Car-HiFi-Tuning: Wir brauchen Bass, Bass!
Letzte Aktualisierung am: 25. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Verstoß | Bußgeld in Euro | Punkte | Fahrverbot |
---|---|---|---|
Nicht zulässige Beleuchtung am Kfz | 20 | ||
Unnötige Lärmbelästigung | 10 | ||
Behinderung eines Einsatzfahrzeugs | 240 | 2 | 1 Monat |
Überladenes Fahrzeug | |||
... über 5 Prozent | 10 | ||
... über 10 Prozent | 30 | ||
... über 15 Prozent | 35 | ||
... über 20 Prozent | 95 | 1 | |
... über 25 Prozent | 140 | 1 | |
... über 30 Prozent | 235 | 1 |
Was im Auto in puncto Sound-Tuning möglich ist
Was bereits Musiker wie Das Bo, Jan Delay oder Fettes Brot im Song „Türlich, Türlich“ fordern, nehmen einige Tuning-Fans wörtlich und setzen alles daran, ihre Fahrzeuge mit mehr Bass auszustatten. Um die Musikanlage im Auto mit einem besseren Klang zu versehen, wird daher spezielles Audio-Zubehör eingebaut oder ein schon vorhandenes Autoradio ausgetauscht.
Diese Maßnahmen werden unter dem Begriff Car-HiFi-Tuning zusammengefasst. Welche Möglichkeiten beim Tuning der Soundanlage bestehen, welche Vorschriften der Gesetzgeber vorsieht und welche Bußgelder bei Missachtung dieser drohen, klärt der folgende Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Car-HiFi-Tuning
Informationen zu den beliebtesten Maßnahmen finden Sie hier.
Konkrete Vorschriften über die Verwendung von HiFi-Anlagen sehen die Gesetzestexte nicht vor. Allerdings gilt es unter anderem die Vorgaben in Bezug auf die Ladungssicherung und das zulässige Gesamtgewicht zu beachten.
Ist die verbaute Anlage zu laut, kann dies unter Umständen als Lärmbelästigung gewertet werden. Darüber hinaus können schwere Boxen auch zu einer Überladung führen. Was dafür im Einzelnen droht, verrät diese Bußgeldtabelle.
Welche Optionen gibt es beim Car-HiFi-Tuning?
Die Abkürzung „HiFi“ steht für High Fidelity – ein Begriff, der einen in der Tontechnik gängigen Qualitätsstandard kennzeichnet. Um diesen Standard bei der Autofahrt genießen zu können, setzen Tuner auf spezielle Soundsysteme, die oftmals Platz im Kofferraum finden.
Beim Car-HiFi-Tuning sind vor allem folgende Maßnahmen gängig:
- Austausch der bereits vorhandenen Kfz-Lautsprecher: Ein unangenehmes Rauschen oder Knistern ist bei standardmäßigen Lautsprechern im Fahrzeug ganz normal. Um dies zu vermeiden, sollten Sie sich beim Auto für spezielle Lautsprecher entscheiden, die für größere Lautstärken ausgelegt sind.
- Einbau einer zusätzlichen Bassbox im Auto: Wie der Name schon sagt, wird durch diese Art von Subwoofer im Auto der Bass verstärkt, wodurch die tiefen Frequenzen hervorgehoben werden. Tuner, die das Geld nicht so locker sitzen haben, fahren in ihrem Auto beispielsweise eine Bassrolle spazieren.
- Austausch des alten Autoradios: Die Möglichkeit, lediglich eine Hörspielkassette sowie Radiowellen wiederzugeben, hat heutzutage wohl kaum noch ein Autoradio. Vielmehr existieren Geräte, bei denen zwischen Radio, CD, USB-Stick oder Bluetooth gewählt werden kann. Zusätzlich lässt sich das Smartphone nach dieser Car-HiFi-Tuning-Maßnahme meist ebenfalls durch einen Adapter mit dem Auto verbinden.
- Einbau von Endstufen im Auto: Als Verstärker der neuen Bassboxen und Lautsprecher machen Endstufen die Steuerung der einzelnen Elemente möglich. Im Auto-HiFi-Tuning sind solche Leistungsverstärker besonders beliebt.
- Aktive Frequenzweiche: Im Car-HiFi-Tuning spielt nicht nur die Lautstärke eine Rolle, sondern auch der Sound an sich. Eine Frequenzweiche sorgt dafür, dass die Lautsprecher auch bei einer hohen Tonstärke kein Knistern oder Rauschen von sich geben.
