Benzinpreise – Wo können Sie billig tanken?
Letzte Aktualisierung am: 15. Oktober 2024
Geschätzte Lesezeit: 12 Minuten
Was beeinflusst den Benzinpreis?
Viele Deutsche fahren leidenschaftlich gerne Auto. Angesichts des Rekordniveaus der Benzinpreise haben in den vergangenen Jahren immer mehr Autofahrer ihren Wagen stehen gelassen und sich für die Nutzung des öffentlichen Verkehrsmittels entschieden.
Und das aus gutem Grunde, denn 2012 war das bislang teuerste Jahr für Autofahrer.
Etliche Autofahrer beschäftigt seitdem nur eine Frage: Wo kann ich billig tanken? Welche Tankstelle ist die günstigste? Und wie viel zahle ich für Diesel, Super, Super plus und Co.?
Wir helfen Ihnen und erklären, worum es sich bei Benzin handelt, welche Parameter es für die Benzin-Qualität gibt und wie sich der Benzinpreis aktuell zusammensetzt.
Benzinpreise nach Stadt:
- Benzinpreise in Berlin
- Benzinpreise in Bremen
- Benzinpreise in Chemnitz
- Benzinpreise in Dresden
- Benzinpreise in Erfurt
- Benzinpreise in Hamburg
- Benzinpreise in Hannover
- Benzinpreise in Kiel
- Benzinpreise in Magdeburg
- Benzinpreise in München
- Benzinpreise in Nürnberg
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Benzinpreise
Der Preis setzt sich vorwiegend aus dem Einkaufspreis, Steuern und Deckungskosten zusammen. Mehr zu der Zusammensetzung der Preise lesen Sie hier.
Über die Benzinqualität gibt die Oktanzahl Auskunft. In Deutschland wird vor allem die Researched-Oktanzahl (ROZ) verwendet. Eine hohe ROZ zeichnet einen Kraftstoff mit hochwertigen Inhaltsstoffen aus. Mehr dazu hier.
Bei der Preismeldestelle für Benzin und Diesel, die dem Bundeskartellamt untersteht, finden Sie die aktuellen Preise. Unsere Tipps zum Kraftstoff-Sparen finden Sie hier.
Was ist Benzin?
Rohbenzine (Flugturbinen- und Ottokraftstoffe) und Dieselkraftstoffe, so genannte Mineralölprodukte, werden in Raffinerien aus Erdöl hergestellt.
Sprit ist farblos, bei Raumtemperatur flüssig, hochgradig entzündlich und verdampft bei Temperaturen zwischen 35° Celsius und 210° Celsius.
Es kann zur Lösung von Fetten, Ölen und Harzen zum Einsatz kommen, wird aber vor allem als Motorkraftstoff für verschiedene Verkehrsmittel verwendet. Hierbei verbrennt das Benzin unter Luftzufuhr im Motorraum.
Erfahren Sie hier Spezielles über Kraftstoffe:
- Alternative Kraftstoffe
- Autogas
- Benzin-Additive
- Benzin oder Diesel?
- Biodiesel
- Bioethanol E85
- E10
- Erdgas
- Falsch getankt
- Pflanzenöl (Pöl)
- Premiumkraftstoffe
- Super & Super Plus
- Tanken im Ausland
- Verbrennung von Benzin und Diesel im Motor
Kleine Benzin-Geschichte
Der Siegeszug des Benzins startete im 19. Jahrhundert, dem Beginn der Mineralöl-Ära. Zunächst als Abfallprodukt bei der Herstellung von populärem Lampenöl ignoriert, sorgte die Entwicklung des ersten Verbrennungsmotors (Ottomotor) dafür, dass die Nachfrage nach Benzin stieg.
