Motorrad: Eine Nachfahrt während der Fahrausbildung ist Pflicht
Letzte Aktualisierung am: 13. September 2024
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
FAQ: Motorrad-Nachtfahrt
Fahrschüler müssen auch auf dem Motorrad Sonderfahrten absolvieren. Dazu gehört es, bei Dämmerung und/oder Dunkelheit zu fahren und zu lernen, wie die Lichtverhältnisse sich auf das Fahren auswirken können. Es müssen mindestens drei Nachtfahrten als Fahrstunden stattfinden.
Wie viele Sonderfahrten vorgeschrieben sind, ist in Anlage 4 Fahrschüler-Ausbildungsordnung (FahrschAusbO) bestimmt. Soll ein bestehenden Motorradführerschein auf eine höhere Klasse erweitert werden, ist eine Nachtfahrt von 45 Minuten festgelegt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Nein. Eine Fahrstunde gilt entweder als Nachtfahrt oder als Überland- oder Autobahnfahrt. Es ist allerdings vorgeschrieben, dass auf dem Motorrad eine Nachtfahrt mindestens zur Hälfte auf einer Landstraße oder Autobahn stattfinden muss. Was Sie bei einer Nachtfahrt auf dem Motorrad beachten sollten, haben wir hier zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Video: Alles Wichtige zum Motorradführerschein
Nachtfahrt mit dem Motorrad: Was ist vorgeschrieben?
Während der Ausbildung in einer Fahrschule müssen Fahrschüler eine bestimmte Anzahl an Pflichtstunden und Sonderfahrten absolvieren. Dazu gehört auch mindestens drei Fahrten bei Dämmerung oder Dunkelheit. Diese dienen dazu, dass Fahrer lernen mit den Lichtverhältnissen umzugehen und Gefahrensituationen bei Dunkelheit einschätzen können. Auch auf dem Motorrad ist eine Nachtfahrt also vorgeschrieben.
Das gilt sowohl fürs erste Erlangen der Klassen A1, A2 und A als auch bei der Erweiterung eines bestehenden Führerscheins auf eine höhere Klasse. Die gesetzliche Grundlage bildet die Anlage 4 der Fahrschüler-Ausbildungsordnung (FahrschAusbO).
Hier ist zunächst Folgendes definiert:
- die Schulung bei Dämmerung oder Dunkel muss zusätzlich zu Überland- und Autobahnfahrten erfolgen
- die Schulung bei Dämmerung oder Dunkelheit muss mindestes zur Hälfte auf einer Autobahn, Bundes- oder Landstraße absolviert werden
Eine Kombination der Sonderfahrten ist nicht möglich. Denn auf dem Motorrad muss eine Nachtfahrt, wie beim Auto auch, zusätzlich zu den anderen Sonderfahrten erfolgen.
Auf die Nachtfahrt muss dann stattfinden, wenn die Dämmerung eindeutig eingesetzt hat oder es bereits vollständig dunkel ist. Eine bestimmte Uhrzeit ist allerdings nicht definiert. Je nach Jahreszeit können die Fahrten also durch aus zu sehr unterschiedlichen Uhrzeiten absolviert werden.
Wie viele Stunden sind für die Nachfahrt festgelegt?
Machen Sie den Motorradführerschein zum ersten Mal, müssen Sie bei allen drei Klassen (A1, A2 und A) mindestens drei Nachtfahrten auf dem Motorrad durchlaufen. Jede der drei Stunden hat gemäß Anlage 4 FahrschAusbO eine Länge von 45 Minuten. Ob diese drei Stunden direkt hintereinander erfolgen oder aufgeteilt werden, hängt vom Fahrlehrer, vom Fahrschüler und auch von den Witterungsbedingungen ab.
In der Praxis ist es aber tatsächlich oft so, dass auf dem Motorrad die Nachtfahrt an einem Stück gefahren wird, also mindestens drei Mal 45 Minuten. Die Nachtfahrt auf dem Motorrad kann je nach Streck auch länger als diese 135 Minuten dauern.
Haben Sie bereits einen Motorradführerschein und wollen diese auf eine höhere Klasse erweitern, müssen Sie auf dem Motorrad erneut eine Nachtfahrt absolvieren. Allerdings reicht hier eine Einheit á 45 Minuten aus. Das gilt dann, wenn Sie von A1 auf A erweitern oder von A1 auf A2 gehen. Bei letzterem müssen Sie den A1-Führerschein seit mindestens zwei Jahren besitzen. Auch bei der Erweiterung von A2 auf A müssen Sie die Klasse seit mindestens zwei Jahre innehaben.
Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, kann es durchaus sein, dass Sie mehr als eine Unterrichtseinheit auf die Nachtfahrt verwenden müssen.
Was ist auf dem Motorrad bei einer Nachtfahrt wichtig?
Sind Sie nachts mit dem Motorrad unterwegs, sollten Sie bestimmte Verhaltensweisen beachten – und dass nicht nur während der Fahrausbildung. Aber besonders während der Nachtfahrt ist besondere Vorsicht geboten, da Fahrer in der Regel unerfahren sind und sich an die Bedingungen gewöhnen müssen.
Sie sollten sich auf dem Motorrad während der Nachtfahrt auf die Sichtverhältnisse einstellen und damit rechnen, dass aus der Dunkelheit Unerwartetes auftaucht. Passen Sie daher Ihrer Geschwindigkeit so an, dass Sie rechtzeitig bremsen und auch anhalten können. In der Regel gilt, dass Sie im Lichtkegel des Scheinwerfers bremsen können sollten. Stellen Sie auch sicher, dass andere Verkehrsteilnehmer Sie gut sehen können. Licht ist selbstverständlich, dabei sollte es jedoch andere nicht blenden. Tragen Sie zudem Kleidung und Helm mit Reflektoren.
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