Führerschein: Welche Kosten sind möglich?
Letzte Aktualisierung am: 3. Oktober 2024
Geschätzte Lesezeit: 13 Minuten
Die Kosten sind beim Führerschein von mehreren Faktoren abhängig
Bereits mit 17 Jahren wollen viele Jugendliche ihren Führerschein machen, um möglichst schnell unabhängig von Eltern oder Vorgesetzten zu sein. Denn einen normalen PKW Führerschein der Klasse B können Jugendliche bereits mit 17 Jahren erhalten, wenn Sie bis zu ihrem 18. Geburtstag mit einer Begleitperson im Auto fahren.
Doch bereits vor ihrem 18. Geburtstag können es viele Jugendliche und Fahranfänger kaum erwarten, endlich ihren Führerschein in den Händen halten zu können. Bevor jedoch der Führerschein abgeholt werden kann, kommen einige Kosten auf den Fahrschüler zu, die beglichen werden müssen.
Allerdings ist bei der Frage, ob ein Jugendlicher einen Führerschein machen möchte, nicht nur die finanzielle Situation entscheidend, oftmals ist die berufliche Situation auch ausschlaggebend für die Entscheidung für den Führerschein. Denn: Ein Führerschein kann ganz schön teuer werden, ist aber bei einigen Berufsvorstellungen verpflichtend.
Beispielsweise dann, wenn Sie Berufskraftfahrer werden wollen oder Ihre Arbeit es zwingend nötig macht, dass Sie viel mit dem PKW unterwegs sein müssen. Doch von welchen Faktoren hängt es eigentlich ab, wie viel Geld Sie am Ende für einen Führerschein bezahlen müssen? Tipps und Informationen dazu, wie Sie die Kosten für Ihren Führerschein möglichst gering halten können, sollen in diesem Ratgeber vorgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Führerscheinkosten
Insgesamt verursacht ein Führerschein Kosten zwischen 1.500 und 2.400 Euro, sofern es sich um eine Fahrerlaubnis der Klasse B – also einen Autoführerschein – handelt. Bei einem Lkw-Führerschein können die Kosten bereits zwischen 2.000 und 3.000 Euro liegen. Welche Kostenpunkte dabei im Detail eine Rolle spielen, erfahren Sie an dieser Stelle.
Je nachdem, für welche Fahrschule Sie sich entscheiden, kann eine reguläre Fahrstunde zwischen 20 und 45 Euro kosten. Die verpflichtenden Sonderfahrten kosten etwas mehr und beginnen bei etwa 60 Euro. Die Anzahl der Sonderfahrten ist abhängig von der gewünschten Führerscheinklasse, wobei sich die Anzahl der „normalen“ Fahrstunden vor allem nach dem Können sowie dem Lernerfolg des Fahrschülers richtet.
Tipps zum Sparen beim Führerschein finden Sie hier.
Weitere Infos zu den Kosten beim Führerschein
Die Kosten für den Führerschein
Wollen Sie einen Führerschein machen oder Ihrem Kind einen Führerschein finanzieren, sollten Sie vorher darauf achten, dass Sie sich ein ausreichendes finanzielles Polster zurückgelegt haben.
Denn die exakten Kosten für einen Führerschein können im Vorfeld nicht immer genau kalkuliert werden und sind zudem davon abhängig, ob Sie am Ende der Fahrstunden Ihre theoretische bzw. praktische Fahrprüfung auch bestehen oder diese eventuell ein zweites oder auch drittes Mal machen müssen. Zudem ist der Preis für den Führerschein nicht nur von der jeweiligen Fahrschule abhängig, sondern auch regional unterschiedlich.
Sie sollten deshalb darauf achten, vor der Wahl der Fahrschule die Preise auch anderer Fahrschulen in Ihrem Umkreis zu vergleichen, um das günstigste Angebot zu ermitteln.