Diese Entwicklung befeuerte nicht zuletzt auch die industrielle Fertigung der ersten Automobile, die Benzin als Treibstoff bekannt machten. Immer mehr Länder begannen das „schwarze Gold“ zu fördern, auch um weniger auf Ölimporte angewiesen zu sein. Auf diese Weise ersetzte das Erdöl zunehmend die Kohle als industriellen Energieträger.
Durch den Boom der industriellen Entwicklung und der großen Nachfrage nach Erdöl stiegen die Benzin- und Dieselpreise an. Im Laufe der Zeit mehrten sich angesichts zunehmender Luftverschmutzung und Waldsterben jedoch auch die kritischen Stimmen.
Fossile Brennstoffe wie Erdöl bestehen neben Kohlenwasserstoffen aus organischen Schwefelverbindungen. Wird Benzin in Motoren verbrannt, bildet sich das säurebildende, gasförmige Schwefeldioxid. Bindet es sich an Regenwasser, entsteht ein saurer Niederschlag („saurer Regen“), der Pflanzen und Wälder schädigt.
Um die Schadstoffemissionen durch Kraftfahrzeuge erheblich zu senken, dürfen seit 2009 in allen Ländern der Europäischen Union nur noch schwefelfreie Kraftstoffe verkauft werden.
Benzin-Qualität
Die Qualität von Benzin wird u. a. anhand der Klopffestigkeit beurteilt.
Betanken Sie Ihr Auto mit Benzin, das eine mangelhafte Klopffestigkeit aufweist, entzündet sich das, nach der Zündung verbliebene Gemisch aufgrund der Druckzunahme von allein und stoßartig. Auch eine Verpuffung ist möglich.
Der enorme Druckanstieg führt zur Schwingung, die Kolben und Kurbel über Gebühr belasten. Neben einem wahrnehmbaren Klopfen ist ein erhöhter Motorverschleiß, im Extremfall sogar ein Motorschaden die Folge.
Verwenden Sie daher immer Kraftstoffe mit hinreichender Klopffestigkeit. Ein besonders hoher Wert ist dabei nicht erforderlich.
Über die Klopffestigkeit eines flüssigen Kraftstoffs und damit seine Verbrennungsqualität gibt die Oktanzahl Auskunft.
Es existieren unterschiedliche Verfahren, wie die Oktanzahl gemessen werden kann. Dazu zählen die Researched-Oktanzahl (ROZ), die Motor-Oktanzahl (MOZ), die Straßen-Oktanzahl (SOZ) und die Front-Oktanzahl (FOZ). In Deutschland ist die ROZ am gebräuchlichsten.
Die gängigsten Ottokraftstoffe weisen mindestens folgende Oktanzahlen auf:
- Normalbenzin/Benzin bleifrei: 91 ROZ
- Super: 95 ROZ
- Super Plus: 98 ROZ
- Erdgas: 120 – 130 ROZ
- E 10 (Kraftstoff inkl. 10% Ethanol) : 95 ROZ
Kraftstoffe mit einer höheren Oktanzahl sind aus hochwertigeren Inhaltsstoffen hergestellt und damit häufig teurer. Welcher Kraftstoff für Ihr Auto der richtige ist, entnehmen Sie den Informationen des Fahrzeugherstellers. Er definiert die Mindestkraftstoffqualität, die Sie berücksichtigen sollten, um schlimme Folgen zu vermeiden.
Mineralölkonzerne
Mineralöl wird weltweit von einigen wenigen großen Unternehmen, Mineralölgesellschaften genannt, gefördert und vertrieben. Dazu zählen auch die Mineralölprodukte Benzin und Diesel.
Prinzipiell existieren zwei Arten von Mineralölgesellschaften: die privaten Konzerne, deren Wertpapiere an der Börse gehandelt und jene, die staatlich kontrolliert werden.
Die Größe eines Mineralölunternehmen hängt von der Menge des abgebauten Erdöls ab. Als Maßeinheit dient die Kennzahl Barrel of Oil Equivalent (boe) pro Tag. Eine boe kommt einem Barrel Erdöl gleich, was wiederum 159 Liter entspricht.
