Per Fahrradprüfung zum Fahrradführerschein

Von Sascha D.

Letzte Aktualisierung am: 2. Oktober 2024

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Die Radfahrprüfung in der 4. Klasse

Fahrradprüfung: In der 4. Klasse steht diese auf dem Lehrplan.
Fahrradprüfung: In der 4. Klasse steht diese auf dem Lehrplan.

Für Kinder ist eine selbständige Teilnahme am Straßenverkehr ein wichtiger Schritt in der persönlichen Entwicklung. Da diese natürlich noch zu jung für ein Kfz sind, gehen sie in aller Regel zu Fuß oder nutzen ein Fahrrad.

Damit es nicht zu Unfällen kommt, ist eine Verkehrserziehung schon in jungen Jahren wichtig. Neben den Erziehungsberechtigten sind auch die Schulen hierbei in der Pflicht. So gibt es beispielsweise die Fahrradprüfung in der 4. Klasse.

Doch wie genau läuft die Radprüfung in der Grundschule ab? Müssen Kinder einen Fahrradführerschein besitzen, um auf öffentlichen Straßen fahren zu dürfen? Diesen Fragen geht der nachfolgende Ratgeber auf den Grund und informiert Sie umfassend.

FAQ: Fahrradprüfung

Ist die Fahrradprüfung in der Grundschule Pflicht?

Die Fahrradprüfung ist als Teil der Verkehrserziehung in den meisten Schulen in Deutschland fest im Lehrplan integriert. Allerdings wird kein Kind zur Teilnahme gezwungen, diese ist also freiwillig.

Wie läuft die theoretische Fahrradprüfung ab?

Bei der theoretischen Radfahrprüfung werden 20 Fragen gestellt, welche die Kinder im Multiple-Choice-Verfahren beantworten müssen. Hier haben wir beispielhaft einige mögliche Fragen für Sie zusammengetragen.

Wie läuft die praktische Fahrradprüfung ab?

Die praktische Fahrradprüfung setzt sich aus zwei Teilen zusammen: eine Einzelprüfung und eine Prüfungsfahrt im Klassenverband. Was genau der Prüfling dabei leisten muss, können Sie hier ausführlich nachlesen.

Darf ich nur mit einem Fahrradführerschein im Straßenverkehr radeln?

Nein. Zum Abschluss der Fahrradprüfung bekommen die Kinder zwar einen Fahrradführerschein, allerdings hat dieser nur einen symbolischen Charakter und entspricht keiner „echten“ Fahrerlaubnis. Demnach dürfen Sie auch ohne das kleine orangene Dokument mit einem Fahrrad am Straßenverkehr teilnehmen.

Fahrradfahren lernen in der Grundschule

Fahrradprüfung: Auch die Theorie gehört zu einer optimalen Vorbereitung.
Fahrradprüfung: Auch die Theorie gehört zu einer optimalen Vorbereitung.

Viele Kinder und Jugendliche nutzen das Fahrrad, um zur Schule zu gelangen oder sich grundsätzlich von A nach B zu bewegen. Fürs Fahrradfahren ist grundsätzlich kein Mindestalter vorgeschrieben, dennoch sollten die Kinder über die notwendige geistige und körperliche Reife dafür verfügen.

Diese ist in etwa mit dem zehnten Lebensjahr erreicht. Aus diesem Grund ist das Radeln auch Bestandteil der Lehrpläne in der Schule. In der 4. Klasse steht nämlich die Ausbildung zum Fahrradführerschein an.

Diese ist für viele Schüler eine willkommene Abwechslung zum Mathe-, Deutsch- und Geschichtsunterricht. Es gibt sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Teil der Ausbildung. Mit einer Prüfung wird diese dann abgeschlossen.

Wichtig: Eltern sollten die Verkehrserziehung nicht ausschließlich der Schule überlassen. Es ist wichtig, dass Sie schon vorab mit dem Sprössling über die wichtigsten Verkehrsregeln sprechen und diese vermitteln. Auch das Fahrradfahren selbst sollten Sie, wenn möglich, schon vor Beginn der schulischen Ausbildung gemeinsam üben.

Für die Fahrradprüfung üben

Bevor es mit dem Rad auf den Schulhof oder einen Verkehrsübungsplatz geht, steht erst einmal die theoretische Ausbildung an. Dabei lernen die Kinder die Bedeutung der wichtigsten Verkehrszeichen, werden mit den Vorfahrtsregeln vertraut gemacht und bekommen vor Augen geführt, wie gefährlich ein toter Winkel sein kann.

Dabei ist es wichtig, dass die Schüler den Ausführungen des Lehrers aufmerksam folgen und durch Fragen aktiv am Unterricht teilnehmen. Sind die wichtigsten Grundlagen verinnerlicht, stehen erste Übungen an, die meist auf dem Schulhof stattfinden.

