheitsweste und ein Warndreieck im Auto mitführen. Telefonieren mit dem Handy am Ohr ist während der Fahrt nicht erlaubt.
Gut zu wissen: spezielle Verkehrsregeln in Frankreich
Welche Besonderheiten müssen Sie kennen, um kein Bußgeld in Frankreich zu riskieren? Hierzu gehört unter anderem Folgendes: Es gibt die Pflicht, dass Autofahrer in Frankreich einen Alkoholtester mitführen müssen, der bei Kontrollen vorzuweisen ist. Wichtig ist, dass er die französische Norm erfüllt, was durch das Kürzel NF angezeigt wird.
Auch ist die Nutzung von Radarwarngeräten im Fahrzeug verboten. Die Verkehrsregeln in Frankreich zählen hierunter nicht nur Geräte, die ausschließlich zu diesem Zwecke konstruiert sind, sondern all jene, die dafür geeignet sind – also etwa mittels einer App.
Interessant: Für Motorradfahrer gilt neben der Helmpflicht zusätzlich eine Handschuhpflicht – auch für den Beifahrer.
Vorsichtig auch beim Telefonieren. Während das Handy am Steuer auch in Deutschland nicht in der Hand gehalten werden darf, gibt es in Frankreich noch eine Verschärfung: Auch das Telefonieren mit Kopfhörern (und auch das Musikhören über solche) ist im Auto nicht erlaubt. Nur Freisprechanlagen sind gestattet.
Ahndung von Verstößen gegen die Verkehrsregeln in Frankreich
Die Verkehrsüberwachung wurde in Frankreich im Jahr 2017 deutlich verschärft. Seitdem ist es möglich, Verkehrsverstöße per Videoüberwachung ausfindig zu machen und ohne Blitzen oder Anhalten direkt zu ahnden. Auf diese Weise können beispielsweise Rotlicht-, Abstands- oder Geschwindigkeitsverstöße sanktioniert werden.
Der Toleranzabzug gestaltet sich in Frankreich anders als bei uns: Bis 100 km/h werden 5 km/h abgezogen, darüber gilt ein Toleranzrahmen von 5 Prozent.
Aber auch Blitzer werden eingesetzt, um die Einhaltung der Verkehrsregeln in Frankreich zu überwachen. Wie in Deutschland gibt es stationäre und mobile Blitzer. Letztere verstecken sich zum Teil in Zivilfahrzeugen der Polizei und können unbemerkt Fotos schießen, da sie ohne einen Blitz auskommen.
Strafzettel aus Frankreich
Wer die Verkehrsregeln in Frankreich verletzt, muss das Bußgeld aus Frankreich zahlen. Denn Bußgeldbescheide für Verkehrsverstöße dort werden nach Deutschland zugestellt. Aufgrund eines Abkommens erfolgt für das Bußgeld aus Frankreich die Vollstreckung auch hierzulande.
Geschwindigkeit in Frankreich
Was sehen die Verkehrsregeln in Frankreich für eine Höchstgeschwindigkeit vor? Anders als in Deutschland herrscht auf allen Straßen in Frankreich ein Tempolimit. Dieses staffelt sich nach Straßentyp, berücksichtigt aber auch die Witterung. Grundsätzlich gilt Folgendes:
- Innerorts: 50 km/h
- Pariser Ring (Périphérique): 70 km/h
- Außerorts: 80 km/h
- Schnellstraßen: 110 km/h
- Autobahnen: 130 km/h
Bei Regen oder anderem Niederschlag gilt eine niedrigere Höchstgeschwindigkeit in Frankreich: Auf der Autobahn darf eine Geschwindigkeit von 110 km/h nicht überschritten werden, auf Schnellstraßen 100 km/h und sonst außerorts 80 km/h.
Unter besonderen Umständen sind die Verkehrsregeln in Frankreich besonders streng: Sollte das Wetter so schlecht sein, dass die Sicht auf unter 50 m sinkt, so gilt auf allen Straßen in Frankreich eine maximale Geschwindigkeit von 50 km/h.
Für Fahrzeuge, die ein zulässiges Gesamtgewicht über 3,5 t haben, gilt folgendes Tempolimit in Frankreich:
- Innerorts: 50 km/h
- Außerorts: 80 km/h
- Autobahn: 90 km/h
Alkohol am Steuer: Die Promillegrenze in Frankreich
Ab wie viel Promille ist in Frankreich das Fahren untersagt? Grundsätzlich gilt eine Grenze des Alkoholgehalts im Blut von 0,5 g/l bzw. im Atem von 0,25 mg/l. Bei Fahranfängern sehen die Verkehrsregeln in Frankreich strengere Werte vor: Die Grenze liegt dann bei 0,2 g/l Alkohol im Blut oder 0,1 mg/l im Atem.
Als Sanktion muss bis 0,8 g/l mit einem regulären Bußgeld von 135 Euro gerechnet werden, das aber bis 750 Euro angehoben werden kann. Ab 0,8 g/l erstrecken sich die Geldbußen bis zu einer Summe von 4500 Euro. Zudem ist eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren möglich.
Maut auf Autobahnen in Frankreich
Ein Fahrer muss nicht nur die Verkehrsregeln in Frankreich kennen. Wichtig zu wissen ist auch, dass es – anders als in Deutschland – nicht nur für Lkw eine Maut in Frankreich gibt. Vielmehr ist die Nutzung der Autobahnen grundsätzlich mautpflichtig. Ausnahmen gibt es nur vereinzelt, unter anderem sind die Stadtautobahnen nicht von der Maut betroffen. Das heißt: Fällig wird die Maut in Frankreich immer, ob Wohnmobil oder Kleinwagen.
Die Höhe des zu zahlenden Betrags unterscheidet sich aber im Detail. Die Mautberechnung funktioniert in Frankreich nämlich zum einen nach der zurückgelegten Strecke auf der mautpflichtigen Straße und zum anderen nach der Fahrzeuggröße. Die Fahrzeuge sind hierzu nach Höhe, Gewicht und nach Achsen in fünf verschiedene Fahrzeugklassen eingeteilt.
Umweltplakette
Seit 2016 existieren auch in Frankreich in einigen Städten Umweltzonen. Um in eine solche einfahren zu dürfen, benötigen Autofahrer (auch Touristen) eine entsprechende Plakette. Diese kann im Vorfeld online bestellt werden.
Die Verkehrsregeln in Frankreich scherzen auch hier nicht: Sollte die Plakette fehlen und das Auto fährt dennoch in eine Umweltzone, z. B. das Stadtgebiet von Paris, so wird ein Bußgeld von 68 Euro fällig, wenn es sich um ein Pkw handelt. Lkw und Busse müssen bei Missachtung dieser Pflicht mit 135 Euro rechnen.
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