Wissenswertes zur Tieferlegung von Fahrzeugen
Letzte Aktualisierung am: 23. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Verstoß | Bußgeld | Punkte |
---|---|---|
Fahren mit einem Fahrzeug, an dem unzulässige Umbauten vorgenommen wurden | 25 € | |
… mit Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit | 90 € | 1 |
Fahren ohne Betriebserlaubnis | 50 € | |
… mit Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit | 90 € | 1 |
Das sollten Sie beachten, wenn Sie Ihr Auto tieferlegen möchten
Die Tieferlegung eines Fahrzeugs zählt mitunter zu den beliebtesten Tuningmaßnahmen. Neben einer sportlicheren Optik hoffen Fahrzeugbesitzer dabei außerdem oft auf eine gesteigerte Leistungsfähigkeit, wenn sie Ihr Fahrzeug tieferlegen lassen.
Einige lassen sich dabei vor allem von der Actionfilmreihe „The Fast and the Furious“ inspirieren, in der sich alles um Tuning und illegale Straßenrennen dreht.
Was im Film für Nervenkitzel und Bewunderung sorgt, kann auf öffentlichen Verkehrswegen jedoch schnell in die Hose gehen. Nach einer Tieferlegung sind Autos um einiges anfälliger für Schlaglöcher oder Unebenheiten auf der Fahrbahn. Setzt das Fahrwerk auf, können schwere Schäden entstehen und Unfälle provoziert werden.
In diesem Ratgeber informieren wir Sie darüber, wie die Tieferlegung vom Auto funktioniert, welche Richtlinien der Gesetzgeber dabei vorsieht und welche Kosten eine Tieferlegung mit sich bringen kann. Zusätzlich erfahren Sie, wie tief Sie in die Tasche greifen müssen, wenn Sie gegen die Vorschriften beim Tieferlegen verstoßen.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Tieferlegung
Nein, der Gesetzgeber benennt keinen konkreten Abstand. Allerdings muss sichergestellt werden, dass das Fahrzeug die Straße nicht beschädigt.
Für diese Art des Tunings können unter anderem Tieferlegungsfedern zum Einsatz kommen oder das Fahrwerk ausgetauscht werden.
Für unzulässige Umbauten sieht der Bußgeldkatalog Sanktionen vor. Was dabei im Einzelnen drohen kann, verrät diese Bußgeldtabelle.
Welche Möglichkeiten zur Tieferlegung gibt es?
Möchten Sie Ihr Fahrzeug einer Tieferlegung unterziehen, so stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Dazu gehören beispielsweise
- der Einsatz von Tieferlegungsfedern oder
- der Austausch des Fahrwerks.
Im Folgenden erläutern wir diese Varianten etwas genauer und informieren Sie im Anschluss über die gesetzlichen Vorschriften.
Tieferlegungsfedern einbauen: Wie funktioniert das?
Die Fahrwerksfedern, mit denen ein Fahrzeug serienmäßig ausgestattet ist, werden bei dieser Methode gegen Federn ausgetauscht, die kürzer und härter sind.
Generell ergänzen Fahrwerksfedern die Stoßdämpfer am Fahrzeug und sorgen dafür, dass Erschütterungen abgemildert werden. Je weicher die Federn sind, desto größer ist auch der Spielraum der Federung. Sogenannte „progressive Federn“ sind meist ziemlich weich und garantieren daher eine besonders gute Federung.
Eine kurze und harte Tieferlegungsfeder sorgt demnach dafür, dass das Kfz näher an der Fahrbahn liegt (bei langen Federn würde das Gegenteil erreicht werden) und gleichzeitig an Bewegungsspielraum einbüßt (aufgrund der Härte), was verhindern soll, dass das Fahrzeug schneller aufsetzt.
Austausch vom Fahrwerk: Wie die Tieferlegung erreicht wird
Entscheiden Sie sich für eine Tieferlegung, indem Sie das vorhandene Fahrwerk z. B. durch ein Sportfahrwerk austauschen lassen, werden nicht nur die Federn erneuert sondern ebenfalls die Stoßdämpfer. Auch eine Tieferlegung mittels Gewindefahrwerk kann vorgenommen werden. Dabei haben Fahrzeugbesitzer die Möglichkeit, genau zu entscheiden, in welcher Höhe Ihr Kfz auf den Achsen liegt.
Als besonders ansprechend empfinden wohl einige Tuner die sogenannten „Lowrider“. Wie der Name schon sagt, liegen sie sehr niedrig. Die Höhe kann zumeist an jedem Rad einzeln verstellt und angepasst werden. Zu Showzwecken oder auch zum eigenen Vergnügen kann die Fahrzeughöhe sogar durch eine Fernbedienung eingestellt werden.
