Mischkonsum: Wenn Drogen und Alkohol aufeinandertreffen

Von Sascha D.

Letzte Aktualisierung am: 3. Oktober 2024

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

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Tipp: Wenn Sie wissen wollen, wie viel Promille Sie wahrscheinlich nach dem Genuss von Alkohol haben, können Sie das hier mit unserem Promillerechner herausfinden!

Welche Folgen hat ein Mix aus Alkohol und Drogen?

Wann handelt es sich um Mischkonsum?
Wann handelt es sich um Mischkonsum?

Werden mehrere verschiedene Drogen zur gleichen Zeit oder kurz nacheinander konsumiert bzw. mit Alkohol kombi­niert, ist die Rede von Mischkonsum.

In diesem Fall findet eine regelrechte Überlappung der Wirkungen statt: Nicht jedes Suchtmittel wirkt dann noch für sich, vielmehr führt ein Cocktail aus unterschiedlichen Substanzen zu einem veränderten oder gar verstärkten Effekt.

Vor allem in Bezug auf den Straßenverkehr kann dies weitreichende Folgen haben. Setzt sich ein Fahrer beispielsweise nach dem Mischkonsum von Cannabis und Alkohol noch hinters Steuer, ist ein Unfall in der Regel vorprogrammiert. Je nachdem, in welcher körperlichen und psychischen Verfassung er sich befindet, verträgt er den Mix aus den konsumierten Substanzen besser oder schlechter.

Welche Suchtmittel besonders oft miteinander kombiniert werden, welche Risiken damit einhergehen und mit welchen Konsequenzen Kraftfahrer rechnen müssen, die sich dem Mischkonsum von Drogen und Alkohol hingeben, klären wir im folgenden Ratgeber.

FAQ: Mischkonsum

Wie wirkt sich der Mischkonsum von Alkohol und Drogen auf den Körper aus?

Es kommt stark darauf an, welche Substanzen in welchen Mengen kombiniert werden. Die Gefahren verschiedener Kombinationen können Sie hier nachlesen.

Was droht bei Mischkonsum?

Gerade bei Alkohol und Drogen fallen teils hohe Bußgelder an. Nutzen Sie unseren Bußgeldrechner hier, um etwaige Sanktionen in Erfahrung zu bringen.

Welche Folgen hat der Mischkonsum für den Führerschein?

Werden Sie mit Alkohol und Drogen am Steuer erwischt, kann Ihnen der Fahrerlaubnisentzug sowie die Anordnung einer medizinisch-psychologischen Untersuchung drohen.

Welche Risiken gehen mit dem Mischkonsum einher?

Die wohl größte Gefahr beim Mischkonsum besteht darin, dass im Vorfeld nicht genau abgeschätzt werden kann, wie die Kombination verschiedener Substanzen letzten Endes auf den menschlichen Körper wirkt. Es ist stets möglich, dass dieser vor der Vielzahl der konsumierten Drogen kapituliert, weil er der Belastung nicht standhält.

Wie gefährlich das Mixen unterschiedlicher Drogen sein kann, sollte an und für sich jedem Menschen klar sein. Trotzdem werden manche schlichtweg übermütig, fühlen sich von einer Droge allein noch nicht berauscht genug oder möchten ihren Freunden etwas beweisen.

Mischkonsum: Werden Alkohol und Drogen kombiniert, ist die Wirkung unvorhersehbar.
Mischkonsum: Werden Alkohol und Drogen kombiniert, ist die Wirkung unvorhersehbar.

Doch der Konsum unterschiedlicher Suchtmittel führt nun mal nicht immer zu einem intensiveren Rauschzustand. Stattdessen beeinflussen und verstärken sich die konsumierten Substanzen unter­einander, was im schlimmsten Fall sogar lebensgefährlich sein kann.

Doch nicht nur der Mischkonsum verschiedener Drogen birgt ein hohes Risiko – werden diese zudem noch mit Alkohol eingenommen, tritt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Wirkung ein, die so nicht beabsichtigt war.

Im Folgenden haben wir die gängigsten Formen des Mischkonsums von Alkohol und Drogen für Sie zusammengefasst. Bedenken Sie jedoch, dass auch der Konsum einer einzelnen Substanz ein Risiko für die Gesundheit darstellt und es dafür nicht immer eines Alkohol-Drogen-Cocktails bedarf!

Mischkonsum: Die gängigsten Kombinationen

Werden Alkohol und Drogen kombiniert, sind die Auswirkungen nicht zu beziffern. Faktoren wie die körperliche und psychische Verfassung spielen dabei genauso eine Rolle, wie die jeweilige Substanz und die konsumierte Menge. Die folgenden Variationen sind in puncto Alkohol und Mischkonsum besonders häufig:

  • Alkohol und Cannabis

Der Mix von Alkohol und Gras bzw. Cannabis ist wohl am weitesten verbreitet und führt im Regelfall dazu, dass die geistige sowie motorische Leistungsfähigkeit abnimmt. Körperliche Warnsignale werden meist nicht mehr erkannt, das Gefühl für Zeit und Menge verabschiedet sich ebenfalls. Dies führt dazu, dass Betroffene mehr trinken oder rauchen, als sie es normalerweise getan hätten. In diesem Fall führt der Mischkonsum zu einem Schwindelgefühl, Übelkeit oder Erbrechen. Auch der Kreislauf kann zusammenbrechen.

