ProViDa & Vidista: Geschwindigkeitsmessung durch ein Polizeifahrzeug
Letzte Aktualisierung am: 10. Juli 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
ProViDa: Mit Video und geeichtem Tacho auf der Jagd nach Temposündern
Neben den klassischen stationären Blitzern, welche an häufig viel befahrenen Straßen und Plätzen auf Verkehrssünder lauern, kommen auch mobile Radar- und Lasermessgeräte zum Einsatz.
Eine weitere spannende Methode zur Messung der Geschwindigkeit stellt das ProViDa-System dar.
Mit diesem Messverfahren haben die Polizeibeamten maximale Flexibilität bei der Ermittlung von Verkehrsverstößen. ProViDa in Kombination mit dem Vidista-Verfahren gilt als Allrounder. Immerhin lassen sich damit neben der Übertretung der Höchstgeschwindigkeit auch Rotlicht- und Abstandsverstöße nachweisen.
Im folgenden Ratgeber erklären wir Ihnen, wie ProViDa von der Polizei eingesetzt wird, welche typischen Fehlerquellen es gibt und ob sich ein Einspruch gegen ProViDa und Vidista lohnt.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: ProViDa & Vidista
Mit Hilfe einer Front- und einer Heckkamera ihn einem Fahrzeug der Polizei können die Beamten Verkehrsordnungswidrigkeiten auf Video festhalten.
Der Blitzer eignet sich vor allem dazu, jene zu überführen, die einen zu geringen Abstand zu ihrem Vordermann einhalten. Das Gerät wird daher vor allem auf der Autobahn eingesetzt.
Bei diesem Messverfahren ist vor allem ein geeichter Tacho wichtig. Zudem muss das Polizeifahrzeug in Schuss sein: Reifendruck und Profiltiefe müssen für eine genaue Messung stimmen.
Funktionsweise von ProViDa und Vidista
Die ProViDa-Technik, welche auch unter dem Begriff „Police-Pilot-System“ bekannt ist, stellt ein Messgerät dar, welches fest in ein ziviles Polizeifahrzeug verbaut ist. Es besteht aus einer Front- und Heckkamera, zudem ist in dem Fahrzeug ein geeichter Tacho bzw. Wegstreckenzähler integriert.
Die Polizeibeamten können mit ProViDa gezielt einzelne Fahrzeuge filmen und so Beweise für einen Verkehrsverstoß auf Video festhalten.
Gleichzeitig wird die geeichte Geschwindigkeit vom Polizeifahrzeug auf der Aufzeichnung gespeichert.
Auf diese Weise lassen sich Drängler und Raser leicht überführen. Daher kommt das Messverfahren häufig auf Autobahnen oder Landstraßen zum Einsatz. Wurde ein Verstoß aufgezeichnet, werden die Verkehrssünder zum nächsten Rastplatz eskortiert. Dort besteht häufig die Möglichkeit, sich das Video von ProViDa anzuschauen.
Allerdings dient das Zeigen nur einem verkehrspädogischen Ziel. Der Nachweis des Verstoßes erfolgt später mittels Vidista-Verfahren. Erst durch diese Auswertung kann die genaue Geschwindigkeit bestimmt werden. Auch der Abstand zwischen Messfahrzeug und überwachtem PKW wird ermittelt.
Als Basis für die Berechnung durch das Vidista-Verfahren dienen die geeichte Geschwindigkeit des Polizeiautos in km/h und die Höhe des überwachten Fahrzeugs.
Strenge Bestimmungen für die Messung mit ProViDa
Soll die Geschwindigkeit von einem Kfz mit ProViDa gemessen werden, müssen grundlegende Regeln beachtet werden:
- Der Abstand zum überwachten Pkw muss konstant bleiben.
- Die Messstrecken sollten 300 bis 500 Meter betragen.
- Das zu überwachende Fahrzeug darf während der Messung nicht aus dem Fokus verschwinden.
Das Messverfahren kann auf zwei Weisen genutzt werden. Einmal durch Nachfahren. Hierbei wird die Durchschnittsgeschwindigkeit vom Messfahrzeug auf das schnellere Kfz übertragen. Die zweite Variante besteht darin, zwei markante Punkte auf der Strecke zu wählen. Dabei wird jeweils die Zeit gemessen, die das zu überprüfende Fahrzeug benötig, um beide Punkte zu passieren.
Gibt es typische Fehlerquellen bei ProViDa und Vidista?
ProViDa und Vidista sind recht fehleranfällig. Dies beginnt bereits bei den technischen Voraussetzungen.
Ist der Tacho nicht geeicht, führt dies zu verfälschten Ergebnissen. Reifendruck und Profiltiefe haben ebenfalls Einfluss auf die Messung. Zudem gilt, dass je kürzer die Messstrecke, desto ungenauer der berechnete Wert.
Nicht selten kommt es auch zu Bedienfehlern oder bei der Auswertung des Bildmaterials vom ProViDa durch Vidista wird eine falsche Größe vom überwachten Fahrzeug angenommen. Die Software kann ebenfalls fehlerhaft sein. Nicht selten müssen große Toleranzen bis 20 % eingeräumt werden, damit eine Messung gültig ist. Standardmäßig liegt diese eigentlich bei 5 %.
Wann lohnt sich ein Einspruch gegen eine Messung durch das ProViDa-System?
Wurde die Geschwindigkeit mit ProViDa gemessen bzw. durch Vidista ermittelt, kann ein Einspruch durchaus sinnvoll sein. Durch die Transparenz des Messverfahrens können erfahrene Anwälte für Verkehrsrecht häufig Fehler nachvollziehen und so ein Bußgeld mindern bzw. komplett umgehen.
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