Egal, für welche Methode der Tieferlegung Sie sich entscheiden: Überlassen Sie den Umbau einem Profi.
Hobbytunern fehlt meist das notwendige Know-How, um das Fahrzeug ordnungsgemäß tieferzulegen. Oft richten sie dabei mehr Schaden an, als dass sie ihrem fahrbaren Untersatz mehr Flair verleihen.
„How low can you go?“ – Das sieht der Gesetzgeber vor
Zur Überraschung einiger findet sich keine Angabe dazu im Gesetz, wie viel Abstand sich zwischen Fahrzeug und Asphalt befinden muss, um kein Bußgeld nach einer Tieferlegung zu riskieren. § 30 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) schreibt lediglich Folgendes vor:
Fahrzeuge müssen in straßenschonender Bauweise hergestellt sein und in dieser erhalten werden.“
Ein Mindestwert oder ähnliches wird hingegen nicht genannt. Zu tief darf es allerdings trotzdem nicht sein. Durch die „straßenschonende Bauweise“ soll schließlich sichergestellt werden, dass die Fahrbahn nicht beispielsweise durch ein tiefergelegtes Auto beschädigt wird. Dies gilt auch für Schlaglöcher, Bordsteine oder ähnliches.
Doch wie tief darf es nun sein? Orientierungsmöglichkeiten, die unter anderem von TÜV-Prüfern genutzt werden, befinden sich im sogenannten VdTÜV Merkblatt 751.
Darin heißt es, dass Fahrer mit Ihrem Kfz (inkl. vollem Tank) Hindernisse, die 110 mm hoch und 800 mm breit sind, ohne jegliche Berührung überfahren können müssen. Für Spoiler aus Kunststoff gilt diese Vorschrift jedoch nicht.
Welche Bußgelder drohen bei Zuwiderhandlungen?
Sind Sie mit einem Kfz im deutschen Straßenverkehr unterwegs, an dem eine unzulässige Tieferlegung vorgenommen wurde, so kann ein Verwarngeld von 25 Euro auf Sie zukommen. Leidet jedoch die Verkehrssicherheit unter Ihrem Experiment, steigt dieser Betrag schnell auf ein Bußgeld in Höhe von 90 Euro an. Zusätzlich erhalten Sie einen Punkt in Flensburg.
Im schlimmsten Fall kann die Betriebserlaubnis für Ihr Kfz aufgrund der Tieferlegung erlöschen. Fahren Sie danach trotzdem weiter, besteht die Konsequenz aus einem Bußgeld von 50 Euro. Punkte in Flensburg gibt es jedoch keine.
Ist auch beim Motorrad eine Tieferlegung möglich?
Auch Krafträder können tiefergelegt werden. Dies ist meist jedoch nicht in einem sportlicheren Aussehen begründet, sondern eher in den körperlichen Gegebenheiten der Fahrer. Ist die Sitzhöhe des Motorrads schlichtweg zu hoch, um beim Rangieren oder Anhalten die notwendige Balance zu halten, so ist das nicht nur äußerst unbequem, sondern auch gefährlich.
In der Regel kann die Tieferlegung bei einem Motorrad Abhilfe schaffen. Meist kann eine zusätzliche Tiefe zwischen 30 und 50 mm erreicht werden, sodass selbst Fahrer mit kürzeren Beinen den Boden problemlos erreichen können.
Allerdings sollte auch hier auf die ABE der zu verbauenden Teile geachtet werden. Wenden Sie sich an eine Fachwerkstatt und lassen Sie sich dort über die genauen Veränderungen bei der Tieferlegung informieren.
Was kostet eine Tieferlegung?
Je nachdem, für welche Variante Sie sich entscheiden, können bei einer Tieferlegung unterschiedliche Kosten auf Sie zukommen. Da die Kosten für den Einbau am Ende noch addiert werden müssen, variiert der Gesamtpreis zudem von Werkstatt zu Werkstatt.
Darf ich also ein Hydraulisch oder Elektronisch höhenverstellbares Fahrwerk so tief legen, wie ich will ( vorausgesetzt ich setzte nicht auf der Fahrbahn auf)? Wenn ein Hinderniss kommt, kann ich ja das Fahrwerk wieder hochfahren!
Hallo El Presidente,
ob mögliche Umbauten den Vorgaben von TÜV und Gesetzgeber entsprechen, sollten Sie von einem Gutachter prüfen lassen.
Ihr Team von Bußgeldrechner.org