Das Verkehrskontrollsystem VIDIT VKS 3.0: Gibt es Messfehler?
Letzte Aktualisierung am: 7. Juli 2024
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Verkehrskontrolle mit VIDIT VKS 3.0
Regelmäßig kommt es auf deutschen Autobahnen zu Verstößen gegen das Verkehrsrecht.
Drängeln und Rasen gehören da vermutlich zu den häufigsten Ordnungswidrigkeiten.
Dies stellt auch die Grundlage für die regelmäßig durchgeführten Verkehrsüberwachungen dar. Zum Einsatz kommen dabei die verschiedensten Messverfahren.
Eines der Messgeräte ist VIDIT VKS 3.0 zur Abstandsmessung. Aber auch die Geschwindigkeit lässt sich durch das System feststellen. Kommt es zur Geschwindigkeitsüberschreitung oder zu einer Abstandsunterschreitung, ergehen regelmäßig Bußgeldbescheide. Die Betroffenen sollten aber nicht ungeprüft das Bußgeld zahlen und Nebenfolgen wie Punkte oder Fahrverbot in Kauf nehmen.
Dieser Ratgeber informiert Sie über das Verkehrskontrollsystem VKS 3.0 der Firma VIDIT Systems GmbH. Wir erklären die Funktionsweise und informieren Sie über typische Messfehler. Außerdem berichten wir darüber, wann die Messung mit VKS 3.0 auch verfassungswidrig sein kann.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: VIDIT VKS 3.0
Das VIDIT VKS 3.0 ist ein System zur Geschwindigkeits- und Abstandsmessung im Straßenverkehr, mit welchem Geschwindigkeitsüberschreitungen und Abstandsunterschreitungen festgestellt werden.
Bei der Messung mit dem VIDIT VKS 3.0 werden auf einer Brücke eine Kamera und eine Messstrecke durch Markierungen auf der Fahrbahn eingerichtet. Bei einem Verstoß löst ein Blitzer aus.
Wurde die Messstrecke nicht ordnungsgemäß vorbereitet oder das Messgerät falsch aufgestellt oder bedient, kann es zu Fehlmessungen und verfälschten Messergebnissen kommen.
Funktionsweise vom VIDIT VKS 3.0
Mit dem VKS 3.0 können Polizeibeamte eine Brückenmessung durchführen. Dabei wird der Straßenverkehr von einer Brückenkamera gefilmt. Zuvor müssen aber vier Punkte auf der Fahrbahn markiert werden. Zudem gibt es noch zwei Kontrollpunkte. Ist die Messtrecke entsprechend vorbereitet, werden die Daten in einen Computer eingegeben. Dadurch kann der Abstand überprüft und eine Geschwindigkeitsmessung durchgeführt werden.
Fährt ein Fahrzeug (z. B. Pkw oder Lkw) durch den Messbereich und ist zu schnell bzw. unterschreitet den Abstand, wird ein Blitzer ausgelöst. Dadurch werden Kennzeichen und Fahrer fotografiert, sodass ein Verkehrsverstoß eindeutig zugewiesen werden kann.
Gibt es typische Fehlerquellen beim VIDIT VKS 3.0?
Kein Messverfahren ist fehlerfrei. So gibt es auch beim VKS 3.0 eine Reihe möglicher Mängel, welche eine Messung ungültig machen können. Zu nennen sind:
- Vorbereitung der Messtrecke durch die Polizei entsprach nicht den Vorschriften.
- Die Brückenkamera hat gewackelt.
- Die Aufstellhöhe war nicht korrekt.
- Das falsche Fahrzeug wurde mit dem Blitzer abgelichtet.
Verfassungsrechtliche Bedenken beim VKS 3.0
Das Bundesverfassungsgericht rügte in seinem Beschluss Az. 2 BvR 941/08 bereits die anlasslose und ortsfeste Überwachung des Verkehrs mittels Videokamera, da dadurch das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung verletzt werde.
So entschied beispielsweise bereits das Oberlandesgericht (OLG) Oldenburg, dass eine Messung als Beweismittel nicht zulässig sei, da diese mit dem geltenden Recht nicht vereinbar wäre. Demnach kann es durchaus sinnvoll sein, einen Rechtsanwalt einzuschalten, wenn mit VIDIT VKS 3.0 gemessen wurde. Dieser kann zudem Messprotokolle einsehen und Fehler aufdecken.
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