Radarfalle: Verkehrssündern mittels Radartechnik auf den Fersen
Letzte Aktualisierung am: 10. Juli 2024
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Wissenswertes zur Radarkontrolle auf deutschen Straßen
Im Jahr 2016 kam es dem Statistischen Bundesamt zufolge zu 308.145 Verkehrsunfällen mit Personenschaden. 47.023 dieser Unfälle waren auf die Überschreitung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit zurückzuführen.
Obwohl jedem Autofahrer klar sein sollte, dass Geschwindigkeitsüberschreitungen das Unfallrisiko um ein Vielfaches ansteigen lassen, fassen einige die vorgeschriebenen Maximalgeschwindigkeiten eher als Anregung auf und setzen sich regelmäßig darüber hinweg.
Um dem Einhalt zu gebieten und die Straßen somit sicherer zu machen, setzt die Polizei diverse Blitzer und Messgeräte zur Verkehrsüberwachung ein. Das wohl bekannteste Gerät, um Geschwindigkeitsverstöße aufzudecken, ist die sogenannte Radarfalle. Doch wie geht eine Radarmessung eigentlich vonstatten?
In diesem Ratgeber beschreiben wir zunächst die Arten der Blitzer und Radarfallen, die in Deutschland zum Einsatz kommen. Zusätzlich erhalten Sie Informationen über die Funktionsweise von Radaranlagen und erfahren, in welcher Höhe sich bei einer Radarfalle die Kosten in etwa bewegen.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Radarfalle
Durch Blitzer und Radarfallen sollen Ordnungswidrigkeiten im fließenden Verkehr aufgedeckt werden.
Wie Radarfallen funktionieren und welche Messtechniken verwendet werden, können Sie hier nachlesen.
Hier erfahren Sie, wie hoch der Toleranzabzug bei einer Radarkontrolle ausfallen kann.
Radar-Blitzer: Welche Arten gibt es?
Es existieren sowohl mobile als auch feste Radaranlagen in Deutschland. Bereits im Jahr 1956 hatte der erste Blitzer Premiere, der in der Lage war, die gefahrene Geschwindigkeit mittels Radar zu ermitteln. Stationäre Radarfallen haben jedoch den Nachteil, dass sich vor allem Ortskundige schnell einprägen, wo sich diese befinden.
Sie nehmen daher auf den jeweiligen Abschnitten den Fuß vom Gas und steigern ihre Geschwindigkeit wieder, nachdem sie die Radarfalle hinter sich gelassen haben. Daher setzt die Polizei in der heutigen Zeit vermehrt mobile Radargeräte ein, um sich den damit verbundenen Überraschungseffekt zunutze zu machen.
Wie funktioniert eine Radarfalle?
Gerät ein Verkehrssünder in eine mobile Radarkontrolle, läuft das Ganze wie folgt ab:
- Der Geschwindigkeitsradar sendet auf einem gewissen Straßenabschnitt elektromagnetische Wellen aus.
- Sobald ein Auto diesen Abschnitt befährt, werden diese Radarwellen von ihm reflektiert und zur Radarfalle zurückgesendet.
- Dadurch verändern sich die elektromagnetischen Signale, was „Doppler-Effekt“ genannt wird.
- Anhand des sich immer weiter verringernden Abstandes zwischen Auto und Messgerät kann dann die gefahrene Geschwindigkeit ermittelt werden.
- Sollte diese den zuvor eingestellten Maximalwert überschreiten, geht vom Radar ein roter Blitz ab, da die integrierte Kamera in diesem Fall ein Blitzerfoto anfertigt.
Auf diesem sind in der Regel sowohl der Autofahrer als auch das Kennzeichen des Fahrzeugs zu erkennen. Im Anschluss an den Verstoß hat die zuständige Behörde drei Monate Zeit, um einen Bußgeldbescheid an den betroffenen Fahrer zu versenden.
In diesem wird ihm mitgeteilt, in welcher Höhe sich das zu zahlende Bußgeld bewegt, wie viele Punkte in Flensburg ihn erwarten und ob sogar ein Fahrverbot aufgrund des Ergebnisses der Radarfalle droht.
Blitzen Radarfallen immer?
Es gibt allerdings auch Situationen, in denen Sie nicht von einem Radar geblitzt werden, obwohl dieser Ihre Geschwindigkeit gemessen und einen Verstoß festgestellt hat. Vor allem mobile Radarfallen erstellen nicht immer ein Foto vom Verkehrssünder, sondern eine Videoaufnahme. Mit dieser wird der jeweilige Fahrer in der Regel direkt im Anschluss an den Verstoß konfrontiert.