Grundsätzlich setzen sich die Gesamtkosten für den Führerschein aus unterschiedlichen Faktoren zusammen. Ein neuer Führerschein beinhaltet folgende Kosten:
- Anmeldung in einer Fahrschule
- Kosten der theoretischen Stunden
- Kosten für die praktischen Fahrstunden
- Kosten für den Sehtest beim Augenarzt oder Optiker
- Anmeldegebühr zur Prüfung
- Theoretische Fahrprüfung
- Praktische Fahrprüfung
- Teilnahme am Erste-Hilfe-Kurs
- Kosten für Lehrmittel in der Fahrschule zur Vorbereitung auf die Prüfung (z. B. Onlinebögen)
- Kosten der Führerscheinstelle, also Führerscheinantrag und Passbilder
Bei der Antragstellung für einen Führerschein für das begleitete Fahren ab 17 Jahren kommen außerdem hinzu:
- Zusätzliche Kosten für die Prüfbescheinigung
- Kosten für die Überprüfung der Begleitperson
Diese Kostenfaktoren beziehen sich auf die Beantragung eines Führerscheins der Klasse B. Wollen Sie einen Mofa-Führerschein der Klasse A machen, benötigen Sie zum Beispiel keinen Erste-Hilfe-Kurs oder einen Sehtest, sodass die Kosten hier geringer ausfallen können.
Beachten Sie auch: Je nachdem, wie schnell Sie das Autofahren lernen und wie sicher Sie im Verkehr sind, können sich die praktischen Fahrstunden verringern bzw. steigern. Benötigen Sie aufgrund Ihres individuellen Übungsstandes in der Ausbildung mehr Fahrstunden als die ursprünglich angesetzten, so können sich die Autoführerschein-Kosten auch steigern.
Das ist je nach eigenem Lernstand unterschiedlich und sollte Sie als Fahranfänger nicht unter Druck setzen. Denn wenn Sie sich im Verkehr noch nicht sicher genug fühlen, sollten Sie ruhig von ein oder zwei Fahrstunden mehr Gebrauch machen. Das schützt nicht nur Sie, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer.
Zu diesem Zweck ist für Fahranfänger auch die zweijährige Probezeit angedacht, die Sie durchlaufen müssen und in welcher Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung strenger geahndet werden, als außerhalb der Probezeit.
Was kostet der Führerschein genau?
Nach der Aufstellung der Einzelposten jeder Führerscheinbeantragung ist es jedoch auch wichtig, vor der Entscheidung, einen Führerschein machen zu wollen, einen pauschalen Gesamtbetrag eines Führerscheins zu kennen. Wie bereits erwähnt, ist das regional und von Fahrschule zu Fahrschule unterschiedlich.
Ein bekanntes Internet-Vergleichsportal fand in einer Studie heraus, dass sich Fahrschulen in verschiedenen Städten preislich teilweise um fast 1000 Euro unterscheiden. Ein paar durchschnittliche Preise für einen Führerschein können der folgenden Auflistung entnommen werden. Die Preise beinhalten die Grundgebühr der jeweiligen Fahrschule, das Lernmaterial, die Gebühren für Theorie- und Praxisprüfung, 18 Übungsstunden und 12 Sonderfahrten. Wie viel kostet ein Führerschein in:
- Berlin: die Kosten für einen Führerschein belaufen sich auf etwa 1.069 €.
- München: der durchschnittliche Preis beträgt 1.799 €.
- Köln: Liegt preislich im Mittelfeld bei etwa 1.317 €.
- Hamburg: Die Führerschein-Kosten ähneln denen in Köln und betragen durchschnittlich 1.326 €.
Beim Führerschein können Kosten also durchaus um mehrere hundert Euro abweichen. Allein der Unterschied von mehr als 700 Euro zwischen Berlin und München ist es wert, sich bei der Wahl der Fahrschule im Vorhinein genauer umzuschauen, um beim Führerschein die Preise zu vergleichen.
In Deutschland gibt es für die Führerscheinkosten keinen einheitlichen Preiskatalog, an den sich die Fahrschulen halten müssen. Lediglich ein paar Kostenfaktoren wie der Sehtest sind preislich überall gleich gelegen. Deshalb sollten Sie einige Richtwerte im Kopf haben, die die Kosten der einzelnen Posten eines Führerscheins eingrenzen können. Laut ADAC sind das folgende:
- Die Grundgebühr sollte nicht mehr als das 10-fache einer Normalfahrstunde kosten.
- Eine Sonderfahrt sollte nicht mehr als das 1,5-fache einer Normalfahrstunde kosten.
- Die Gebühren für die Vorstellung zur theoretischen und praktischen Prüfung zusammengerechnet, sollten nicht mehr als das 5-fache einer Fahrstunde kosten.
