Reifenwechsel: Neue Räder für den fahrbaren Untersatz
Letzte Aktualisierung am: 9. Juli 2024
Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Worauf Sie achten sollten, wenn Sie Ihre Reifen wechseln (lassen)
Da Reifen die Verbindung zwischen Straße und Auto darstellen, tragen sie einen wichtigen Teil zur Sicherheit im Verkehr bei. Wer mit abgefahrenen, beschädigten oder nicht geeigneten Reifen fährt, treibt nicht nur das Unfallrisiko in die Höhe, sondern riskiert außerdem Bußgelder sowie Punkte in Flensburg, wenn er dabei erwischt wird.
Aus diesem Grund sollten die Räder am Fahrzeug in regelmäßigen Abständen kontrolliert und gegebenenfalls gewechselt werden. Doch auch nach einer Autopanne kann ein Reifenwechsel vonnöten sein, um die Fahrt – wenn auch nur zur nächstgelegenen Werkstatt – fortführen zu können.
In diesem Ratgeber informieren wir Sie darüber, wann Sie Ihre Reifen wechseln lassen sollten und mit welchen Kosten bei einem Reifenwechsel in der Werkstatt zu rechnen ist. Zusätzlich erklären wir, wie Sie die Reifen selbst wechseln können und zeigen Ihnen die jeweiligen Vorteile des Radwechsels in Eigenregie oder beim Fachmann auf.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Reifenwechsel
Nein, eine gesetzliche Vorgabe zum Zeitpunkt gibt es nicht. Das Fahrzeug muss jedoch verkehrssicher sein. Abgenutzte oder defekte Reifen stellen ein Risiko dar und führen zu Bußgeldern und Punkten.
Der Ratgeber gibt hier einen Überblick, wann ein Wechsel der Reifen ratsam bzw. notwendig ist.
Die Reifen können sowohl in einer Werkstatt getauscht werden als auch durch den Fahrzeughalter selbst. Hier finden Sie einige Tipps, was dabei zu beachten ist.
Reifenwechsel: Wann sollte er stattfinden?
Ein Radwechsel kann aus folgenden Gründen erforderlich sein:
- Abnutzung: Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe für Reifen liegt bei 1,6 Millimetern. Unter diesem Wert sollte in jedem Fall ein Reifenwechsel vorgenommen werden, da sich abgefahrene Reifen negativ auf die Fahreigenschaften des Kfz auswirken. Um dies zu verhindern, sollten Sommerreifen bei einer Profiltiefe ab 2 Millimetern und Winterreifen ab 4 Millimetern getauscht werden.
- Alter: Selbst wenn die Pneus noch über eine ausreichende Profiltiefe verfügen, kann es trotzdem sein, dass sie sich aufgrund ihres Alters nicht mehr für den Verkehr eignen. Die Leistungsfähigkeit nimmt mit der Zeit ab und das Gummi kann spröde werden. Einer Empfehlung des TÜV-Nord zufolge sollten Reifen nach spätestens sechs oder sieben Jahren erneuert werden.
- Beschädigung: Wurden die Räder falsch gelagert, mussten durch schiefes Auffahren Bekanntschaft mit einer Bordsteinkante machen oder hatten über lange Zeit hinweg den falschen Reifendruck, können sie einen Schaden davontragen. Vor allem bei Beulen, Rissen oder sichtbaren Objekten, die darin stecken, sollte ein Reifenwechsel am Auto stattfinden.
- Umstellung auf Winter- bzw. Sommerreifen: Seit 2010 besteht die gesetzliche Pflicht, bei entsprechenden Wetterverhältnissen die Sommerreifen zu wechseln und auf Winterreifen umzusteigen. Doch wann ist der richtige Moment für einen Reifenwechsel? Den meisten Autofahrern wird wohl die Regel „Von O bis O“ ein Begriff sein (Von Oktober bis Ostern). Herrschen allerdings schon früher winterliche Temperaturen, greift diese Faustregel nicht und Sie sollten bereits vor dem eigentlichen Termin auf Winterreifen wechseln.