Dabei geht es für den Lehrer erst einmal darum herauszufinden, welche Kinder den Umgang mit dem Rad schon beherrschen und bei welchen Schülern noch Nachholbedarf besteht. Sind alle fit beim Radeln, steht der Besuch von einem Verkehrsübungsplatz an.

Auf diesem lassen sich die unterschiedlichen Situationen im täglichen Straßenverkehr umfassend simulieren. Die Kinder sollen die erlernten Verkehrsregeln umsetzen, ein gutes Reaktionsvermögen besitzen und vorausschauend fahren. Somit werden sie optimal auf die Fahrradprüfung vorbereitet.

Fahrradprüfung in der Theorie

Hat das Kind die Fahrradprüfung bestanden, gibt es den Radfahrschein.
Hat das Kind die Fahrradprüfung bestanden, gibt es den Radfahrschein.

Bevor die praktische Fahrradprüfung ansteht, müssen die Grundschüler erst einmal die Kenntnisse der Verkehrsregeln nachweisen. Die Theorieprüfung besteht aus 20 Fragen, für welche jeweils drei Antwortmöglichkeiten aufgeführt werden.

Es handelt sich also um ein Multiple-Choice-Verfahren, bei welchem mehr als eine Antwort richtig sein kann. Jeder Frage werden Punkte zugeordnet. Die Schüler können eine maximale Anzahl von 40 Punkten erreichen.

Wie viele Punkte für das Bestehen notwendig sind, variiert je nach Bundesland. Werte zwischen 20 und 32 Punkten sind hierbei üblich. Abschließen wollen wir Ihnen noch einige Fragen, die in der theoretischen Fahrradprüfung gestellt werden können, zeigen:

Woran kannst du erkennen, dass ein Helm sicher ist?
☐ Er trägt ein Prüfsiegel.
☐ Er drückt nicht, sitzt aber fest.
☐ Er bedeckt das linke Ohr.

Lösung: Antwort 1 und 2

Wie groß soll der Abstand zwischen zwei Fahrradfahrern mindestens sein?
☐ 1 Radlänge
☐ 3 Radlängen
☐ 5 Radlängen

Lösung: Antwort 2

Wann sind Sattel und Lenker am Fahrrad richtig eingestellt?
☐ Wenn ich mit einem Fuß den Boden berühren kann, während ich auf dem Sattel sitze.
☐ Wenn ich mit beiden Fußspitzen den Boden berühren kann, während ich auf dem Sattel sitze.
☐ Wenn der Sattel deutlich höher eingestellt ist als der Lenker.

Lösung: Antwort 2

Praktische Prüfung für den Fahrradführerschein

Nach erfolgreicher theoretischer Fahrradprüfung steht die praktische Fahrprüfung an. Diese findet in der Jugendverkehrsschule statt und besteht aus einer Einzelprüfung und einer Prüfungsfahrt im Klassenverband.

Ein Polizeibeamter wird die Schüler während der Prüfung, welche etwa 15 Minuten dauert, beobachten und auf eventuelle Verkehrsverstöße hinweisen. Leisten sich die kleinen Radler keine groben Schlitzer, gilt die Fahrradprüfung als bestanden.

Wichtig: Nach erfolgreicher Fahrradprüfung erhalten die Prüflinge einen kleinen orangenen Fahrradführerschein. Dieser dient zwar nicht als Fahrerlaubnis im herkömmlichen Sinne und ist für die Teilnahme am Straßenverkehr nicht erforderlich, dennoch hat das Dokument für viele Kinder einen hohen symbolischen Wert.

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Über den Autor

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Sascha D.

Sascha ist aufgrund seines rechtswissenschaftlichen Studiums an der Universität Greifswald ein Experte auf seinem Gebiet. Seit 2017 unterstützt er die Redaktion von bussgeldrechner.org mit seinem profundem Hintergrundwissen. Dabei stellt er sicher, dass seine Artikel inhaltlich fundiert und präzise sind.

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1 Kommentar

  1. Stephani

    29. Februar 2024 um 19:56

    Sehr geehrter Herr Sascha D.

    meine Tochter soll derzeit an einer Fahrradprüfung teilnehmen. Das Problem ist, dass sie nicht Fahrradfahren kann und große Angst davor hat zu stürzen. Nun hat die Rektorin meiner Tochter einen Verweis erteilt mit der Begründung sie würde verweigern. Ich habe ihr die Sachlage erklärt, aber die Rektorin besteht auf den Verweis. Meines Wissens ist eine Teilnahme verboten wenn man nicht Fahrradfahren kann. und zudem auch eine Teilnahme freiwillig. Ich hoffe auf baldige Antwort von Ihnen und verbleibe mit freundlichen Grüßen Martina S.

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