- Der Teilgrundbetrag (sofern eine Fahrschule diesen nach nicht bestandener Theorieprüfung verlangt), sollte nicht mehr als das 5-fache einer Fahrstunde kosten.“
Bei einem ersten Gespräch mit dem Fahrlehrer sollten Sie diese Zahlen im Kopf haben, um einschätzen zu können, ob die Preise, die die Fahrschule festlegt, auch gerechtfertigt sind. Die erste Beratung bei der Fahrschule sollte kostenlos sein und Sie nicht zur Anmeldung in dieser Fahrschule zwingen. Zudem sind die Fahrlehrer dazu verpflichtet, Ihnen die Preise für die einzelnen Komponenten des Führerscheins zu nennen, die im Endeffekt in ihrem Grundpreis auch nicht erhöht werden dürfen.
Kosten für die Übungs- und Sonderfahrten
Ein Großteil der Kosten für den Führerschein fließt in die praktischen Fahrstunden, die sich in normale Übungsstunden und Sonderfahrten (wie z. B. die Autobahnfahrt oder die Nachtfahrt) unterteilen. Insgesamt benötigt ein Fahrschüler im Durchschnitt laut ADAC 30 Fahrstunden, bis er seine praktische Prüfung absolvieren kann. Nach den Übungsstunden kommen die Sonderfahrten, die sich aus fünf Überlandfahrten, vier Autobahnfahrten und drei Nachtfahrten zusammensetzen.
Die Festsetzung der Übungsstunden ist selbstverständlich nur ein Richtwert und kann sowohl unter- als auch jederzeit überschritten werden, da es vom individuellen Lernverhalten abhängt. Die Anzahl der Sonderfahrten sollte nicht unterschritten werden, kann sich aber auch erhöhen, wenn die vollkommene Sicherheit im Verkehr noch nicht gegeben ist.
In Deutschland muss für eine 45-minütige Übungsstunde zwischen 20 und 40 Euro eingerechnet werden. Eine Sonderfahrt liegt preislich zwischen 25 und 60 Euro und ist wieder von der Fahrschule abhängig. Je nachdem, wie viele Fahrten vom Fahrschüler jeweils benötigt werden, kann der endgültige Preis für die Gesamtzahl der Übungsstunden steigen.
Kosten für die theoretische und praktische Fahrprüfung
Hat ein Fahranfänger alle praktischen und theoretischen Übungsstunden erfolgreich gemeistert und ist der Fahrlehrer der Meinung, dass der Schüler für die anstehenden Prüfungen ausreichend vorbereitet ist, so muss sich dieser für die theoretische und praktische Führerscheinprüfung anmelden. Die Kosten der Fahrprüfungen sind in der Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr (GebOSt) festgelegt und werden, um die Unabhängigkeit zu gewährleisten, von Prüforganisationen wie dem TÜV angeboten.
Für die theoretische Prüfung des Führerscheins der Klasse B müssen Sie exakt 20,83 Euro bezahlen, die praktische Prüfung schlägt mit 84,97 Euro zu Buche. Wenn Sie in einer anderen Fahrzeugklasse eine Prüfung ablegen möchten, können Sie die jeweiligen Preise auf der Homepage des TÜV nachlesen. Im Regelfall verrichten Sie die Prüfungsgebühr bei Ihrer Fahrschule. Diese überweist die entsprechenden Kosten dann weiter an den TÜV.
Müssen Sie eine Prüfung wiederholen, kommen nochmal die gleichen Kosten wie beim ersten Test auf Sie zu. Frühestens zwei Wochen nach dem Durchfallen durch die theoretische Prüfung dürfen Sie diese wiederholen.
Nur, wenn Sie die theoretische Prüfung bestanden haben, können Sie erst die praktische Prüfung absolvieren. Diese darf auch frühestens nach zwei Wochen noch einmal gemacht werden.
Es ist allerdings nicht sinnvoll, die Anzahl der Fahrstunden zu verringern, nur, um die Kosten für den Führerschein zu senken. Denn: Sind Sie noch nicht sicher, ob Sie die Prüfung wirklich bestehen oder fühlen Sie sich der Verantwortung im Straßenverkehr einfach noch nicht gewachsen, sollten Sie lieber noch einige Fahrstunden zusätzlich nehmen. Auch Ihr Fahrlehrer kann in diesem Fall seine objektive Meinung zu Ihrer Verkehrssicherheit abgeben.
Der Kombiführerschein
Wenn Sie sich für die Fahrschule anmelden und zum Beispiel bereits wissen, dass Sie sowohl einen Motorradführerschein als auch einen Führerschein für das Auto machen wollen, können Sie dies gleichzeitig tun und mit einem Kombiführerschein Geld sparen.