Zu den größten Playern in der Erdölindustrie zählen:
- ExxonMobil
- Royal Dutch Shell
- BP: British Petrol
- Total
- Chevron
- Petróleos Mexicanos (PEMEX)
- China National Petroleum Corporation
- ConocoPhillips
- Eni
Welche Tankstellenarten gibt es?
Grundsätzlich werden Tankstellen anhand drei verschiedener Parameter unterschieden:
- Ort/Lage: Autobahn-Tankstelle, Straßen-Tankstelle, Supermarkt-Tankstelle
- Ausstattung: mit oder ohne Tankstellen-Shop, Autohof
- Betreiberform: Markentankstelle, freie Tankstelle
Bei Markentankstellen handelt es sich um Benzin-Zapfstellen, die zu den großen Mineralölkonzernen gehören. Dazu zählen sowohl die Big Five, häufig ebenfalls als Farbengesellschaften bezeichnet (BP, Shell, Phillips 66, Total und Exxon Mobil) als auch die, zu den mittelständischen Ketten gehörenden Anbieter (B-Farben).
Die einzelnen Filialen der Markentankstellen liegen entweder in der Hand der jeweiligen Mineralölgesellschaft oder eines Franchise-Nehmers, der von den Mineralölkonzernen das Recht erwirbt, Produkte und Dienstleistungen zu vertreiben. Er ist dabei rechtlich selbstständig und autark, zahlt für die Nutzung des unternehmerischen Konzepts jedoch Eintritts- oder Franchisegebühren.
Freie Tankstellen gehören zu keiner Marke und werden mitunter auch als „weiße Tankstellen“ bezeichnet. Als No-Name-Anbieter vertreiben sie die angebotenen Kraftstoffe auf eigene Rechnung und sind keiner der großen Ketten angegliedert.
Sie beziehen ihr Benzin jedoch aus denselben Raffinerien wie die Markenhersteller auch. Über die Qualität gibt einzig und allein die Oktanzahl Auskunft.
Die von freien Anbietern vermarkteten Kraftstoffe unterscheiden sich von den Markenkraftstoffen insofern, dass sie in der Regel keine Additive enthalten. Letztere fügen Markenhersteller Benzin häufig zu, um die Qualität zu verbessern und Motoren zu schonen.
Zusammengeschlossen sind die freien Tankstellen im Bundesverband Freier Tankstellen e.V.. Als Interessenverband vertritt er seine 501 Mitglieder, die in deutschlandweit in 2337 Filialen Benzin und andere Kraftstoffe verkaufen.
Zusammensetzung des Benzinpreises
Der Benzinpreis setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, vorwiegend jedoch aus Einkaufspreis sowie Steuern.
- Produkteinstandspreis
- Deckungskosten
- Energiesteuer
- Mehrwertsteuer
Der Produkteinstandspreis wird im Rahmen des Imports der Ware fällig. Er ist ständigen Schwankungen unterworfen, da er sich an der Entwicklung auf den internationalen Rohölmärkten orientiert. Er macht in etwa 42 Prozent des Verkaufspreises aus.
Des Weiteren besteht der Benzinpreis aus den Deckungskosten, die von den Mineralölkonzernen erhoben werden. Sie stellen die Differenz zwischen der Summe aus Einkaufspreis plus Steuern und dem tatsächlich zu zahlenden Kraftstoffpreis dar.
Die Deckungskosten umfassen neben Kosten, die der Tankstellenbetreiber für z. B. Transport und Lagerung des Benzins als auch Pacht, Instandhaltung und Wartung der Tankstelle zu zahlen hat, ebenfalls den Gewinn sowie den Beitrag zum gesetzlichen Bevorratungsverband, der zur Sicherung eines 90-tägigen Ölvorrats für den Fall einer Krise dient. Etwa drei Prozent des Verkaufspreises gehen hierfür ab.
