Fahrstunden: Wie viele braucht man?
Letzte Aktualisierung am: 20. September 2024
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Fahrstunden sind für den Führerschein unerlässlich
Wenn Sie in Deutschland eine Fahrerlaubnis erwerben möchten, führt der einzige Weg über den Besuch der Fahrschule. Die Ausbildung besteht grundsätzlich aus zwei Teilen: dem Theorieunterricht, bei dem die Grundlagen für die Teilnahme am Straßenverkehr vermittelt werden, und den praktischen Fahrstunden, bei denen das Gelernte schließlich angewandt werden soll.
Doch existiert so etwas wie ein Minimum an Fahrstunden für den Führerschein, die jeder Fahrschüler absolvieren muss? Wie läuft eine Fahrstunde in der Regel ab? Und welche Kosten sollten Führerscheinanwärter für die Fahrstunden in der Fahrschule ungefähr einkalkulieren? Antworten finden Sie im Ratgeber.
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FAQ: Fahrstunden
Eine genaue Mindestanzahl an Fahrstunden schreibt der Gesetzgeber in Deutschland nicht vor, da dies stets vom Lernerfolg des Fahrschülers abhängig ist. Es gibt jedoch diverse Pflichtfahrstunden für den Führerschein, die jeder Fahrschüler absolvieren muss. Diese werden auch als Sonderfahrten bezeichnet.
An welchen und wie vielen Sonderfahrten ein Fahrschüler teilnehmen muss, richtet sich generell nach der gewünschten Führerscheinklasse. Beim Autoführerschein gehören fünf Überlandfahrten, vier Fahrten auf der Autobahn sowie drei Nachtfahrten in der Fahrschule zu den Pflichtfahrten.
Es ist sogar gang und gäbe, noch vor der theoretischen Prüfung in der Fahrschule mit den Praxisstunden zu beginnen. Die Theorieprüfung muss jedoch in jedem Fall vor der praktischen Fahrprüfung absolviert werden.
Wie viele praktische Fahrstunden sind vorgeschrieben?
Sowohl beim Theorieunterricht als auch bei den praktischen Fahrstunden ist die Anzahl allgemein abhängig davon, welche Führerscheinklasse der betroffene Anwärter erwerben möchte. Am beliebtesten ist wohl die Fahrerlaubnis der Klasse B, der Pkw-Führerschein.
Dabei sind insgesamt 14 Theoriestunden á 90 Minuten vorgeschrieben, wobei zwölf auf den Grundstoff und zwei auf den klassenspezifischen Zusatzstoff entfallen. Eine exakte gesetzliche Vorschrift dazu, wie viele Mindestfahrstunden für diesen Führerschein notwendig sind, gibt es hingegen nicht.
Schließlich lernen manche Fahrschüler schneller und andere benötigen etwas mehr Übung, um den sicheren Umgang mit einem Kfz im Straßenverkehr zu verinnerlichen. Doch Achtung: Auch wenn der Gesetzgeber nicht vorschreibt, an wie vielen Fahrstunden Fahrschüler mindestens teilnehmen müssen, bedeutet dies nicht, dass es beim Pkw-Führerschein keine Pflichtfahrstunden gibt. Welche das sind, erklären wir im nächsten Abschnitt.
Wobei handelt es sich um Pflichtfahrstunden?
Um zur praktischen Fahrprüfung zugelassen zu werden, müssen Fahrschüler insgesamt zwölf gesetzliche Fahrstunden absolviert haben. Diese werden auch als Sonderfahrten bezeichnet und gestalten sich wie folgt:
- Fünf Überlandfahrten: Diese Fahrstunden finden für gewöhnlich auf der Landstraße statt, da einige Kilometer am Stück gefahren werden müssen. Thematisch geht es dabei unter anderem darum, Überholmanöver zu üben sowie sich mit den unterschiedlichen Verkehrszeichen zurechtzufinden.
- Vier Fahrten auf der Autobahn: Bei den Autobahnfahrten sollen mitunter der Spurwechsel bei hohen Geschwindigkeiten sowie das Auf- und Abfahren geübt werden. Sofern die Wetterbedingungen und die Verkehrslage es erlauben, wählt der Fahrlehrer hier normalerweise Streckenabschnitte aus, auf denen es keine Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt, sondern lediglich eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h. Fahrschüler können daher bestenfalls bei diesen Fahrstunden mal so richtig aufs Gaspedal drücken und so lernen, wie sich der fahrbare Untersatz bei hohem Tempo verhält.
- Drei Nachtfahrten: Das Fahren bei Dunkelheit sowie der korrekte Umgang mit der Beleuchtung des Autos sind Gegenstand dieser Fahrstunden. Auch der Einsatz vom Fernlicht kann hierbei erprobt werden.