Denn in diesem Fall muss nur einmal der Theorieunterricht belegt werden und auch die Grundgebühr für die Anmeldung in der Fahrschule muss nicht doppelt gezahlt werden. Der kombinierte Führerschein ist zwar teurer als ein normaler Führerschein, allerdings sollten Sie, wenn Sie sicher sind, dass Sie Führerscheine für zwei Fahrzeugklassen benötigen, unbedingt über die Option eines Kombiführerscheins nachdenken.
Auch dann, wenn Sie bereits einen Führerschein der Klasse A1 oder A2 besitzen und darüber hinaus einen Führerschein in der Klasse A oder auch B machen wollen, benötigen Sie beim zweiten Mal weitaus weniger Fahrstunden, als diese normalerweise beim Erwerb der Fahrerlaubnis für ein Motorrad oder einen PKW notwendig wären.
Erste-Hilfe-Kurs und der Sehtest beim Führerschein: die Kosten
Doch auch unabhängig von den Kosten für die Fahrschule und die Prüfung müssen beim Führerschein auch die Beiträge für den wichtigen Erste-Hilfe-Kurs im Falle eines Unfalls und den Sehtest miteingerechnet werden. Diese Beträge sind zwar mit die geringsten in der Führerscheinrechnung, sollten aber durchaus auch beachtet werden, um den exakten Betrag errechnen zu können.
Ein Sehtest beim Augenarzt oder bei einem Optiker kostet ungefähr sechs Euro.
Genauer gesagt, 6,43 Euro, da dieser Wert gesetzlich festgelegt ist. Den Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein können sie zum Beispiel beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) ableisten. Dieser kostet ungefähr zwischen 20 und 40 Euro.
Die Führerscheinstelle
Wenn Sie alle Prüfungen bestanden haben und den Führerschein bei der Führerscheinstelle beantragen, müssen Sie noch ein paar Kosten hinzurechnen. Denn: Neben dem Antrag auf den Führerschein müssen Sie einen Auszug aus dem Verkehrszentralregister vorlegen, Sie benötigen zudem Passbilder für den Führerschein und schlussendlich fällt noch ein Betrag für die Erteilung der Fahrerlaubnis an. Insgesamt müssen Sie auf der Führerscheinstelle mit Kosten von ungefähr 50 Euro rechnen.
Der internationale Führerschein
Wenn Sie in den Urlaub außerhalb der Europäischen Union (EU) oder der Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) fahren und dort ein Auto benutzen wollen, benötigen Sie dafür einen internationalen Führerschein.
Das sollten Sie nicht vergessen, wenn Sie zum Beispiel in den Urlaub nach Amerika fliegen wollen und denken, dass Ihr EU-Führerschein dafür ausreicht, um hohe Bußgelder zu vermeiden.
Ein internationaler Führerschein erzeugt Kosten von etwa 15-20 Euro und ist drei Jahre gültig. Dabei darf er die Gültigkeit des normalen Führerscheins allerdings nicht überschreiten.
LKW-Führerschein: die Kosten
Besonders wenn Sie beruflich darauf angewiesen sind, ist ein LKW-Führerschein unerlässlich. Welche Kosten bei dem Erwerb einer Fahrerlaubnis für einen LKW auf Sie zukommen, kann ähnlich wie beim PKW nicht genau vorhergesagt werden, da sich auch hier die Fahrschulen preislich voneinander unterscheiden.
Die Kosten für den LKW-Führerschein sind auch von der Führerscheinklasse abhängig. Ein Führerschein der Klasse C1 oder C1E kann zwischen 1500 und 2500 Euro kosten, ein Führerschein der Klasse C oder CE zwischen 2000 und 3000 Euro. Das sind allerdings nur grobe Richtwerte. Der tatsächliche Wert bemisst sich an vielen unterschiedlichen Faktoren, wie der Anzahl der Fahrstunden, der Fahrschule an sich und generellen regionalen Unterschieden.
In einigen Fällen kann es aber vorkommen, dass Ihr Arbeitgeber die Kosten für den Führerschein übernimmt, zum Beispiel dann, wenn der Arbeitnehmer im Gegenzug verspricht, die nächsten Jahre weiterhin in der Firma zu bleiben. Auch, wenn sich ein Arbeitssuchender durch einen LKW-Führerschein neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt schaffen will, gibt es die Möglichkeit der Finanzierung durch die Bundesagentur für Arbeit.