Zum anderen besteht der Benzinpreis aus Steuern, sowohl der vormals auch als Mineralölsteuer bezeichneten Energiesteuer als auch der Mehrwertsteuer. Diese machen den Löwenanteil am Spritpreis aus.
Die Höhe der seit 1999 auch die Ökosteuer umfassenden Energiesteuer richtet sich nach der Art des Treibstoffs, ihr Anteil am Benzinpreis ist fix. Dabei gilt: Für umweltverträglicheren Sprit zahlen Sie weniger Steuern.
- Flüssiggas (Kraftstoff): ca. 18 Cent/kg
- Erdgas: ca. 18 Cent/kg
- Diesel: 47,04 Cent/Liter
- Benzin: 65,45 Cent/Liter
Schließlich kommt die Mehrwertsteuer (19 %) noch hinzu, die sich prozentual am Warenpreis und der erhobenen Energiesteuer bemisst.
Wie sich die Kraftstoffpreise im Juli 2015 je nach Position insgesamt zusammengesetzt haben, entnehmen Sie der folgenden Tabelle:
Kraftstoff | Diesel | Super |
---|---|---|
Endpreis (Cent/Liter) | 120,23 | 150,28 |
Produkteinstandspreis | 39,54 | 46,44 |
Deckungsbeitrag (Cent/Liter) | 14,45 | 14,40 |
Mineralölsteuer | 47,07 | 65,45 |
Mehrwertsteuer | 19,20 | 23,99 |
Quelle: Statista
Preismeldestelle: aktuelle Benzinpreise
Sie wollen günstig tanken und wissen nicht welcher Anbieter in Ihrer Umgebung der billigste ist? Das erfahren Sie dank der – seit September 2013 existierenden – Preismeldestelle für Benzin und Diesel.
Dem Bundeskartellamt unterstellt, berichten die Mineralölunternehmen an die auch Markttransparenzstelle genannte Einrichtung, alle Änderungen der Preise für Kraftstoff elektronisch und verbindlich – innerhalb von fünf Minuten.
Amtlich und zentral in einer Datenbank erfasst, fragen diese Informationen der Allgemeine Deutsche Automobil Club (ADAC), App-Anbieter und Navigationsgeräte ab. Sie tanken günstig, wenn Sie auf diese Informationen zurückgreifen.
Ist Ihnen der Kraftstoff ausgegangen, seien Sie clever und zücken Sie Ihr Smartphone. Aktuelle Benzinpreise erfahren Sie so ganz bequem. Und das Beste ist: Durch den Benzinpreisvergleich können Autofahrer im Tagesverlauf bis zu zehn Cent pro Liter an ein und derselben Tankstelle sparen.
Benzinpreis: Einflussnehmende Faktoren
Die aktuellen Spritpreise stehen in engem Zusammenhang mit den Rohölkosten an den internationalen Rohöl- und Mineralölproduktmärkten, an denen das „schwarze Gold“ gehandelt wird.
Maßgeblich beeinflusst die Benzinpreise in Europa das Geschehen (insbesondere die schwankenden Preisnotierungen) an der Rohölbörse in Rotterdam.
Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Insbesondere die U.S.-amerikanische und chinesische Wirtschaft sind hier sehr aktiv.
Maßgeblich ist dabei der derzeitige Euro-Dollar-Wechselkurs, da Rohöl in US-Dollar (je 1000 kg) gehandelt wird. Kursschwankungen beeinflussen damit umgehend die Benzinpreise.
Wie die Kurse sich entwickeln, hängt hingegen von Nachfrage, Konjunktur und der politischen Situation in den erdölfördernden Ländern ab. Dazu zählen unter anderem Russland, Saudi-Arabien, Kanada, der Irak und Iran. Auf diese Weise können auch politische Konflikte wie etwa die Nahost-Krise oder der Golfkrieg sich auf den Benzinpreis auswirken.