Auch wenn einigen Fahrschülern vor allem das Fahren bei Nacht oder auf der Autobahn Angst einjagt, können sie beruhigt sein: Sobald es brenzlig wird, kann der Fahrlehrer sofort eingreifen. Schließlich verfügt er ebenfalls über die entsprechenden Pedale und hat genügend Erfahrung auf dem Gebiet, um auch schwierige Situationen zu meistern. Zudem sollten Sie bereits einige Fahrstunden absolviert haben, bevor Sie sich die Sonderfahrten vornehmen.
Haben Sie als Schüler in der Fahrschule alle Pflichtfahrstunden erfolgreich hinter sich gebracht, kann theoretisch die Anmeldung zur praktischen Prüfung erfolgen. Ob Sie schon soweit sind, sollten Sie jedoch mit Ihrem Fahrlehrer besprechen. Er kann meist am besten einschätzen, ob Sie noch ein paar Fahrstunden benötigen oder bereit für den Praxistest sind.
Fahrschule: Wie die Fahrstunden ablaufen
Eine Fahrstunde dauert 45 Minuten, wobei in den meisten Fahrschulen eher Doppelstunden durchgeführt werden, damit der betroffene Fahrschüler etwas mehr Zeit am Stück hinter dem Lenkrad verbringt.
Daher ist bei den zu absolvierenden Fahrstunden eine Dauer von 90 Minuten die Regel. Aber was passiert während dieser Zeit genau und was wird von Ihnen als Führerscheinanwärter erwartet? Normalerweise laufen Fahrstunden in der Praxis wie folgt ab:
- Zunächst einmal müssen Sie das entsprechende Kraftfahrzeug Ihren Bedürfnissen anpassen. Dazu zählt das korrekte Einstellen von Lenkrad, Sitzhöhe und Spiegeln.
- Der Fahrlehrer wird Ihnen dabei auch erklären, wie die verschiedenen Bestandteile des Fahrzeugs funktionieren und welchem Zweck sie dienen.
- In einem eher ruhigeren Verkehrsbereich müssen Sie dann üben, zu schalten und mit der Kupplung umzugehen. Das Anfahren, Gas geben und Bremsen gehört ebenfalls zu den ersten Übungen.
- Sobald Sie ein gewisses Maß an Sicherheit gewonnen haben, können Sie erste Fahrversuche im Straßenverkehr unternehmen.
- Dabei wird Sie der Fahrlehrer in der Regel lotsen und genau solche Strecken auswählen, auf denen bestimmte Fahrmanöver am besten praktiziert werden können.
Die für den Führerschein benötigten Fahrstunden folgen dabei keinem festen Ablauf, sondern können vom Fahrlehrer frei gestaltet werden. Je nachdem, wie schnell sich Erfolge einstellen, wird er Ihnen kniffligere Aufgaben stellen und Sie so bestmöglich vorbereiten. Die letzte Fahrstunde findet normalerweise vor der Prüfung statt und fungiert als Generalprobe.
Interessant: Auf dem Land oder in kleineren Städten benötigen Fahrschüler zwischen 25 und 30 durchschnittliche Fahrstunden. In Großstädten liegt diese Zahl etwas höher: 35 bis 40 praktische Stunden benötigen Führerscheinanwärter dort im Schnitt.
Was kosten Fahrstunden im Durchschnitt?
Da die Fahrschulen in Deutschland ihre Preise selbst festlegen dürfen und daher keiner Gebührenordnung unterliegen, kann nicht gesagt werden, welche Kosten Fahrstunden pauschal verursachen. Im Schnitt sollten Sie für eine reguläre Fahrstunde um die 30 Euro einkalkulieren. Je nachdem, wie viele Sie davon benötigen, kann dies die Kosten für die Fahrerlaubnis entsprechend in die Höhe treiben. Eine Sonderfahrt ist mit ca. 40 Euro zwar ein wenig teurer, allerdings sind davon auch „nur“ maximal zwölf Fahrstunden zu absolvieren.
30 € die Fahrstunde? Wo genau denn das ? Bei uns in Dortmund liegt sie bei 55€ und Sonderfahrten liegen bei 60 €.
Meine erster Gedanke beim lesen war, dass es sich um einen sehr alten Artikel handeln muss. Doch dann habe ich gesehen, dass er noch im August diesen Jahres überarbeitet wurde. Vielleicht die Preise nochmal überarbeiten.
Kann ich nur zustimmen. Hier sind es 59 Euro und Sonderfahrten 69 Euro.