Geblitzt mit dem Handy: Wie geht es jetzt weiter?
Letzte Aktualisierung am: 27. August 2024
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Wenn das Handy auf dem Blitzerfoto zu sehen ist
Häufig geschehen Unfälle im Straßenverkehr, weil bestimmte Fahrer zu schnell mit dem Auto unterwegs sind und sich nicht an die erlaubte Höchstgeschwindigkeit halten.
Vor allem Fahranfänger, die noch nicht lange im Besitz einer Fahrerlaubnis sind und sich entsprechend noch in der Probezeit befinden, verhalten sich des Öfteren unerfahren und leichtsinnig. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sie ihre eigenen Fähigkeiten überschätzen.
Kommt zur eigentlichen Geschwindigkeitsüberschreitung jedoch noch ein weiterer Verstoß gegen das Verkehrsrecht hinzu – nämlich das Telefonieren während der Fahrt – steigt das Unfallrisiko enorm an. Doch gilt das auch für die Strafe, wenn Sie mit dem Handy am Steuer geblitzt wurden?
Dieser Ratgeber klärt Sie darüber auf, mit welchen Konsequenzen Sie rechnen müssen, wenn Sie zu schnell gefahren sind und telefoniert haben. Weiterhin erhalten Sie Informationen dazu, wie dieser Verstoß in der Probezeit geahndet wird und wo die Unterschiede zwischen Tateinheit und Tatmehrheit liegen.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Mit dem Handy am Steuer geblitzt
Die Ordnungswidrigkeit „Handy am Steuer“ zieht ein Bußgeld von 100 Euro sowie einen Punkt in Flensburg nach sich.
Ja, auf einem Blitzerfoto ist in aller Regel auch zu erkennen, ob der Fahrer während der Fahrt telefoniert hat, sofern er dafür das Handy in der Hand hält.
Welche Konsequenzen drohen, wenn Sie mit dem Handy am Steuer in der Probezeit geblitzt werden, erfahren Sie hier.
Im Video erklärt: Handy am Steuer
Beim Telefonieren geblitzt: Welche Strafe droht?
Sie wurden geblitzt und das mit dem Handy in der Hand? Dass es sich bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung um eine Ordnungswidrigkeit handelt, ist in der Regel jedem Fahrer klar. Was die Nutzung des Handys am Steuer während der Fahrt angeht, spricht die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) in § 23 ebenfalls eine eindeutige Sprache:
Wer ein Fahrzeug führt, darf ein Mobil- oder Autotelefon nicht benutzen, wenn hierfür das Mobiltelefon oder der Hörer des Autotelefons aufgenommen oder gehalten werden muss. Dies gilt nicht, wenn das Fahrzeug steht und bei Kraftfahrzeugen der Motor ausgeschaltet ist.“
Für diese Ordnungswidrigkeit werden grundsätzlich ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro und ein Punkt in Flensburg fällig.
Da es sich um zwei Verstöße handelt, wenn Sie mit dem Handy am Steuer geblitzt wurden, muss jedoch erst einmal differenziert werden, ob es sich um Tateinheit oder Tatmehrheit handelt:
- Tateinheit: Zwei Ordnungswidrigkeiten werden zur gleichen Zeit, am gleichen Ort und von der gleichen Person begangen.
- Tatmehrheit: Mehrere Handlungen, die unabhängige Tatbestände erfüllen.
Wurden Sie beispielsweise im Auto mit dem Handy am Ohr geblitzt, so ist von Tateinheit zu sprechen. § 19 des Ordnungswidrigkeitengesetzes (OWiG) besagt dazu:
Sind mehrere Gesetze verletzt, so wird die Geldbuße nach dem Gesetz bestimmt, das die höchste Geldbuße androht.“
Wurden Sie geblitzt, während Sie mit dem Handy am Steuer herumhantiert haben, wird demnach das höhere Bußgeld fällig, wobei das niedrigere nicht gezahlt werden muss. In der Realität verhält es sich jedoch oft so, dass die höhere Geldbuße komplett gezahlt werden muss und die niedrigere zur Hälfte. Die Nebenfolgen werden addiert.
Verstoß: Geblitzt mit dem Handy am Steuer während der Fahrt und 35 km/h zu schnell innerorts
- Handy am Steuer: 100 Euro, ein Punkt in Flensburg (niedrigeres Bußgeld)
- Geschwindigkeitsüberschreitung: 260 Euro, zwei Punkte in Flensburg, ein Monat Fahrverbot (höheres Bußgeld)
- Sanktionen insgesamt: 310 Euro, drei Punkte und ein Monat Fahrverbot
Geblitzt mit dem Handy in der Hand in der Probezeit?
Werden Sie in der Probezeit beim Telefonieren am Steuer erwischt, handelt es sich um einen A-Verstoß, der bei einem Führerschein auf Probe die Verlängerung der Probezeit um zwei weitere Jahre zur Folge hat. Hinzu kommt die Anordnung eines Aufbauseminars.
Eine Geschwindigkeitsüberschreitung hat erst dann Auswirkungen auf die Probezeit, wenn Sie 21 km/h oder mehr zu schnell waren. In diesem Fall handelt es sich ebenfalls um einen sogenannten A-Verstoß.
Wurden Sie mit dem Handy in der Hand geblitzt, ist dies nun in jedem Fall ein A-Verstoß. Die Probezeit wird auf vier Jahre verlängert und Sie müssen an einem Aufbauseminar teilnehmen.
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