Aber auch andere Faktoren nehmen Einfluss auf die Spritpreisentwicklung, so zum Beispiel der Anbieter-Wettbewerb.
Haben Sie auch schon einmal bemerkt, dass die Benzinpreise in Kiel ganz andere waren als in Benzinpreise in Berlin? Ihre Wahrnehmung täuscht Sie nicht. Verursacht werden diese Unterschiede durch die regionale bzw. lokale Wettbewerbssituation und dem daraus resultierenden Preiskampf der Anbieter.
Stehen die Tankstellenbetreiber in starker Konkurrenz zueinander, verbilligen sich häufig die Kraftstoffpreise. Geschraubt wird hierbei vor allem an den Deckungskosten, die u. a. den Gewinn enthalten.
Passen sie den Preis pro Liter Kraftstoff an Billigangebote im Einzugsgebiet an, kämpfen sie nicht selten an der Grenze der Wirtschaftlichkeit.
In diesem Zusammenhang wird von einem Preistrichter gesprochen, da umliegende Kraftstoffanbieter ihre Preise zeitnah ebenfalls absenken, um Marktanteile zu gewinnen.
Sie kämpfen mit harten Bandagen. Wie sich das Preisniveau auf Bundeslandebene entwickelt, ist hingegen eher vom Konkurrenzkampf der großen Mineralölkonzerne abhängig.
Nach Lust und Laune dürfen die Betreiber die Spritkosten jedoch nicht verändern. Der Kraftstoffmarkt bleibt so dynamisch und kann regional langfristig niedrigere Preise herbeiführen.
Benzinpreisentwicklung
Der Trend ist eindeutig und eine anhaltende Wende nicht in Sicht: Die Benzinpreise schrauben sich – mehr oder weniger – immer weiter in die Höhe. Deutschland rangiert heute auf Platz 3 der Länder mit den teuersten Benzinpreisen. Wie sich die Preise seit 2000 entwickelt haben, zeigen wir im Folgenden auf.
Beachten Sie die Währungsreform im Jahr 2001. Während es sich bei den Preisen bis 2001 in Pfennig pro Liter handelt, sind die Kraftstoffpreise ab 2002 in Cent pro Liter angegeben.
Jahr | Normal | E 10 | Diesel |
---|---|---|---|
2000 | 193,9 | 198,8 | 156,9 |
2001 | 195,9 | 200 | 160,3 |
2002 | 102,5 | 104,6 | 83,6 |
2003 | 107,1 | 109,2 | 88,4 |
2004 | 111,3 | 111,3 | 93,7 |
2005 | 119,7 | 121,7 | 106,1 |
2006 | 126 | 128 | 110,9 |
2007 | 132,2 | 133,7 | 116 |
2008 | 138,9 | 138,9 | 132,4 |
2009 | 127,2 | 127,3 | 107,7 |
2010 | 140,5 | 121,4 | |
2011 | 152,2 | 141,1 | |
2012 | 159,8 | 147,8 | |
2013 | 154,9 | 142 | |
2014 | 149,3 | 135 |
Quelle: ADAC
Lag der Jahresdurchschnittspreis für Normalbenzin 2003 noch bei 1,07 Euro, stieg er um jeweils 0,04 bis 0,08 Euro in den Jahren 2004, 2005 und 2006. Mit 1,38 Euro erreichte der Spritpreis 2008 einen vorläufigen Rekord.
Dieser sollte 2010 (1,40 Euro) und 2011 (1,52 Euro) noch einmal erhöht werden. Eine kurze Verschnaufpause gab es lediglich im Jahre 2009.
Richtig teuer wurde der Griff zur Zapfpistole 2012: Nie zuvor mussten Autofahrer so tief in die Tasche greifen. Im bundesweiten Durchschnitt brachte es der Liter Super E10 auf knapp 1,60 Euro – und kostete damit rund 7 Cent mehr als noch im Vorjahr. Wer auf Diesel gesetzt hatte, musste ebenfalls mehr bezahlen. Hier lag der Unterschied bei 6 Cent.
