Passivrauchen: Welche Folgen kann das bei Marihuana haben?
Letzte Aktualisierung am: 25. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Bußgeldtabelle: Mit Drogen am Steuer erwischt
Tatbestand | Bußgeld | Punkte | FahrverbotFVerbot |
---|---|---|---|
Verstoß gegen das Verbot von Drogen am Steuer beim ersten Mal | 500 € | 2 | 1 Monat1 M |
... beim zweiten Mal | 1.000 € | 2 | 3 Monate3 M |
... beim dritten Mal | 1.500 € | 2 | 3 Monate3 M |
Gefährdung des Straßenverkehrs unter dem Einfluss von Drogen | 3 | 1) | |
1) Entziehung der Fahrerlaubnis, Geld- oder Freiheitsstrafe |
Passiv kiffen vor dem Autofahren: Ist das eine gute Idee?
Während sich Raucher genüsslich eine Zigarette anzünden und den Qualm begierig inhalieren, rümpfen Nichtraucher verärgert oder angeekelt die Nase, sobald eine Wolke sich ihnen nähert und sie den Rauch einatmen müssen – auch wenn das Rauchen heutzutage wohl in den meisten Restaurants, Kinos oder an Bahnhöfen weitestgehend verboten ist, handelt es sich bei dem gerade beschriebenen Bild immer noch um keine Seltenheit.
Dass auch Passivrauchen gefährlich ist, sollte mittlerweile jedem klar sein. Schließlich gelangen dabei die gleichen krebserregenden und giftigen Stoffe in den Körper, wenn auch in geringeren Mengen. Doch gilt das Gleiche für das Passivrauchen von Cannabis? Ist es möglich, die Substanz in Urin, Blut oder Haaren nachzuweisen, obwohl Sie gar nicht aktiv gekifft haben? Und was geschieht, wenn Sie nach dem Passivkiffen in eine Verkehrskontrolle geraten?
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Passiv kiffen
Ja, das ist durchaus möglich. Vor allem bei einer Haaranalyse kann THC noch lange nachgewiesen werden.
Das ist ganz unterschiedlich und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Unter anderem ist entscheidend, wie viel Zeit zwischen dem passiven Kiffen und dem Drogentest liegt.
Es ist unerheblich, ob Sie Drogen aktiv oder passiv zu sich genommen haben. Wenn Sie Auto fahren, nachdem Sie passiv gekifft haben, könnte durchaus eine Strafe auf Sie zukommen, wenn THC bei Ihnen nachgewiesen wird.
Nicht aktiv, sondern passiv kiffen: Gibt ein Drogentest Aufschluss darüber?
Vermutet die Polizei beispielsweise aufgrund Ihrer auffällige Fahrweise, dass Sie im Vorfeld Drogen konsumiert haben, hat sie das Recht dazu, Sie aus dem Verkehr zu ziehen, um eine Polizeikontrolle durchzuführen. Um den anfänglichen Verdacht zu bestätigen, besteht der nächste Schritt in der Regel aus einem Drogentest. Wenn Sie passiv kiffen, sich also (regelmäßig) mit Personen in einem Raum aufhalten, welche Cannabis aktiv konsumieren, kann auch dies gegebenenfalls durch einen solchen Test nachgewiesen werden.
Wie lange nach dem Passivrauchen noch THC, der Hauptwirkstoff von Cannabis, nachgewiesen werden kann, ist abhängig von mehreren Faktoren. Dazu zählen beispielsweise der allgemeine körperliche Zustand einer Person, die Zeitspanne zwischen dem Passivrauchen und dem Drogentest sowie das angewandte Testverfahren. Möglicherweise ist THC nur wenige Tage nach dem Passiv-Kiffen im Urin nachweisbar, schlimmstenfalls jedoch einige Wochen. Das Gleiche gilt für eine Blutanalyse.
Am längsten ist das Passiv-Kiffen mittels Haaranalyse nachweisbar. Hierbei können sogar Monate maßgeblich sein. Bedenken Sie jedoch: Es ist nicht möglich, eine pauschale Aussage zu treffen, wie lange das Passivrauchen von Marihuana nachgewiesen werden kann. Vor allem, wenn Sie im Zuge einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) Abstinenznachweise erbringen müssen, sollten Sie sich nicht in Räumen aufhalten, in denen Cannabis geraucht wird.
Selbst wenn Sie die Substanz nicht selbst aktiv rauchen, sondern passiv aufnehmen, kann sie schlimmstenfalls nachgewiesen werden und Sie müssen sich von Ihrem positiven MPU-Gutachten schneller verabschieden, als es Ihnen lieb ist.
Autofahren nach dem Passivrauchen: Zieht dies Sanktionen nach sich?
Einige Autofahrer sind der Meinung, ihnen würden keine Konsequenzen drohen, wenn sie „nur“ passiv kiffen und sich danach noch hinter das Steuer eines Kraftfahrzeugs setzen. Schließlich haben sie selbst keine Drogen konsumiert. Dies sieht der Gesetzgeber jedoch anders: Es ist in der Regel völlig unerheblich, wie die Substanz ihren Weg in den menschlichen Körper gefunden hat – maßgeblich ist, dass sie nachgewiesen wird.
In einem solchen Fall kann auch das Passivrauchen von Marihuana Ahndungen aus dem Bußgeldkatalog bedeuten. Diese fallen strenger aus, je öfter Sie berauscht im Straßenverkehr erwischt werden:
- Beim ersten Mal: 500 Euro Bußgeld, 2 Punkte in Flensburg, 1 Monat Fahrverbot
- Beim zweiten Mal: 1.000 Euro Bußgeld, 2 Punkte, 3 Monate Fahrverbot
- Beim dritten Mal: 1.500 Euro Bußgeld, 2 Punkte, 3 Monate Fahrverbot
Sobald Sie als Fahrer nach dem Passivrauchen von Cannabis eine Gefährdung des Straßenverkehrs herbeiführten, bewegen Sie sich außerdem im Bereich einer Straftat. Eine Geld- oder Freiheitsstrafe sowie die Entziehung Ihrer Fahrerlaubnis stehen dann im Raum. Auch wenn Sie selbst nichts konsumiert haben, sollten Sie das Auto nach einer Party, auf der andere dem Cannabis-konsum in Ihrer Nähe gefrönt haben, besser stehenlassen, um sicherzugehen.
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