ESO ES 8.0: Wie zuverlässig ist die Messung?
Letzte Aktualisierung am: 13. Juli 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
FAQ: ESO ES 8.0
Hierbei handelt es sich um ein Lichtschrankengerät zur Geschwindigkeitsmessung. Auf der Messstrecke werden drei Lichtschranken erzeugt. Das Gerät misst, in welcher Zeit ein Fahrzeug die Lichtschranken durchbricht. Ausgehend von der gemessenen Zeit berechnet es anschließend die gefahrene Geschwindigkeit. Ist diese höher als erlaubt, wird das Fahrzeug geblitzt.
Wenn es konkrete Hinweise auf eine fehlerhafte Messung gibt, kann es sich lohnen, einen Rechtsanwalt zu beauftragen. Er beantragt dann Akteneinsicht und prüft, ob das Messverfahren tatsächlich korrekt durchgeführt wurde. Einen Überblick über mögliche Ursachen für eine fehlerhafte Messung finden Sie hier.
Im Bußgeldbescheid sind die Beweismittel für den vermeintlich begangenen Verstoß aufgeführt. Dabei ist es gängige Praxis, auch das eingesetzte Messgerät zu nennen.
Inhaltsverzeichnis
Die Geschwindigkeitskontrolle durch ein Lichtschrankensystem
Zur Geschwindigkeitsmessung stehen den Behörden verschiedene Systeme zur Verfügung. Zu den gängigen Methoden zählen:
- Radaranlagen, die die gefahrene Geschwindigkeit mithilfe ausgesendeter Radarwellen misst
- Induktionsmessung durch Induktionsschleifen in der Fahrbahn
- Lichtschrankengeräte, die eine Zeit-Weg-Berechnung mithilfe von Lichtschranken vornehmen
Beim Blitzer ESO ES 8.0 handelt es sich um ein Lichtschrankensystem. Der Einseitensensor (ES) 8.0 der ESO GmbH wirft Lichtschranken auf die Straße, welche die Messstrecke begrenzen. Beim Überfahren dieser Schranken lösen nacheinander verschiedene Sensoren aus. So lässt sich messen, wie viel Zeit ein Fahrzeug benötigt, um die Schranken zu durchfahren. Auf diesem Wege wird die Geschwindigkeit berechnet.
Beim System ESO ES 8.0 sind das Messgerät und der Blitzer, der bei Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit auslöst, voneinander getrennt. Das System funktioniert komplett kabellos und kann bis zu acht Stunden am Stück im Einsatz sein. Ob das Messgerät ESO ES 8.0 Messfehler aufweist oder stets zuverlässig ist, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
ESO ES 8.0: Wann ein Einspruch gegen das Messergebnis sinnvoll ist
Bei der Messung mit dem ESO ES 8.0 handelt es sich um ein standardisiertes und von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt zugelassenes Messverfahren. Dies geht aus einem Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Oldenburg hervor (Urteil vom 19, 09.09.2023, Az.: 2 Ss OWi 233). In der Regel sind seine Messergebnisse genau und verwertbar. Dementsprechend kommt es beim ESO Einseitensensor ES 8.0 nur dann zu fehlerhaften Befunden, wenn menschliches Versagen vorliegt.
Im Messverfahren mit dem ESO ES 8.0 sind folgende Fehlerquellen denkbar:
- Falsche oder fehlende Eichung des Messgeräts
- Falsche Bedienung, zum Beispiel durch ungenügend geschulte Beamte
- Fehler beim Erstellen des Messprotokolls
- Einsatz an einer Stelle, an der nicht gemessen werden dürfte
- Fehlerhafte Dokumentation der Fotolinie
- Zu geringer Abstand zwischen Messstelle und Beschilderung der Geschwindigkeitsbegrenzung
Zum ESO ES 8.0 existieren Urteile, in denen geblitzte Autofahrer ein Bußgeld abwenden konnten. Ob tatsächlich Fehler begangen wurden, lässt sich nur durch Akteneinsicht überprüfen.
Haben Sie Grund zur Annahme, fälschlicherweise durch das Gerät geblitzt worden zu sein, können Sie einen Rechtsanwalt beauftragen. Dieser prüft für Sie, ob tatsächlich ein fehlerhaftes Messergebnis vorliegt. Ist dies der Fall, stehen die Chancen gut, einem Bußgeld und anderen Sanktionen zu entgehen.
Verfasse einen neuen Kommentar Antwort abbrechen