Mehr zur Benzinpreisentwicklung:
Benzinpreise in Deutschland aktuell – 2015
Wie sich die durchschnittlichen Kraftstoffpreise von Januar bis Juli im Jahr 2015 entwickelt haben, entnehmen Sie folgender Tabelle. Angegeben sind die Preise in Cent pro Liter.
Diesel | Super E10 | |
---|---|---|
Januar | 113,4 | 126,5 |
Februar | 118,5 | 132,2 |
März | 121 | 138,1 |
April | 122 | 142,4 |
Mai | 125,2 | 145,8 |
Juni | 123 | 146,5 |
Juli | 125,2 | 146,8 |
Quelle: ADAC
Nach Auskunft des ADAC starteten die Kraftstoffpreise 2015 mit deutlich geringeren Werten als noch im Jahr davor. Für den Liter Super E10 mussten Verbraucher im Januar nur 126,5 Cent bezahlen, das waren 23 Cent weniger als im Vorjahresmittel.
Und auch der Dieselpreis lag mit 113 Cent pro Liter vergleichsweise niedrig. Betrachten wir jedoch die Entwicklungen bis in die Mitte des Jahres hinein, zeigen die Zahlen generell einen Anstieg. Jeden Monat mussten die Deutschen am Zapfhahn mehr für Super und Diesel bezahlen.
Eine Tendenz, die laut ADAC auf die Ferienzeit zurückzuführen ist. Während die Preise für den Liter Superbenzin vor allem ab Februar deutlich stiegen, kletterte der Dieselpreis nicht ganz so stark in die Höhe und ließ im Gegenteil von Juni zum Juli um durchschnittlich 3 Cent pro Liter nach.
Ob sich diese Trends bis zum Ende des Jahres halten können, wird sich zeigen.
Benzinpreise im internationalen Vergleich
Die durchschnittlichen Benzinpreise pro Liter im Juli 2015 zeigt die folgende Tabelle.
Land | Preis (US-Dollar) |
---|---|
USA | 0,74 |
Kanada | 0,93 |
Japan | 1,17 |
Spanien | 1,46 |
Frankreich | 1,58 |
Deutschland | 1,65 |
Italien | 1,79 |
Vereinigtes Königreich | 1,81 |
Quelle: Statista
Schaut man sich die durchschnittlichen Benzinpreise pro Liter in den anderen Ländern der Welt an, fällt auf: Deutschland rangiert auf den vordersten Plätzen. Und das obwohl, die Rohölpreise seit ca. einem Jahr stark sinken.
Im internationalen Vergleich zahlten Autofahrer in den USA und Kanada im Juli 2015 relativ wenig für Benzin. Während der Preis in den USA bei 0,74 US-Dollar pro Liter lag, zahlten Kanadier mit 0,93 US-Dollar etwas mehr.
Erklärt werden kann dies damit, dass beide Länder im weltweiten Vergleich zum einen zu den Vertretern zählen, die über die sehr große Erdölreserven verfügen und es zum anderen auch stark fördern. Aufgrund nicht vorhandener Abhängigkeiten bieten sie Benzin deshalb so günstig an.
Im Juli 2015 zahlten die Verbraucher im Vereinigten Königreich (United Kingdom), also Engländer, Schotten, Waliser und Nordiren mit 1,81 US-Dollar am meisten für Benzin. Nur etwas günstiger tanken die Italiener. Sie erwarben den Liter Benzin für 1,79 US-Dollar.