So verhält es sich ebenfalls, wenn die Geschwindigkeitsüberschreitung gar nicht dokumentiert wurde. In einem solchen Fall müssen die zuständigen Polizeibeamten den Raser sofort aus dem Verkehr ziehen und ihm das Messergebnis mitteilen. Es kommt demnach stets darauf an, welche Radarfalle zum Einsatz kommt.
Übrigens: Sich auf mobile Radarfallen von einer App oder dem Navigationssystem hinweisen zu lassen, ist gemäß § 23 der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) nicht zulässig. In diesem Fall bestehen die Konsequenzen aus einem Bußgeld in Höhe von 75 Euro sowie einem Punkt in Flensburg, wenn Sie im Zuge einer Verkehrskontrolle dabei erwischt werden.
In welche Richtung blitzt ein Radar-Blitzer?
Da es sich in Deutschland so verhält, dass die entsprechenden Ahndungen dem Fahrer auferlegt werden sollen, der den Verstoß begangen hat (Fahrerhaftung), lösen alte und neue Radarfallen ausschließlich von vorne aus.
Schließlich soll auf dem Blitzerfoto zu erkennen sein, wer das Auto zum Zeitpunkt der Tat steuerte. Eine Radarfalle ist zudem gar nicht in der Lage, in beide Richtungen zu blitzen.
Problematisch ist diese Tatsache allerdings, wenn ein Motorradfahrer auf einen Radar trifft und geblitzt wird. Schließlich verfügen Motorräder nur hinten über ein Kennzeichen und die Fahrer tragen zudem einen Helm, was dazu führt, dass oft weder der Fahrer noch das jeweilige Kraftrad identifiziert werden kann. Einige Biker sehen diese Tatsache allerdings als Freifahrtschein an, was definitiv vermieden werden sollte.
In einem solchen Fall können sich die zuständigen Polizeibeamten auf Ihrer gewohnten Strecke und zur üblichen Zeit auf die Lauer legen und Sie aus dem Verkehr ziehen, sobald Sie an ihnen vorbeifahren. Die entsprechenden Sanktionen aus dem Bußgeldkatalog können Ihnen dann in der Regel auch im Nachhinein noch auferlegt werden.
Radarkontrolle: Welche Toleranz wird abgezogen?
Es gilt sowohl für Lasermessgeräte, Lichtschranken oder Induktionsschleifen als auch für die Geschwindigkeitsmessung per Radar: Eine bestimmte Toleranz muss abgezogen werden.
Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass mögliche geringe Schwankungen bei der Messung mittels Radarfalle ausgeschlossen und so die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit ermittelt werden kann.
Schließlich orientieren sich daran letztendlich die Sanktionen aus dem Bußgeldkatalog. Lag die gefahrene Geschwindigkeit unter 100 km/h, muss daher ein Abzug von 3 km/h stattfinden. Hat der Radar eine Geschwindigkeit von mehr als 100 km/h festgestellt, sollten es 3 Prozent sein.
Welche Kosten kann eine Radarfalle verursachen?
Laut Angaben diverser Hersteller in Deutschland kann ein Radar Kosten zwischen 80.000 und 100.000 Euro mit sich bringen. Rauschen jedoch jede Menge Verkehrssünder in die entsprechende Radarkontrolle, können diese Kosten meist innerhalb weniger Monate wieder ausgeglichen sein. Die Chancen stehen noch besser, wenn ein mobiler Radarkasten anstatt eines stationären Gerätes angeschafft wird, da die meisten Autofahrer an gewissen Stellen schlichtweg nicht mit einer Radarfalle rechnen.
Wieso ist man so wenig daran bemüht Unfälle zu verhindern sondern viel mehr daran abzukassieren. Raser zu erwischen mindert kein Risiko. Sie sind dann bereits zu schnell unterwegs. Raser sollten viel mehr präventiv davon abgehalten werden zu rasen. Das geht aber nur wenn Blitzer an den richtigen Stellen platziert, ausgeschildert und sogar in Google Maps verzeichnet werden wie bspw. in Spanien. Länder, Städte und Kommunen müssen dann zwar auf viele Millionen EUR Einnahmen verzichten, Blitzer würden dann aber endlich den Zweck erfüllen die Anzahl der Unfälle DEUTLICH zu reduzieren.