Schutzbrief: Mehr Sicherheit bei Notlagen
Letzte Aktualisierung am: 14. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Im Pannenfall abgesichert
Das Auto gilt im Volksmund als des Deutschen liebstes Kind. Dabei ist es vielen Fahrzeughaltern wichtig, dass ihr Schätzchen rundum abgesichert ist. So wird zusätzlich zur gesetzlich vorgeschriebenen Haftpflichtversicherung nicht selten auch eine Kaskoversicherung abgeschlossen, welche für die Unfallfolgen am eigenen Fahrzeug aufkommt.
Mögliche Bergungs- und Abschleppkosten, die bei einer Panne oder einem Unfall anfallen, trägt die Versicherung aber mitunter nicht. Wer auch für diesen Fall vorbereitet sein möchte, kann die bestehende Autoversicherung mit einem Schutzbrief erweitern.
Doch was genau bedeutet ein Schutzbrief bei der Kfz-Versicherung? In welchen Fällen kommt dieser zum Einsatz? Gilt der Schutzbrief für ein Auto, oder wird er auf eine bestimmte Person ausgestellt? Und was kostet diese zusätzliche Absicherung? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der nachfolgende Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Schutzbrief
Beim Schutzbrief handelt es sich um eine Zusatzleistung, die von Kfz-Versicherungen und Automobilclubs angeboten wird. Durch diesen erhält der Fahrzeughalter Unterstützung im Falle einer Panne, eines Unfalls oder eines Autodiebstahls.
Der Leistungsumfang kann grundsätzlich je nach Anbieter variieren. Eine Zusammenfassung, was der Schutzbrief üblicherweise abdeckt, bietet diese Liste.
Für Pendler und Vielfahrer ist es durchaus sinnvoll, die bestehende Kfz-Versicherung mit einem Schutzbrief zu ergänzen. Aber auch für Personen, die regelmäßig mit dem Auto in den Urlaub fahren, kann sich der Abschluss lohnen. Nutzen Sie das Fahrzeug hingegen nur für kurze Strecken, können Sie sich die Ausgabe in der Regel sparen.
Wozu dient der Schutzbrief?
Wer sein Fahrzeug bei Pannen, Unfällen und Fahrzeugdiebstahl besonders absichern möchte, kann dies über den sogenannten Schutzbrief tun. Eine solche Ergänzung zur bestehenden Kfz-Haftpflichtversicherung bieten die verschiedenen Versicherer sowie die Automobilclubs im Zuge der Mitgliedschaft an.
Sinnvoll kann ein Abschluss eines Schutzbriefes vor allem für Vielfahrer und Pendler sein. Dies ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass sich die Leistungen in der Regel erst in Anspruch nehmen lassen, wenn sich die Panne bzw. der Unfall mindestens 50 km vom Wohnort ereignet hat. Steigen Sie hingegen nur für kurze Fahrten zum Supermarkt in den Pkw, ist der Schutzbrief eher unnötig.
Interessant ist die Zusatzleistung aber für Autofahrer, die mit ihrem fahrbaren Untersatz durch Europa reisen. Denn üblicherweise gilt der Kfz-Schutzbrief auch im Ausland. Ob sich der Schutz dabei nur auf die Mitglieder der Europäischen Union oder alle Staaten Europas erstreckt, sollten Sie allerdings im Vorfeld beim Versicherer erfragen.
Übrigens! Ergänzen Sie Ihre bestehende Haftpflicht mit einem Schutzbrief, gilt dieser meist nur für das jeweilige Fahrzeug. Besitzen Sie also mehrere Kfz, benötigen Sie ggf. auch mehrere Schutzbriefe. Bei den Automobilclubs ist das System in der Regel etwas anders, denn die Mitgliedschaft ist dort personenbezogen. Abhängig vom gewählten Tarif spielt es dann gewöhnlich keine Rolle, welches Fahrzeug das Mitglied steuert. Die Einzelheiten dazu können Sie den Versicherungsunterlagen entnehmen.
Welche Leistungen sind im Schutzbrief konkret enthalten?
Die im Schutzbrief enthaltenden Leistungen bzw. ihr Umfang können grundsätzlich je nach Anbieter variieren. Eine Auswahl der üblichen Leistungen haben wir für Sie in der nachfolgenden Auflistung zusammengefasst:
- Pannenhilfe: Kommt es unterwegs zu einer Panne, soll die Reparatur vor Ort eine Weiterfahrt ermöglichen.
- Abschleppdienst: Ist das Auto liegengeblieben, beinhaltet der Schutzbrief das Abschleppen in die nächste Werkstatt.
- Bergung: Steckt das Fahrzeug zum Beispiel in einem Graben fest, wird es herausgezogen.
- Weiter- oder Heimreise: Ist das eigene Kfz nicht mehr fahrbereit, kann die Reise per Mietwagen, Bahn oder Flugzeug fortgesetzt werden.
- Fahrzeugrücktransport: Ist eine zeitnahe Reparatur vor Ort nicht möglich, erfolgt der Transport des Autos zur Wunschwerkstatt am Wohnort.
- Ersatzteilversand: Sind Ersatzteile für die Reparatur im Ausland nicht vorrätig, sorgt die Versicherung für Beschaffung und Versand.
- Ersatzfahrer: Hindert Sie eine Erkrankung oder ein Unfall daran, den Wagen selbst zu führen, kann die Versicherung Ihnen einen Ersatzfahrer stellen.
- Übernachtungskosten: Müssen Sie für den Zeitraum der Reparatur in einem Hotel unterkommen, erfolgt die Übernahme der Kosten dafür.
- Fahrzeugdiebstahl: Wurde Ihr Fahrzeug gestohlen, wird Ihnen durch den Schutzbrief ein Mietwagen für die Heimreise gestellt. Findet sich Ihr Auto wieder an, lässt die Versicherung dieses zu Ihrem Wohnort bringen.
- Krankenrücktransport: Ist infolge eines Unfalls oder bei einer Erkrankung ein Rücktransport notwendig, kümmert sich der Versicherer um die Organisation und übernimmt die Kosten.
Was kann ein Schutzbrief kosten?
Die Ausgaben für einen Schutzbrief bei einer Autoversicherung sind in der Regel überschaubar und belaufen sich je nach Anbieter auf 5 bis 20 Euro im Jahr. Mitunter ist der Abschluss allerdings nur möglich, wenn Sie beim jeweiligen Versicherer bereits eine Kfz-Haftpflichtversicherung besitzen.
Alternativ dazu ist es auch möglich, einen Kfz-Schutzbrief ohne eine Versicherung zu erhalten. Diese Option besteht durch die Mitgliedschaft in einem Automobilclub. Abhängig von den angebotenen Tarifen müssen Sie dabei mit Kosten zwischen 25 und 140 Euro rechnen. Allerdings geht die Mitgliedschaft zusätzlich zum Schutzbrief mit weiteren Vorteilen und Vergünstigungen einher.
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