Grundsätzlich eignen sich Sommerreifen besser bei Temperaturen über 7 Grad, wobei Winterreifen unter 7 Grad zu empfehlen sind. Letztere verfügen über einen höheren Anteil an Naturkautschuk, was sie zum einen weicher und zum anderen geeigneter für Fahrten bei Schnee, Glätte und Matsch macht.
In der Werkstatt die Reifen tauschen lassen oder selbst aktiv werden?
Unabhängig davon, ob von Winter- auf Sommerreifen oder andersherum von Sommer- auf Winterreifen ein Wechsel ansteht, stellen sich einige Autofahrer die Frage, ob sie einen Fachmann ranlassen oder selber die Reifen am Fahrzeug wechseln sollten.
Um Ihnen die Entscheidung etwas leichter zu machen, haben wir im Folgenden die Vorteile beider Varianten beim Reifenwechsel zusammengefasst:
Radwechsel am Auto in der Werkstatt
- kein Werkzeug zum Reifenwechseln nötig
- professioneller Service
- mehr Sicherheit
- Reifen werden direkt auf ihre Qualität hin kontrolliert
- optional: Möglichkeit, die saisonalen Reifen dort zu lagern oder alte Reifen ggf. entsorgen zu lassen
Reifen tauschen in Eigenregie
- Möglichkeit, den Zeitpunkt flexibel zu wählen
- Kosten für den Reifenwechsel fallen geringer aus
- kein langes Warten auf einen Termin in der Werkstatt
Grundsätzlich gilt: Sie sollten sich nur dann dafür entscheiden, die Reifen selbst zu wechseln, wenn Sie wissen, was Sie tun und Ihr Handwerk wirklich beherrschen. Unterlaufen Ihnen Fehler, kann dies später im Straßenverkehr fatale Folgen haben. Lassen Sie lieber in einer Werkstatt die Reifen aufziehen, können die Kosten zwischen 20 und 110 Euro liegen – je nachdem, ob die Räder noch gewuchtet werden müssen oder nicht. Zumindest sind Sie so auf der sicheren Seite.
Reifenwechsel: Eine Anleitung zur Durchführung in Eigenregie
Möchten Sie sich selbst um den Reifenwechsel kümmern, benötigen Sie zunächst einmal entsprechendes Werkzeug. Dazu gehören in jedem Fall
- eine Stahlbürste zur Reinigung der Schrauben und Gewinde,
- ein Wagenheber sowie
- ein Drehmomentschraubenzieher und ggf. ein passendes Radkreuz.
Verfügen Sie über das notwendige Werkzeug, welches zum Reifenwechsel gebraucht wird, können Sie nach folgenden Schritten vorgehen:
- Ziehen Sie die Handbremse an und legen Sie den ersten Gang ein. Sollte es sich um ein Automatikfahrzeug handeln, sollten Sie den entsprechenden Hebel auf „P“ stellen.
- Bevor Sie die Pneus abmontieren, markieren Sie sie auf der Lauffläche mit Kreide, um die jeweilige Position zu vermerken (z. B. „HL“ für „hinten links“ und „VR“ für „vorne rechts“).
- Lösen Sie alle Schrauben um eine Viertelumdrehung und positionieren Sie den Wagenheber unter dem Kfz, um es im Anschluss aufzubocken. Achten Sie dabei auf die Angaben in der Gebrauchsanleitung des Autos. Es sollte in jedem Fall auf einer ebenen Fläche stehen, bevor Sie den Reifenwechsel vornehmen.
- Entfernen Sie nun die Schrauben und nehmen das entsprechende Rad ab. Im gleichen Zug können Sie die Schrauben mit der Stahlbürste reinigen und die Bremsscheiben kontrollieren. Sollten tiefe Rillen erkennbar sein, sollte Sie auch hier einen Wechsel durchführen (lassen).
- Montieren Sie den neuen Reifen, indem Sie ihn aufstecken, die Schrauben einsetzen und diese zunächst leicht anziehen. Danach sollten Sie den Wagenheber wieder ablassen und die Schrauben mit dem richtigen Drehmoment anziehen. Beim Reifenwechsel ist es außerdem wichtig, im Anschluss daran den Reifendruck zu kontrollieren und ggf. anzupassen.
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