Schmerzensgeld nach einem Motorradunfall: Die Entschädigung für Biker

Von Sascha D.

Letzte Aktualisierung am: 9. Juli 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Hohe Summen sind nach einem Motorradunfall keine Seltenheit

Wann wird Schmerzensgeld nach einem Motorradunfall gezahlt?
Wann wird Schmerzensgeld nach einem Motorradunfall gezahlt?

Mehr als vier Millionen Krafträder sind laut ADAC aktuell auf den Straßen Deutschlands unterwegs. Mit teilweise viel zu hohen Geschwindigkeiten brettern sie die Fahrbahn entlang und setzen so nicht nur sich, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer einer großen Gefahr aus.

An 15 Prozent der Unfälle mit Personen­schaden im Jahr 2015 waren zudem Motorradfahrer beteiligt. Nach einem Unfall mit dem Motorrad sind schwer­wiegende Verletzungen besonders häufig.

Schließlich bekommen Biker die Auswirkungen eines Sturzes direkt am eigenen Körper zu spüren. Aus diesem Grund fällt auch das Schmerzensgeld nach einem Motorradunfall meist nicht gerade gering aus. Woran sich die Höhe des Schmerzensgeldes bemisst und wann bzw. wieso nach einem Motorradunfall das Schmerzensgeld verringert werden kann, klären wir im folgenden Ratgeber.

FAQ: Schmerzensgeld nach einem Motorradunfall

Kann ich nach einem Motorradunfall Schmerzensgeld fordern?

Wenn Sie den Unfall nicht selbst verschuldet haben, können Sie sich evtl. auf § 253 BGB berufen und prüfen lassen, ob ein Anspruch auf Schmerzensgeld besteht.

Wie viel Schmerzensgeld steht mir nach dem Motorradunfall zu?

Die Höhe des Schmerzensgeldes muss stets im Einzelfall ermittelt oder gerichtlich festgelegt werden.

Bekomme ich auch Schmerzensgeld, wenn ich beim Motorradunfall keinen Helm getragen habe?

Da eigentlich eine Helmpflicht besteht, kann es sein, dass Ihnen eine Teilschuld zugesprochen und weniger Schmerzensgeld gezahlt wird.

Wie hoch fällt das Schmerzensgeld nach einem Motorradunfall aus?

Wie viel Schmerzensgeld nach einem Motorradunfall fällig wird, hängt von vielen Faktoren ab.
Wie viel Schmerzensgeld nach einem Motorradunfall fällig wird, hängt von vielen Faktoren ab.

Kam es zu einem Unfall mit dem Motorrad, an dem Sie als Biker nachweislich keine Schuld trifft, so haben Sie in der Regel einen Anspruch auf Schmerzensgeld, welches Sie für entstandene körperliche Schäden entschädigen soll. Die Vorschriften dazu finden sich in § 253 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB). Dort heißt es:

Ist wegen einer Verletzung des Körpers, der Gesundheit, der Freiheit oder der sexuellen Selbstbestimmung Schadensersatz zu leisten, kann auch wegen des Schadens, der nicht Vermögensschaden ist, eine billige Entschädigung in Geld gefordert werden.“

Die zu zahlende Höhe vom Schmerzensgeld nach einem Motorradunfall ist dort jedoch nicht definiert. Vielmehr basiert diese auf einer Einzelfallentscheidung, die sich an den jeweiligen Umständen beim Unfall orientiert.

Dabei spielt es beispielsweise eine Rolle, um wie viele Verletzungen es geht, wie gravierend diese sind und ob sich möglicherweise Folge- oder Dauerschäden daraus ergeben.

Da bei einem Motorradunfall sogenannte Polytraumata nicht gerade selten sind (gleichzeitig erlittene Verletzungen), treibt dies das Schmerzensgeld nach einem Motorradunfall schnell in die Höhe. Zusätzlich nutzen Richter, Anwälte und Versicherer eine sogenannte Schmerzensgeldtabelle, um das Schmerzensgeld nach einem Motorradunfall bestimmen zu können. Diese enthalten Urteile sowie die dazugehörigen Entschädigungssummen aus der Vergangenheit, die je nach Verletzung von der Versicherung gezahlt wurden.

Weniger Schmerzensgeld nach einem Motorradunfall bei Missachtung der Helmpflicht?

Nach einem Motorradunfall kann das Schmerzensgeld verringert werden, wenn kein Helm getragen wurde.
Nach einem Motorradunfall kann das Schmerzensgeld verringert werden, wenn kein Helm getragen wurde.

Bereits seit 1976 müssen Motorradfahrer in Deutschland einen Helm während der Fahrt tragen, um so schweren Kopfverletzungen bei einem Unfall vorzubeugen. Dies ist in § 21a der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) festgeschrieben. Verzichtet ein Biker auf die vorgeschriebene Kopfbedeckung, so bringt ihn dies nicht nur in Lebensgefahr.

Es kann außerdem das Schmerzensgeld nach einem Motorradunfall schmälern. Schließlich wären gewisse Schäden oder Schmerzen vermutlich gar nicht erst eingetreten oder zumindest geringer ausgefallen, wenn sich der betroffene Fahrer an die Helmpflicht gehalten hätte.

Vor allem bei Kopfverletzungen kann es bei einer vorliegenden Teilschuld aufseiten des Motorradfahrers zu einer Mithaftung von bis zu 30 Prozent kommen.

Befinden Sie sich in einer solchen Situation und Ihr Schmerzensgeld nach einem Motorradunfall soll verringert werden, empfiehlt es sich, einen Anwalt aufzusuchen. Dieser kann sich vor Gericht als auch außergerichtlich bei der jeweiligen Versicherung des Verursachers für Ihr Recht nach dem Verkehrsunfall einsetzen.
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Über den Autor

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Sascha D.

Sascha ist aufgrund seines rechtswissenschaftlichen Studiums an der Universität Greifswald ein Experte auf seinem Gebiet. Seit 2017 unterstützt er die Redaktion von bussgeldrechner.org mit seinem profundem Hintergrundwissen. Dabei stellt er sicher, dass seine Artikel inhaltlich fundiert und präzise sind.

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