Car-HiFi-Tuning: Auf die Kombination von Sound und Optik kommt es an
Beim Car-HiFi-Tuning geht es jedoch nicht nur darum, dass der Sound stimmt – auch der optische Effekt ist für viele Tuner in puncto Audio-Zubehör von zentraler Wichtigkeit. Damit beispielsweise die der Stromversorgung dienlichen Kabel der zusätzlichen Gerätschaften nicht lose im Fahrzeuginneren herumliegen, werden sie hinter der Verkleidung versteckt. Diese Maßnahme nimmt zwar viel Zeit in Anspruch, das Ergebnis kann sich jedoch sehen lassen.
Um das Endergebnis vom Car-HiFi-Tuning bestmöglich präsentieren zu können, setzen einige Fahrer außerdem auf eine spezielle Beleuchtung. Manche Systeme lassen sich mit dem Autoradio verbinden und wechseln je nach Musik ihre Farbe. Für ein optimales Finish sorgt schließlich die sogenannte Car-HiFi-Dämmung: Um den Schall auf einen bestimmten Teil des Fahrzeugs zu beschränken, werden Stoffe zur Dämmung eingesetzt, die das Ganze abrunden.
Wichtig: An und für sich können beim Car-HiFi-Tuning so gut wie alle standardmäßigen Lautsprecher oder Autoradios ausgebaut und ersetzt werden. Lediglich von Sicherungseinrichtungen sollten Tuner die Finger lassen.
Was ist beim Car-HiFi-Tuning erlaubt, was ist verboten?
Die Vorschriften, welche beim Car-HiFi-Tuning maßgeblich sind, befinden sich im Straßenverkehrsgesetz (StVG). Zum einen sollten Sie darauf achten, weder Anwohner gewisser Streckenabschnitte noch andere Autofahrer mit Ihrer neuen Soundanlage vermeidbarem Lärm auszusetzen.
Dies gilt übrigens auch für Sie selbst: Bei einer zu hohen Lautstärke können Sie Ihr Gehör einer dauerhaften Schädigung aussetzen.
Zum anderen ist beim Car-HiFi-Tuning die Beleuchtung zu beachten. Was schön aussieht, muss nicht immer auch zweckdienlich sein. Vor allem nachts können die Beleuchtungseinrichtungen im Inneren des Fahrzeugs andere Fahrer irritieren und so einen Unfall provozieren. Soundanlagen, die ununterbrochen blinken und besonders helles Licht abgeben, können auch Sie als Fahrer ablenken und gefährden.
Werden Sie nach dem Einbau von Beleuchtungseinrichtungen angehalten, die nicht zugelassen sind, kann sogar eine Nutzungsuntersagung auf Sie zukommen, bis Sie die im Zuge vom Car-HiFi-Tuning unternommenen Maßnahmen wieder rückgängig gemacht haben.
Car-HiFi-Tuning: Welche Bußgelder können drohen?
Auch wenn die Fahrt von einem fetten Sound unterstützt um einiges mehr Spaß macht, müssen Fahrer auf der Hut sein: Übertönt die Musik alles andere, können Sanktionen fällig werden. Werden beispielsweise Warnsignale der Polizei oder anderer Einsatzkräfte nicht wahrgenommen und diese deshalb durch Ihr Fahrzeug behindert, müssen Sie mit einem Bußgeld in Höhe von 240 Euro, zwei Punkten in Flensburg und einem Monat Fahrverbot rechnen.
Wie laut oder wie störend etwas ist, liegt zwar meist im Auge des Betrachters (bzw. in diesem Fall im Ohr des Hörers), allerdings können ebenfalls Ahndungen drohen, wenn sich andere Personen durch Ihr Soundsystem gestört fühlen.
Eine unnötige Lärmbelästigung ist nämlich mit einem Verwarngeld von 10 Euro verbunden.
Unzulässige Beleuchtungseinrichtungen im Inneren des Fahrzeugs ziehen ein Verwarngeld von 20 Euro nach sich.
Handelt es sich um eine ziemlich schwere Soundanlage und Ihr Fahrzeug ist entsprechend überladen, so richten sich die möglichen Sanktionen danach, um wie viel Prozent Sie das zulässige Gesamtgewicht überschritten haben:
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