Enforcement Trailer: Blitzer zur Verkehrsüberwachung
Letzte Aktualisierung am: 19. Juni 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
FAQ: Enforcement Trailer
Es handelt sich beim Enforcement Trailer um einen Blitzer-Typen, welcher zur Verkehrsüberwachung genutzt wird. Das Gerät hat Aufbau und Form eines Anhängers, wodurch es schnell und unkompliziert transportiert werden kann. Einmal aufgestellt kann der „Blitzer-Anhänger“ bis zu zehn Tage automatisch Geschwindigkeitskontrollen durchführen.
Wird ein Kfz mit erhöhter Geschwindigkeit im Laser-Messbereich des Blitzers ertappt, löst die Kamera aus und fertigt ein Blitzerfoto an. Anhand des Nummernschildes kann im Anschluss der Halter des Wagens ermittelt werden.
Der Enforcement Trailer geht mit hohen Anschaffungskosten einher. Das ist auch ein Grund, warum er nicht flächendeckend in Deutschland eingesetzt wird. Städte bzw. Kommunen müssen zwischen 120.000 und 150.000 Euro für einen Kauf einplanen.
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert der Blitzer „Enforcement Trailer“?
Seit 2015 ist der Enforcement Trailer von der Firma VITRONIC in Deutschland im Einsatz. Aufgrund der optischen Ähnlichkeit zu einer Radarfalle, wurde er schnell zum „Anhänger-Blitzer“ getauft. Es handelt sich dabei um ein Gerät zur semistationären Geschwindigkeitsüberwachung.
Dieses sendet mittels Lidar-Technologie Laserstrahlen auf die Fahrbahn und kreiert somit einen Messbereich. Fährt ein Fahrzeug in diesen ein, kann per Weg-Zeit-Berechnung die gefahrene Geschwindigkeit blitzschnell ermittelt werden.
Liegt diese über dem vorgegebenen Tempolimit, löst eine Kamera im Enforcement Trailer aus. Das Blitzerfoto kann sodann als Beweismittel im Bußgeldverfahren genutzt werden, um den Temposünder zu überführen.
Die Anschaffung von einem Enforcement Trailer verursacht hohe Kosten. Daher ist es für Städte und Kommunen von großer Bedeutung, dass das Gerät geschützt ist. Der Hersteller VITRONIC schreibt diesbezüglich auf seiner Webseite:
Semistationäre Verkehrsüberwachungsanlagen sind aufgrund mutwilliger Zerstörungen leider mitunter nicht einsatzbereit und müssen repariert oder sogar ausgetauscht werden. Damit beim Enforcement Trailer solche kostspieligen Ausfälle weitestgehend vermieden werden können, ist er vor unbefugtem Abtransport geschützt und verfügt über eine beschusssichere Hülle, deren Design zusätzlichen Vandalismusschutz gewährleistet. Unter anderem erschwert es das Klettern und Beschädigungen durch Flüssigkeiten.
Gut zu wissen: Durch den Enforcement Trailer können auch Mautkontrollen und Kennzeichenlesungen durchgeführt werden. Das Gerät kann unkompliziert mit einer entsprechenden Software ergänzt werden.
Können beim VITRONIC Enforcement Trailer Messfehler auftreten?
Die Lidar-Technologie, welche durch den Enforcement Trailer verwendet wird, wurde durch die Physikalisch-Technische-Bundesanstalt als standardisierten Messverfahren anerkannt. Es ist also im Regelfall nicht davon auszugehen, dass es zu großen Messfehlern kommt.
Aber wie so oft im Leben, bestätigt auch hierbei die Ausnahme die Regel: Zwar sind Fehlmessungen eher selten, können aber durchaus vorkommen. Daher sollten Sie bei jedem Bußgeldbescheid stets prüfen, ob die gemessene Geschwindigkeit den Tatsachen entsprechen kann.
Haben Sie Zweifel, können Sie binnen 14 Tagen nach Erhalt des Bescheids gegen die Messung durch den Enforcement Trailer Einspruch einlegen. Diesen müssen Sie schriftlich an die zuständige Bußgeldstelle richten.
Sind Sie sich unsicher, wie Sie das Schreiben formulieren sollen und ob überhaupt ein Messfehler durch den Enforcement Trailer in Frage kommt, empfiehlt es sich, einen Anwalt für Verkehrsrecht zu konsultieren.
Dieser kann Sie bezüglich Ihrer Erfolgsaussichten beraten und auch den Schriftverkehr mit der Bußgeldstelle übernehmen.
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