  • Ecstasy (MDMA) und Alkohol

Beim Mischkonsum von Alkohol und Ecstasy werden vor allem die Nieren und die Leber stark belastet, da der Körper schneller austrocknet. Zusätzlich sorgt Ecstasy dafür, dass Betroffene nicht merken, wie betrunken sie bereits sind. Übelkeit, Erbrechen und Kreislaufprobleme sind auch hier keine Seltenheit.

Nach einem Mischkonsum fühlen sich Betroffene oft nüchtern, obwohl sie alkoholisiert sind.
Nach einem Mischkonsum fühlen sich Betroffene oft nüchtern, obwohl sie alkoholisiert sind.
  • Crystal (Metamphetamin) bzw. Speed (Amphetamin) und Alkohol

Der Konsum von Crystal bzw. Speed und Alkohol sorgt für eine Deaktivierung der Warnsignale des menschlichen Körpers. Betroffene nehmen daher nicht mehr wahr, wie alkoholisiert sie sind und trinken unter Umständen immer mehr, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Dies kann eine Alkoholvergiftung nach sich ziehen, auch wenn sich die jeweilige Person nüchtern fühlt.

  • Alkohol und Kokain

Auch hier ist das Risiko einer Alkoholvergiftung ziemlich hoch, da die Wirkung des Alkohols durch den Mischkonsum mit Kokain unterdrückt wird. Erhöhte Gewaltbereitschaft, Selbstüberschätzung, Rücksichtslosigkeit – all diese Auswirkungen können ebenfalls eintreten. Zudem kann der Körper überhitzen, was einer schnelleren Austrocknung durch den Alkohol geschuldet ist.

  • Heroin und Alkohol

Diese Kombination ist lebensgefährlich! Da sich beim Mischkonsum von Alkohol und Heroin beide Substanzen verstärken, können Betroffene das Bewusstsein verlieren oder sogar ins Koma fallen. Auch ein Atemstillstand ist möglich.

  • Medikamente und Alkohol

Bei dieser Art von Mischkonsum wird die Wirkung der Medikamente nicht nur erhöht, sondern auch verlängert. Dies ist darin begründet, dass sowohl Alkohol als auch Medikamente über das gleiche Entsorgungssystem der Leber abgebaut werden. Die Leber hat jedoch bereits beide Hände voll zu tun mit dem Alkohol, weshalb die Arzneimittel nicht auch noch abgebaut werden können. Dadurch kann es nicht nur zu verlängerten Nebenwirkungen, sondern auch zu Vergiftungen kommen.

Doch auch bei verschiedenen Drogen kann der Mischkonsum fatale Folgen haben: LSD und Crystal führen in Kombination beispielsweise zu unangenehmen Halluzinationen, der Konsum von LSD und Cannabis erhöht die Gefahr einer Psychose, Kokain und Heroin ziehen bei Mischkonsum nicht selten einen Herz- oder Atemstillstand nach sich.

Welche Konsequenzen hat der Mischkonsum auf den Führerschein?

Nach einem Mischkonsum kann der Führerschein entzogen werden.
Nach einem Mischkonsum kann der Führerschein entzogen werden.

Werden Sie als Autofahrer im Zuge einer Verkehrskontrolle einem Drogen- und Alkoholtest unterzogen, so spielt z. B. der möglicherweise vorherige Mischkonsum von Cannabis und Alkohol in Bezug auf die Entziehung der Fahrerlaubnis eine Rolle.

Dies ist in § 3 des Straßenverkehrs­gesetzes (StVG) begründet. Dort heißt es:

Erweist sich jemand als ungeeignet oder nicht befähigt zum Führen von Kraftfahrzeugen, so hat ihm die Fahrerlaubnisbehörde die Fahrerlaubnis zu entziehen.“

Zweifel an der Fahreignung des betroffenen Fahrers kommen in der Regel noch nicht auf, wenn ab und an Cannabis konsumiert wird, dies jedoch nicht im direkten Zusammenhang zum Führen eines Kfz im Straßenverkehr steht. Fahrer, die allerdings zusätzlich noch Alkohol zu sich genommen haben, müssen damit rechnen, als ungeeignet angesehen zu werden.

Der Mischkonsum von Cannabis und Schnaps bzw. Alkohol generell kann schnell eine absolute Fahruntüchtigkeit nach sich ziehen, weshalb Sie in einem solchen Fall um die Entziehung der Fahrerlaubnis normalerweise nicht herum kommen. Schließlich haben Sie nicht nur sich selbst durch Ihr Verhalten einer nicht einschätzbaren Gefahr ausgesetzt, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer.
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Über den Autor

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Sascha D.

Sascha ist aufgrund seines rechtswissenschaftlichen Studiums an der Universität Greifswald ein Experte auf seinem Gebiet. Seit 2017 unterstützt er die Redaktion von bussgeldrechner.org mit seinem profundem Hintergrundwissen. Dabei stellt er sicher, dass seine Artikel inhaltlich fundiert und präzise sind.

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