Alternative Kraftstoffe
Sie ärgern sich schon seit längerer Zeit über die hohen Benzinpreise und die einhergehende Schadstoffbelastung der Umwelt? Dann lohnt sich die Überlegung, ob Sie Ihr Fahrzeug nicht mit alternativen Kraftstoffen antreiben wollen. Dazu zählen neben Erd- und Autogas auch Bio-Kraftstoffe wie Biodiesel, Pflanzenöl und Ethanol sowie Strom.
Die Umrüstung eines Fahrzeugs ist mit teilweise erheblichen Kosten verbunden. Diese amortisieren sich erst, wird der fahrbare Untersatz intensiv benutzt.
Denn: Alternative Kraftstoffe sind häufig wesentlich günstiger als Benzin.
Ursache hierfür ist, dass die Bundesregierung alternative Kraftstoffe zum Teil fördert und steuerlich begünstigt. So liegt der Preis pro Liter mitunter bei nur der Hälfte. Bisher besetzen die Benzin-Alternativen jedoch nur Nischen.
Spar-Tipps zum Tanken
Angesichts sich in die Höhe schraubender Benzinpreise, fragen sich viele Autofahrer: Wie können Sie Kraftstoff sparen?
- Achten Sie auf den Reifendruck! Ist er zu gering, verlängert sich nicht nur der Bremsweg. Aufgrund des größeren Rollwiderstands erhöht sich auch der Kraftstoffverbrauch.
- Stehen Sie für länger als 30 Sekunden? Schalten Sie den Motor ab.
- Reduzieren Sie Ihr Gepäck. Je kleiner die zu bewegende Masse, desto geringer der Benzinverbrauch.
- Tanken Sie nicht oder unmittelbar vor Feiertagen und dem Beginn der Schulferien! Zu diesen Verkehrsspitzenzeiten steigt die Nachfrage. Tankstellenbetreiber wittern Umsatz und reagieren mit einer Preiserhöhung, um die Zahlungsbereitschaft der Kunden abzuschöpfen.
- Zwischen 18 und 20 Uhr sind Benzin und Diesel am billigsten. Der ADAC rät dazu, die frühen Abendstunden für den Besuch einer Tankstelle zu nutzen. Einer Studie zufolge zahlen Sie im Jahresdurchschnitt und auf das gesamte Bundesgebiet bezogen, für Diesel und Benzin zwischen 18 und 20 Uhr am wenigsten. So sind Einsparungen bis zu 9 Cent pro Liter möglich. Vermeiden Sie besonders das Tanken in den frühen Morgenstunden. Die Betreiber rechnen damit, dass Sie am Wochenende an andere Dinge als die Füllung Ihres Tank gedacht haben und deshalb schnell auf dem Weg zur Arbeit rechts ranfahren. Natürlich ohne vorherige Marktforschung.
- An freien Tankstellen schonen Sie Ihren Geldbeutel. An freien Tankstellen ist es wahrscheinlicher, dass Sie weniger Geld für eine Tankfüllung ausgeben. Dies liegt daran, dass freie Tankstellen nicht an die Preisstrategien ihres Mutterkonzerns gebunden sind.
- Spritsparmittel und -geräte helfen nicht! Einige Hersteller bieten Spritsparmittel und -geräte zum Spritsparen an. Diese sind nach Angaben des ADAC jedoch Humbug. Weder Tabletten im Tank, die den Kraftstoffverbrauch bis zu einem Fünftel reduzieren sollen, noch ein teurer „Kraftstoffaktivator“ – ein an der Kraftstoffleitung befestigter Magnet –, tragen dazu bei, günstiger zu tanken.
- Regelmäßige Pflege ist die halbe Miete. Dafür erspart Ihnen die turnusmäßige Instandhaltung Ihres Autos, Motorrads oder LKWs einiges an Ausgaben. Halten Sie deshalb Motor und Zündanlage durch den regelmäßigen Ölaustausch, einen unverschmutzten Filter, einwandfreie Kabelstecker, funktionsfähige Zündkabel und betriebsbereite Zündkerzen in Schuss.
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