Der Mofa Führerschein und die Kosten
Der Führerschein für ein Mofa ist einer der günstigsten Führerscheine, da hier keine praktische Prüfung notwendig ist. Des Weiteren sind nicht so viele Theoriestunden nötig, wie es bei einem Führerschein der Klasse A, B oder C normalerweise der Fall ist. Die Gesamtkosten für den Führerschein beim Mofa belaufen sich also auf 100 bis 150 Euro.
Die Staplerschein-Kosten
Wenn Sie beruflich einen Führerschein für einen Gabelstapler machen müssen, ist es oft der Fall, dass der Arbeitgeber für die Kosten des Führerscheins aufkommt. Allerdings sind diese Kosten nicht allzu hoch, wodurch diese Ausgaben nicht weiter schmerzlich für den Arbeitgeber sein sollten. Sie belaufen sich bei einem Staplerschein auf rund 100 Euro.
Was kostet ein Autoführerschein im Ausland?
Viele Menschen machen sich Gedanken darüber, ob es sinnvoll und vor allem günstiger wäre, den Führerschein im Ausland zu machen. Denn viele Dienstleistungen können im Ausland günstiger in Anspruch genommen werden, als in Deutschland. Doch beim Führerschein ist dies nicht der Fall bzw. nur mit einer Ausnahme möglich, die den Erwerb des Führerscheins im EU-Ausland schwierig macht.
Zwar ist es günstiger, den Führerschein beispielsweise in Polen oder in Tschechien zu machen, allerdings wird Ihnen dieser Führerschein in Deutschland nur anerkannt, wenn Sie mindestens ein halbes Jahr auch in dem jeweiligen Land gelebt haben.
Deshalb lohnt es sich meistens eher nicht, den Führerschein im Ausland zu machen, wenn Sie in Deutschland leben.
Wie Sie Ihren Führerschein finanzieren können
Wollen Sie einen Führerschein machen, kommt eine große Summe Geld auf Sie zu, die Sie begleichen müssen. Brauchen Sie Ihren Führerschein unbedingt, zum Beispiel, weil eine berufliche Chance an die Bedingung eines Führerscheins geknüpft ist, so können Sie sich den Führerschein auch mithilfe der Bundesagentur für Arbeit finanzieren lassen. Sprechen Sie dafür mit Ihrem Sachbearbeiter. Wenn Sie nicht über genügend Geld für den Führerschein verfügen, diesen aber trotzdem unbedingt machen wollen, können Sie auch einen Kredit aufnehmen.
Je nachdem für welche Bank Sie sich entscheiden, ist dies aber aufgrund der oftmals hohen Zinsen nicht immer sinnvoll. Am besten ist, Sie sparen das Geld vorher an. In einigen Fällen können Sie auch eine Ratenzahlung mit der Fahrschule vereinbaren. Hierbei wird zunächst die Grundgebühr für die Anmeldung gezahlt und die Übungsstunden kurzfristig dann, wenn diese auch genommen werden. So müssen Sie den Betrag für den Führerschein nicht auf einmal zahlen und haben ein wenig Luft, den restlichen Betrag später zu begleichen.
Tipps zum Sparen beim Führerschein
Da die Kosten für einen Führerschein aufgrund ihrer Höhe nicht von jedem gestemmt werden können und zumindest eine gewisse Vorbereitungszeit benötigen, ist es sinnvoll, einige Tipps zu beachten, die die Kosten des Führerscheins ein wenig eindämmen können, ohne dabei die Qualität des Unterrichts zu gefährden. Im Folgenden sollen ein paar dieser Tipps vorgestellt werden, damit die Führerschein-Kosten nicht astronomisch in die Höhe schnellen.
- Die Fahrschule: Achten Sie bei der Wahl Ihrer Fahrschule auf die Kosten, die diese für die Anmeldung und für Übungsstunden anberaumt. Besonders die Übungsstunden fallen dabei finanziell ins Gewicht, da die Anmeldegebühr nur einmal erhoben wird. Vergleichen Sie zudem die Fahrschulen in Ihrem Ort, bzw. wenn es möglich ist, auch in Ihrer Gegend, um das günstigste Angebot – oder das beste Preis-Leistungsverhältnis – herauszusuchen. Trotz der Kosten, die Sie bei der richtigen Wahl der Fahrschule sparen können, sollten sie jedoch auch auf die Qualität der Fahrschule achten. Zwar ist der finanzielle Aspekt der Ausbildung sehr wichtig, allerdings sollte er nicht höher gewichtet werden, als die Qualität dieser.
