Verkehrsinfarkt: Nichts geht mehr
Letzte Aktualisierung am: 10. Juli 2024
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Wenn der motorisierte Verkehr zusammenbricht
Der Begriff „Infarkt“ stammt ursprünglich aus dem Bereich der Medizin und beschreibt den Vorgang, wenn Organe oder Gewebe absterben, nachdem die Blutzufuhr unterbrochen war.
Es kommt also sozusagen zu einem Zusammenbruch der Blutversorgung. Bei einem „Verkehrsinfarkt“ geschieht im Grunde genommen etwas Ähnliches: Das Verkehrsnetz bricht aufgrund von Überlastung zusammen.
Es handelt sich dabei also nicht um einen einfachen Stau, sondern einen echten Kollaps. Im Ratgeber erfahren Sie, was die möglichen Gründe für einen Verkehrsinfarkt sind und wie die Situation in Deutschland aussieht.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Verkehrsinfarkt
Darunter wird der komplette Stillstand des Verkehrs verstanden, wobei es sich hier bislang noch um ein eher theoretisches Konstrukt handelt. Er ist nicht mit dem alltäglichen Stau gleichzusetzen.
Zu einem Verkehrsinfarkt kommt es, wenn die Anzahl der Fahrzeuge auf einer Straßen deren Kapazität übersteigt. Dies kann z. B. passieren, wenn das Fahrzeugaufkommen schneller steigt, als die Verkehrswege entsprechend ausgebaut werden können.
Ein Kollaps des Verkehrs hätte zahlreiche schädliche Folgen: für die Wirtschaft, den Tourismus, die Verwaltung, die medizinische Versorgung etc. Letztendlich wäre damit die gesamte Gesellschaft betroffen.
Was sind die Ursachen für einen Verkehrsinfarkt?
Die Gegebenheiten, welche einen Verkehrsinfarkt begünstigen, sind vielfältig. Im Folgenden haben wir Ihnen lediglich eine kleine Auswahl der möglichen Ursachen für einen Verkehrsinfarkt in Deutschland zusammengefasst (Quelle: W wie Wissen, Sendung vom 30.03.2014):
- Das Verkehrsaufkommen nimmt stetig zu: Im Jahr 1960 wurde ein beliebiger Autobahnabschnitt von ca. 10.000 Kraftfahrzeugen täglich befahren, 1975 lag diese Zahl bereits bei 25.000. Im Jahr 2013 waren es sogar 50.000 Fahrzeuge – Tendenz steigend. Nicht nur die Anzahl der Kfz, sondern auch ihr Gewicht können dazu führen, dass deutsche Straßen schneller sanierungsbedürftig werden. Dies bringt wiederum Baustellen mit sich, was ohne ausreichende Ausweichmöglichkeiten schlimmstenfalls in einem Verkehrsinfarkt endet.
- Mangelnde Investitionen: Obwohl das Straßenverkehrsnetz in Deutschland als das dichteste und größte in ganz Europa gilt, sind die Straßen in einem schlechten Zustand. 20 Prozent der Autobahnen hätten eine Reparatur nötig, bei den Bundesstraßen sind es sogar 40 Prozent. Insgesamt 46 Prozent der Brücken auf Autobahnen sind enorm beschädigt, was einen Verkehrsinfarkt durchaus begünstigt. Nach der Wiedervereinigung stand erst einmal der Aufbau des Ostens im Vordergrund, wodurch die Infrastruktur des Westens vernachlässigt wurde.
Weitere Punkte, die für einen Verkehrsinfarkt sprechen können, sind beispielsweise eine erhöhte Verkehrsdichte durch Pendler oder das durch das Internet veränderte Konsumverhalten. Alles kann jederzeit online bestellt und quasi rund um die Uhr geliefert werden. Dies verstopft die Straßen zusätzlich.
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