- Der Kombiführerschein: Entscheiden Sie sich für das Kombiangebot, wenn Sie sicher sind, dass Sie beispielsweise zum Autoführerschein noch einen Motorrad- oder einen LKW-Führerschein machen möchten. Denn wenn Sie zwei Führerscheine kombinieren, sparen Sie zum Beispiel bereits bei der Anmeldegebühr bares Geld, da Sie sich nicht zweimal anmelden müssen.
- Anmeldegebühr: In der Anmeldegebühr sind teilweise bereits die Kosten für die Lehrmittel oder Ähnliches enthalten. Informieren Sie sich vorher, welche Beiträge mit der Anmeldegebühr der Fahrschule bereits abgedeckt sind.
- Vorbereitung: Bevor Sie mit den praktischen Übungsstunden beginnen, sollten Sie bereits einige theoretische Stunden absolviert haben. So wissen Sie bereits, worauf Sie im Straßenverkehr achten müssen, an welchen Kreuzungen es gefährlich werden kann und wie Sie auf andere Verkehrsteilnehmer reagieren müssen. Das kann Ihnen im Praxisunterricht bereits weiterhelfen und Sie ersparen sich vielleicht die ein oder andere Extrastunde.
Gleiches gilt natürlich auch für die Theorieprüfung: Bereiten Sie sich auf die Prüfung so gut vor, dass Sie nicht durchfallen können. So sparen Sie sich die Wiederholungsprüfung und die entsprechenden Kosten dafür. - Der Verkehrsübungsplatz: Wenn Sie mit Ihren Eltern oder einer anderen Begleitperson vor den praktischen Übungsstunden bzw. vor der praktischen Führerscheinprüfung auf einem Verkehrsübungsplatz das Autofahren üben, können Sie sich schneller und sicherer im richtigen Straßenverkehr zurechtfinden und erhalten ein Gefühl für das Fahrzeug. Beachten Sie allerdings, dass dieses Fahren ohne Führerschein nur auf dafür ausgewiesenen Verkehrsübungsplätzen geschehen darf, auf öffentlichen Flächen ist es verboten! Die Begleitperson muss mindestens 21 Jahre alt und seit drei Jahren im Besitz des Führerscheins sein.
- Feedback: Sie sollten unbedingt im engen Austausch mit Ihrem Fahrlehrer stehen. Denn dieser hat die größte Erfahrung und kann schnell einschätzen, wo Ihre Schwächen liegen und was Sie vor der praktischen Prüfung unbedingt nochmal üben sollten. Auch kann er Ihnen Tipps zur Prüfung geben, zum Beispiel worauf der Prüfer in der Fahrprüfung später am meisten achten wird.
- Fahrplan: Lassen Sie sich nicht zuviel Zeit zwischen den einzelnen Fahrstunden. Um möglichst eine Routine in das Fahren mit dem Auto hereinzubekommen, sollten sie die Übungsstunden nicht in zu großen zeitlichen Abständen erledigen.
- Fahrschule wechseln: Wenn Sie während der Ausbildung merken, dass die Fahrschule, in der Sie den Unterricht absolvieren, nicht Ihren Vorstellungen entspricht oder Sie sich nicht ausreichend auf die Prüfungen und – viel wichtiger – auf den Straßenverkehr vorbereitet fühlen, können Sie die Fahrschule wechseln. Denn Ihre alte Fahrschule ist verpflichtet, der neuen Fahrschule die bereits geleisteten Fahrstunden mitzuteilen und Ihnen somit einen leichten Übergang zu ermöglichen.
Seien Sie sich immer darüber im Klaren, dass die Sicherheit im Straßenverkehr an erster Stelle stehen sollte, nicht der finanzielle Aspekt des Führerscheins. Wenn Sie sich nicht sicher sind, dass Sie die Prüfung – egal ob theoretisch oder praktisch – bestehen können, melden Sie sich für diese auch noch nicht an.
Nehmen Sie in diesem Fall besser noch eine weitere Fahrstunde, um Ihr Wissen auszubauen. Denn nicht nur Ihre Sicherheit wird sonst im Straßenverkehr gefährdet, sondern auch die aller anderen Verkehrsteilnehmer, die Ihnen im Verkehr begegnen.
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